Es ist natürlich unsinnig und dazu ausgesprochen hämisch, sich darauf zu freuen, dass die Grünen implodieren würden.
Dass der Vorstand der Grünen Jugend zurück- und aus der Partei austritt, wird der Gesamtpartei aber sicherlich schaden.
Die Gründe für die Entscheidung:
ES BRAUCHT ETWAS NEUES.
Warum wir bei Bündnis 90/Die Grünen austreten und was wir vorhaben.
Einige Punkte der Analyse kann ich durchaus nachvollziehen, aber was fehlt, ist die Überlegung, was außer den Reichen Geld zu nehmen zu einer Finanzierung der abstrakten Pläne dienen soll.
"Es soll allen gut gehen" bleibt ein frommer Wunsch, wenn man es nicht finanzieren kann und außerdem irgendwann feststellen muss, dass dieses Gut-Gehen nicht für jeden dieselbe Bedeutung hat.
Ich finde es eher sinnfrei, noch eine linke Partei/Organisation zu gründen, die dann in Konkurrenz zu anderen linken Kleinparteien stehen wird. Für die Ideen der Grünen Jugend gäbe es die Linke, MLPD, BSW und andere Kleinparteien, wenn man denn akzeptieren würde, nicht alle seine Punkte wiederzufinden. Aber an eben dieser Kompromissfähigkeit scheitert es wohl.
hah, der Palmer ist klasse
https://www.focus.de/politik/deutsch...30fe8b452.html
Bezogen auf den Link in Post #93:
Hach muss es schön sein, so jung und idealistisch zu sein. Aber auch diese jungen Menschen werden älter und feststellen, dass Idealismus zwar ganz nett, aber nicht alltagstauglich ist.
Vielleicht ist es aber auch die Chance für einen Neuanfang, wenn der derzeitige Vorstand der grünen Jugend zurück- und austritt.
Wenn stattdessen Pragmatiker nachrücken.
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Ich glaube, dabei ist es hinderlich, dass die Grünen traditionell Realos und Fundis gleichermaßen berücksichtigen und dabei auch bleiben wollen.
Hmm. Ich lese gerade nach, was den Austritt des Bundesvorstands der Grünen Jugend betrifft. Also, wenn ich das richtig verstehe
- treten die 10 Mitglieder nicht nur geschlossen zurück, sondern werden die Partei auch verlassen
- wollen sie die Amtsgeschäfts bis zum Bundeskongress der Grünen Jugend am 18-20. Oktober zu Ende führen, die Wahl eines neuen Vorstandes gewissenhaft ermöglichen und dann austreten
- danach wollen sie einen neuen linken Jugendverband gründen
- haben sie die Entscheidung bereits "in den letzten Wochen" getroffen, also noch vor Bekanntgabe des Rücktritts des Grünen-Bundesvorstandes gestern
Svenja Appuhn und Katharina Stolla (die Vorsitzenden der Grünen Jugend) gehen aber davon aus, dass es auch unter einem neuen Bundesvorstand nicht zu einer Neuausrichtung in ihrem Sinne kommt, daher sei es besser, Zitat wenn sich "unsere Wege jetzt trennen und ihr gut neu starten könnt".
Und: Es sei ihnen auf Dauer nicht möglich "gleichzeitig Teil einer Partei zu sein und für eine grundsätzlich andere Politik zu werben als die eigene Partei umsetzt"
Nun gut, die Entscheidung ist konsequent und zu respektieren. Die Grüne Jugend wird demnächst einen neuen Vorstand wählen und einen evtl realistischeren Weg einschlagen.
Ob diese jungen Menschen hier, die 10 dann ehemaligen Vorstandsmitglieder, in der Linken eine neue Heimat finden? Janine Wissler zeigt sich aufgeschlossen: "Dass sich die Grüne Jugend auf den Weg macht, um sich für eine starke linke Alternative einzusetzen, ist zu begrüßen"
Katharina Stolle, Noch-Bundessprecherin der Grünen Jugend auf Nachfrage: Es sei klar, dass die Linke gerade nicht besonders stark aufgestellt ist, aber sie befinde sich in einem Erneuerungsprozess. Zitat "... ich glaube, dass da auch kein Weg daran vorbeiführt auszuloten, wie die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit mit der Linkspartei sind."
Schaunmermal. Konsequenter Rücktritt jedenfalls. Fundis v/s Realos und keine Kompromissbereitschaft, so seh ich das. Vielleicht kann eine neue, weniger radikale, realistischere "Grüne Jugend" besser junge Menschen / Wähler ansprechen. Es ist kein Schaden, wenn die jungen Grünen künftig weniger dogmatisch ausgerichtet sind. Renate Kühnast zeigt sich jedenfalls nicht betrübt und nannte den heutigen Vorstand nicht realitätstauglich.
Und die Zukunft der 10 jungen Menschen? In der Linken? Dafür gibt es sogar ein Vorbild: Die österreichische Junge Linke ist heute die Jugendorganisation der KPÖ, und sie war früher mal die Grüne Jugend.
https://www.tagesschau.de/inland/inn...tritt-100.html
Pragmatiker sind doch in der Führungsspitze oder was sind Habeck und Baerbock sonst ? Die Realos haben doch längst die Übermacht in der Partei und trotzdem wurden sie abgewählt und werden für ihre Politik abgelehnt. Pragmatismus steht außerdem für ein weiter so, aber so weiter gehen kann es nicht.
Erstmal danke an freddimaus, Jack Frost und Gleichgesinnte!
