Das klingt jetzt arg nach Wutrede in einer verrauchten Eckkneipe.
Meinst du mit ‚Bosse‘ den Vorstand, den Aufsichtsrat oder beide?
VW ist in dem Sinne besonders, dass dort Arbeitnehmervertreter und Vertreter der rot-grünen Landesregierung die Mehrheit im Aufsichtsrat haben (und dort dann den Vorstand ernennen, überwachen und mit ihm die Strategie festlegen).
Überraschung bei AfD-Bundestagskandidatur
Krah sorgt für Chaos
Alter...
Um es mit dem in diesem Thread typischen Steigerungshype zu sagen:
Diese Politikscharade ist an Unglaubwürdigkeit kaum zu übertreffen.
Was darf
Freiheit kosten?
der aufsichtsrat von vw setzt sich mehrheitlich aus mitgliedern von seiten der politik, gewerkschaften und betriebsräten zusammen. die besetzung des aufsichtsrats stand dezember 23 ist hier einsehbar:
https://geschaeftsbericht2023.volksw...sschuesse.html
nach meiner zählung komme ich auf 9 vertreter aus der wirtschaft und 14 vertreter aus politik, betriebsräten und gewerkschaften. in ihrer funktion als kontrollgremium haben die aufsichtsratsmitglieder die entscheidungen des managements mitgetragen und sind ebenso für (fehl)entwicklungen in der verantwortung. von daher ist es sehr verwundlich, wie nonchalant du vertreter von politik und gewerkschaften von jeglicher verantwortung für negative entwicklungen freisprichst. oder verstehe ich es falsch und du bist der meinung, dass der aufsichtsrat seine kontrollfunktion nach § 111 abs. 1 aktg in der vergangenheit nicht nachgekommen ist? das wäre ja noch schlimmer.
die fetten boni dürfen natürlich in der üblichen klassenkampfrhetorik nicht fehlen. nun können sich entgegen deiner aussage manager nie sich selbt einen ausgeben und fetti boni einsacken. ein solches vorgehen wäre mit sicherheit ein verstoß gegen die governance richtlinien von vw. bonizahlungen sind vertraglich vereinbarte variable gehaltsbestandteile auf die grundsätzlich ein rechtsanspruch besteht. da du nach deiner aussage als anwältin für arbeitsrecht tätig bist (wenn ich mich recht erinnere?), dürftest du das wesentlich besser wissen als jeder andere hier. wenn du einen mandanten arbeitsrechtlich bei fragen im bereich entgelt berätst, würdest du ihm raten, auf gehaltsbestandsteile zu verzichten, welche ihm arbeitsvertraglich oder tarifrechtlich zustehen?
Eigentlich müßten bei Massenentlassungen auch die Manager im gleichen Prozentsatz gefeuert werden. Habe aber leider bei solchen Massenentlassungen den Eindruck, daß gerade diese Manager dabei noch deutlich mehr verdienen, quasi als Erfolgsprämie. Für mich ist das pervers.
Das Geheimnis des Könnens ist Wollen.
Lächel mal wieder, auch wenn's saumäßig schwerfällt.
ein schuldiger ist xi jinping. aber dies hilft vw nicht weiter, wie die frage nach schuld oftmals auch nicht hilfreich ist.
problem von vw sind rückläufige absatzszahlen und hohe kostenstruktur.
2019 war der peak und vw hat 11 mio. fahrzeuge ausgeliefert. dann sanken in den corona jahren die zahlen auf nur 8,2 mio. fahrzeuge in 2022. nach corona ging es 2023 nochmal auf 9,2 mio. fahrzeuge, aber 2024 werden es wohl nur knapp 9 mio., möglicherweise steht die 8 vorne. der wettbewerber toyota verkaufte in 2023 11,2 mio. fahrzeuge bei 380.000 mitarbeitern, während vw rund 680.000 mitarbeiter hat. auch wenn ich nicht weiß, ob vertiegungstiefe von toyota ähnlich der von vw ist zeigt sich doch die ungünstigen kostenstruktur von vw.
die 11 mio. autos aus 2019 kommen nicht wieder, ich rechne eher damit, dass in den kommenden jahren die absatzzahlen bei 6 bis 8 mio. fahrzeugen liegen werden, auch aufgrund des immer geringeren geschäfts in china. dies bedeutet, dass der konzern produktionskapazitäten für mehrere mio. fahrzeuge abbauen muss, dies dürfte nur durch personalabbau und werkschließungen möglich sein.
zumindest etwas gutes hat der rückzug aus china, vw trennt sich vom wegen möglicher menschenrechtsverletzungen umstrittenen werk in xinjiang.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Volks...e25390558.html
@TimBim
Wenn Du mich meintest: Ich sehe vor allem den Vorstand in der Verantwortung und natürlich auch die Führungskräfte in der Ebene darunter. Diese beiden Ebenen sind m.E. die, die über die Entwicklungen und die Forschung bzw. Ausrichtung eines solchen Unternehmens wirklich entscheiden. Das macht doch nicht irgendeine Politikerin oder ein Betriebsrat im Aufsichtsrat! Letzterer ist ein Kontrollgremium, und die Kontrolle ist das, was am Ende gemacht wird. Erst mal müssen innovative Ideen und Vorstellungen über ihre Umsetzung entwickelt werden. Wenn die schon fehlen, ist da nichts, was der Aufsichtsrat bestätigen oder ablehnen könnte.
