Ich stimme dir bei fast allem zu. Eine Ausnahme bzw. Frage gilt der Außenpolitik: Wo siehst du da, dass die Grünen einen anderen Kurs fahren, als die meisten Deutschen wollen?
Frau Baerbock hat ja damals bei den Triellen schon auf den eher schwierigen Putin hingewiesen (ganz im Gegensatz zu Laschet und Scholz). Bei dem Punkt (also Russland) haben die Grünen natürlich eine vollkommen andere Haltung als AfD und BSW. Aber das haben ja alle anderen Parteien auch. Oder meinst du das in Bezug auf Israel? Oder etwas ganz anderes?
Verstehen Sie?
Vielleicht gerät jetzt noch mehr in Bewegung, vielleicht ist das der Anfang vom Ende der Ampel.
Danke chatte.
Und bei der Kritik an den Grünen würde ich neben dem permanenten Gebashe aller Springer-Titel auch noch gerne an die CSU, CDU (teilweise), Aiwanger und Wagenknecht hinweisen, die zwar auf der einen Seite immer etwas von einer stabilen Brandmauer gegen die AfD schwadronieren, sich aber auf der anderen Seite zu gerne an den Grünen abarbeiten.
In Thüringen und Sachsen fahren die Rechtsextreme Höchstwerte ein und kurz danach hockt CSU-Huber in der Berliner Runde und arbeitet sich wieder an den Grünen ab und macht die für alles verantwortlich. Das finde ich inzwischen wirklich unerträglich.
Weil es eben nicht nur Wahlkampfgeplänkel ist, sondern inzwischen weit darüber hinausgeht.
Verstehen Sie?
Ja, war blöd ausgedrückt.
Ich meinte, dass die Grünen damit jetzt aktuell nicht punkten können. Sie holen mit ihrer Haltung keine Wähler.
BSW holt konkret an der Stelle Wähler (sich nicht mit Waffen beim Ukraine-Krieg einzumischen etc.).
Und Union (speziell auch Merz) bei Flüchtlings- und Wirtschaftspolitik.
Die Grünen haben zurzeit (neben unglücklicher Bundespolitik) das Problem, dass ihre Kernthemen wie Umweltpolitik, Frauenrechte etc. nicht im Fokus stehen.
Das war bis vor zwei, drei Jahren völlig anders. Denn da waren genau die beiden Themen im Vordergrund.
Geändert von Niederrheiner (25-09-2024 um 12:24 Uhr)
Danke für die Erläuterung. Sehe ich auch so.
Wobei ich es ja überhaupt nicht verstehe, dass Umweltpolitik bzw. Klimapolitik aktuell gar nicht stattfindet. Ich meine, nur weil die CDU über das Thema hinwegsieht und die AfD dumme Wetterwitzchen macht, verschwindet das ja nicht. Und Deutschland muss sich weiter an Vorgaben und Gerichtsurteile halten.
Denken die und ihre Wähler, dass sich das durch Technologieoffenheit oder was auch immer in Luft auflöst?
Verstehen Sie?
Naja die AfD Wähler leugnen den Klimawandel und die CDU Wähler sind entweder so alt dass sie die schlimmen Folgen nicht mehr mitbekommen oder so leben nach dem Motto von Merz: Nur weil wir jetzt noch nichts tun, geht morgen nicht die Welt unter.
Außerdem sind Maßnahmen gegen den Klimawandel unbequem, dann darf man plötzlich "nur" noch 130 auf Autobahnen fahren, oder soll weniger Fleisch essen usw.
Weil hier die Hütte durch das Tagesgeschehen brennt. Dazu gehörten sicherlich die explodierenden Energiekosten, bedingt durch die Ukraine-Krise und ganz aktuell die negativen Folgen der Migrationspolitik, die sich inzwischen wirklich nicht mehr unter den Teppich kehren lassen. Und da werden in vorderster Front die Grünen als Blockierer wahrgenommen.
Ach so und weil hier die Hütte brennt, legt der Klimawandel eine Pause ein. Das habe ich natürlich nicht bedacht, mein Fehler.
Freu mich auf baldige Bilder von Merz, Söder, Weidel und Co. bei irgendwelchen Hochwassern.
Wir sind sowas von im Arsch...
Verstehen Sie?
Das verstehe ich auch überhaupt nicht. Wir haben fast jedes Jahr eine Jahrhundert Flut und jedes Jahr einen neuen Rekord Sommer und es interessiert einfach Niemanden. Im letzten Jahr hatten wir 3200 Hitzetote, bei der Flut im Ahrtal sind 135 Menschen gestorben, sind die alle irgendwie weniger Wert als die (weit weniger) Leute die von Islamisten ermordet wurden?
Das sehe ich ähnlich.
Wer die für viele Menschen wichtigen Punkte "innere Sicherheit", "Energiekosten", "Wohnungsmangel" und andere für unwichtiger hält als den Klimawandel, der hat ein strukturelles Problem in der Außenwahrnehmung, das nicht mit dem Auswechseln der Parteiführung gelöst werden wird.
Natürlich kann man sagen, was sind schon Terroropfer gegen Klimatote, aber ich glaube, es ist nicht sehr klug, konkrete Tote gegen abstrakte und zukünftige aufzuwiegen.
Also kann man sagen, die Erde ist im Allerwertesten, weil es immer andere Probleme gab, die dringender waren. Oder weil die Menschen nicht fähig/bereit waren, so multitaskingmäßig mehrere Probleme gleichzeitig ernst zu nehmen, weil man den Klimawandel ja sowieso erst zwei, drei Generationen später zu spüren bekommt.
Wird dann interessant wenn in ein paar Jahren die ganzen Klimaflüchtlinge kommen