Mir ist es auch schleierhaft, wie man ein so drängendes Problem wie die Klimaveränderungen mit all ihren deutlich spürbaren, direkten Auswirkungen so in den Hintergrund rücken kann, wie das in der politischen Diskussion derzeit der Fall ist. Ist es völlig egal, dass tausende Menschen im Sommer durch die Hitze sterben (und sich die Zahl der Hitzetoten absehbar stetig erhöhen wird)? Ist es egal, dass Jahr für Jahr Menschen ihr gesamtes Hab und Gut durch Überschwemmungen verlieren - und manche auch ihr Leben? Ist es egal, dass die klimatischen Bedingungen für die Landwirtschaft sich deutlich verändern und damit die Lebensgrundlage nicht nur der Bauern, sondern auch der Bevölkerung gefährdet ist?
Natürlich sind auch all die anderen Probleme wichtig, aber der Klimawandel hat insofern eine andere Qualität, als er wirklich jeden und jede von uns bedroht und sich nicht allein durch die Regierung bzw. neue Gesetze aufhalten lässt, sondern uns alle vor die Herausforderung stellt, liebgewonnene Gewohnheiten zu überdenken und womöglich aufzugeben. Und das für einen Benefit, der nicht sofort spürbar wird und überhaupt nur eintreten kann, wenn alle (oder fast alle) mitmachen - was die Motivation sehr erschwert.
Aktuell nehme ich fast nur noch das Thema Migration als Dreh- und Angelpunkt der politischen Diskussion im Lande wahr, und das ist ein reichlich verengter Blick auf die Lage.
Allerdings. Dann wird man vielleicht erschrocken feststellen, dass zwischen dem einen (Klimawandel) und dem anderen (Migration) womöglich ein Zusammenhang besteht...
Wenn Russland aufhört zu kämpfen, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, ist die Ukraine am Ende. US-Außenminister Blinken
Diese Aussage in dieser Form macht mich wütend und frustriert, weil damit wieder mal der schwarze Peter pauschal der Ampel zugeschoben wird. Ja, die Ampel-Parteien haben Fehler gemacht - allerdings mehr in der Kommunikation (vor allem auch untereinander) als im konkreten Handeln. Da haben sie nämlich durchaus schon einiges vorangebracht, es wurde ja schon beispielhaft aufgelistet. Deshalb kann man das so m.E. nicht stehen lassen.
So ist es.
Das, was ich fett markiert habe, meinte ich mit Fehlern in der Kommunikation. Am schlimmsten ist die Neigung gewisser Personen, ihre von der abgestimmten und vereinbarten Koalitionslinie abweichende Meinung zuerst in den Medien herauszuposaunen und damit den Rest der Regierungsparteien zu überraschen und erst danach in die interne Diskussion zu gehen. Offenbar wird auf diese Weise versucht, die Öffentlichkeit als Druckmittel für die interne Diskussion zu nutzen. Dieser Schuss muss aber nach hinten losgehen, weil - wie Du richtig schreibst - dadurch der Eindruck der Zerstrittenheit entsteht und die Wähler sich fragen, in welche Richtung es denn nun gehen soll.
Dennoch finde ich es gerade im Sinne demokratischer Parteien gefährlich, den Wählern rechtsextremer Parteien mehr oder minder Absolution zu erteilen, indem man der Ampel die "Schuld" für solches Wahlverhalten zuschiebt. Unzufriedenheit mit der Regierung ist noch lange keine Rechtfertigung für die Wahl einer rechtsextremen Partei. Es gibt genug Alternativen, auch innerhalb des verfassungsgemäßen Spektrums.
Wenn Russland aufhört zu kämpfen, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, ist die Ukraine am Ende. US-Außenminister Blinken
Zum Rück- und Austritt des Vorstands der Grünen Jugend:
Mir scheint nicht, dass es das ist, was sie wollen. Sie wollen eine neue linke Kraft, keine grüne. Linke haben wir allerdings schon einige, und deren Erfolg ist eher so mäßig... Das Bündnis der Mehrfach-Millionärin Sahra Wagenknecht würde ich allerdings nur unter erheblichem Vorbehalt als links bezeichnen...
Genau das finde ich auch so erschreckend.
Richtig. Das wäre aus meiner Sicht durchaus wünschenswert. Dabei erhoffe ich mir keine Leute, die ihre grünen und sozialen Überzeugungen an der Garderobe abgegeben haben und sich als eine Art zweite FDP sehen, sondern solche, die mit dem typisch grünen Idealismus an die Probleme herangehen, aber wissen, dass man zum Erreichen der Ziele dicke Bretter bohren und manchmal auch Kompromisse eingehen muss - solange man keine absolute Mehrheit hat.
Wenn Russland aufhört zu kämpfen, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, ist die Ukraine am Ende. US-Außenminister Blinken
Das eine "extreme" grüne Partei Chancen auf Erfolg hat, siehe eu-wahlen: kein Sitz im eu-Parlament für letzte generation und nur 3 sitze für die linke trotz/wegen zugpferd Carola rackete.
In Österreich kommt die kpö bei den nächster nationalen Wahlen trotz regionalen erfolgen nur auf 3%, während die fpö mit kickl wählerstärkste Partei werden könnte.
Was sehen wir da? - Eine Frau, die in einer Talkshow sitzt und "Hass und Häme" beklagt, die über die Grünen angeblich in erträglichem Maß ausgeschüttet würden.
Wo soll das geschehen? In irgendwelchen Darkrooms des Internet? - Ich kann es nicht beurteilen, ich bin dort nicht unterwegs. Über das, was dort gepostet wird, willst du hier diskutieren???
Dass dort schlimme Dinge vorkommen bezweifle ich grundsätzlich nicht. Wohl aber, dass die nur oder in besonderem Maß die Grünen betreffen.
Wenn ich das Wort "Häme" höre denke ich an Herrn Laschet und den letzten Bundestagswahlkampf.