Zum einen: Ich persönlich sehe eine solche Zusammensetzung von Aufsichtsräten kritisch. Ich halte nichts davon, wenn z.B. Gewerkschaftsfunktionäre in solchen Gremien sitzen, denn damit kommen sie unweigerlich (auch) in die Arbeitgeberposition. Mir war immer wichtig, als Gewerkschafterin nur und ausschließlich die Arbeitnehmerseite zu vertreten. Das hätte ich nicht gekonnt, wenn ich einen Verwaltungsratsposten angenommen und damit mit einem Bein auf der Arbeitgeberseite gesessen hätte.
Mitbestimmung ist gut und wichtig, aber die sollte über Tarifverhandlungen und für die Betriebsräte über Betriebsvereinbarungen und die sonstigen Rechte des Betriebsverfassungsgesetzes laufen, nicht über den Spagat zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Rolle.
Kann aber sein, dass ich damit einer Minderheit angehöre.
Zum anderen: In dem Bereich, für den ich (in der Tat als Gewerkschafts-Anwältin für unsere Mitglieder) gearbeitet habe (bin inzwischen in Rente), gab und gibt es keine annähernd vergleichbaren Boni. Es gibt in begrenztem Umfang leistungsabhängige Vergütungsbestandteile, die allerdings hochumstritten sind. Man hat jahrelang an den entsprechenden tariflichen Regelungen herumgewürgt, und als man dann schließlich eine sehr bescheidende leistungsabhängige Bezahlung eröffnet hatte (1 % vom Jahreseinkommen!), stellte man schnell fest, dass damit kein Motivationseffekt verbunden war, sondern nur Ärger um die Frage, ob die Richtigen davon profitierten. Man hat das dann nach einigen Jahren wieder auslaufen lassen...
Für die obersten Führungskräfte gibt es zwar teilweise Leistungsprämien, die sind aber an ganz konkrete Erfolge und Zahlen geknüpft. Ich denke nicht, dass das vergleichbar ist. Ganz abgesehen davon waren und sind diese Führungskräfte nicht meine Klientel. Solch eine Fragestellung konnte daher bei meiner Tätigkeit gar nicht aufkommen.
Du schreibst noch, Schuld sei Xi Jinping. Das sehe ich ebenfalls anders. Sicher, die Konkurrenz aus China ganz anderen Produktionsbedingungen ist ein großes Problem. Aber schon längst bevor dieses Problem so relevant wurde, hat VW Autos gebaut, die für das, was sie boten, zu teuer und zu wenig auf dem Stand der Technik waren.
Ich bin ja schon ewig Citroen-Fan, und wenn man mal vergleicht, welche technischen Finessen einen Citroen schon in den 60er Jahren deutlich vom gesamten deutschen (und nicht nur deutschen) Automarkt unterschieden, dann wird einem klar, wo der Hase im Pfeffer liegt. Mein Vater fuhr damals eine DS, und wenn die vollgepackt mit uns in den Urlaub rollte, brauchte sie (ja, SIE ) gerade mal gut 8 Liter Sprit/100 km. Das war damals für deutsche Mittelklassewagen höchst unüblich. Denn die Franzosen hatten damals sozusagen die Windschnittigkeit und zudem ein tolles Fahrwerk (Stichwort: Hydropneumatik) erfunden.
Citroen hat immer wieder sehr innovative Fahrzeuge auf den Markt gebracht. Ich wüsste nichts Vergleichbares von VW. Übrigens hatte es Citroen deshalb auch nicht nötig, mit seinen Diesel-Abgaswerten zu tricksen, die entsprachen nämlich den Vorschriften. Für Laien war das sichtbar, wenn man einfach mal bei verschiedenen Automodellen ein Tempotuch vor den Auspuff hielt. Die Farbe sagte alles...
Was ich sagen will: Es braucht gute Ingenieure und gute Ideen, es braucht eine gute Vorstellung davon, was künftig gefragt sein wird und was die Kunden wollen (da ist bei Citroen in den letzten Jahren auch nicht immer alles rund gelaufen), und dafür braucht es vor allem m.E. einen Vorstand mit entsprechend fachkundigen und klugen Köpfen. Und Charakter... Ich hätte jedenfalls keine Lust, mich von meinem Autohersteller in Sachen Abgase betuppen zu lassen.
Wer jedenfalls nicht schuld ist, das ist der Arbeitnehmer in der Produktionsstraße, der allerdings jetzt seinen Job verlieren könnte. Und der dann bei weitem nicht so weich fallen wird wie diejenigen, die für diese Misere die Verantwortung tragen und übrigens genau wegen dieser hohen Verantwortung so hohe Gehälter kassieren. Das ist ihnen von Herzen gegönnt, WENN und SOLANGE sie dieser Verantwortung auch gerecht werden.
Wenn Russland aufhört zu kämpfen, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, ist die Ukraine am Ende. US-Außenminister Blinken
@chatte
Gegen Faschisten und deren Sympathisanten zu sein, macht einen nicht automatisch links, sondern demokratisch gesinnt.
Omg, die Lanz-Sendung ist wohl die schlimmste ever. Wie Lanz die ganze Zeit auf die Verweigerer herumreitet, als ob es das größte Problem ever wär.
Surround yourself with smart women and listen to them, and you’ll do just fine. Tim Walz
Und machen auch noch Wohngeld Plus schlecht ausser die junge Frau von der SPD. Ich bekomme volle Erwerbsminderungsrente und Wohngeld und seitdem Wohngeld erhöht wurde was jetzt Wohngeld Plus heisst habe ich mehr Geld zu Verfügung. Ich lebe alleine.
Aber ich weiss nicht ob ich irgendwann Steuern bezahlen muss obwohl ich Wohngeld bekomme. Bei 999 Euro Rente Netto Plus Wohngeld.