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  1. #1
    Speechless, not clueless Avatar von ganzblau
    Ort: im Dörfli

    Klimawandel aktuell: Wie kommt ihr klar (oder auch nicht)?



    Also:
    Weil ich mit zunehmendem Alter immer hitzeempfindlicher werde, bin ich im Sommer auch zunehmend angewiesen auf Abkühlung
    Und mache mir sowieso Gedanken, welche Auswirkungen die zunehmend spürbare Erwärmung der Erdoberfläche für unser natürliches Biom (also die gemässigte Klimazone, in der wir leben) haben wird


    ... Der allgemeine Thread zum Klimawandel, inklusive Auseinandersetzung zu Folgen und Gegenstrategien, ist im MTT hier zu finden.

    Hier ist Platz für die Diskussion persönlicher Beobachtungen und Erfahrungen, sei es zuhause / im Alltag / bei der Arbeit wie auch in der Freizeit / beim Sport / im Urlaub
    If we don't succeed in leaving patriarchy behind, this planet is toast.

  2. #2
    Meine persönliche Erfahrung ist: Es interessiert Verantwortliche einfach nicht

    Ich wohne schon sehr lange in der Anlage und als die Pläne des Vermieters, die Anlage mit Dachgeschosswohnungen aufzustocken, bekannt wurden, war ich gerade Mietervertreterin und wurde zusammen mit den beiden Stellvertreter*innen zu mehreren Vorbesprechungsrunden eingeladen.
    Unsere Vorschläge, die Sanierung an den Klimawandel anzupassen, wurden nur belächelt und abgewimmelt.
    Ein Vorschlag war z.b., die Dächer hell und nicht schwarz zu decken, damit sich die DG-Wohnungen nicht so sehr aufheizen.
    Wurde belächelt und abgewimmelt.
    Ein anderer Vorschlag war, mehr Bäume zu pflanzen, insbesondere im Hof.
    Wurde belächelt und abgewimmelt. Stattdessen wurden Bäume gefällt!
    Ein weiterer Vorschlag war, die Vorgärten mit hitzeresistenten und wassersparenden Pflanzen zu bepflanzen.
    Wurde belächelt und abgewimmelt.
    tbc.

    Das wirklich Einzige, was wir durchsetzen konnten, war ein heller Fassadenanstrich. Ursprünglich sollte Dunkelgrün genommen werden
    Ich vermute aber, dass den Verantwortlichen das Dunkelgrün dann doch nicht gefallen hat und deshalb Hellgelb genommen wurde(oder die Farbe war gerade im Angebot).

    Auch im Städtebau sind eigentlich keine Anpassungen an den Klimawandel zu erkennen, da gab es letztens auch irgendwo einen Artikel dazu, weshalb andere Länder schon weiter sind.
    Vielleicht finde ich den noch, dann werde ich ihn hier verlinken.
    Geändert von SchwarzerKater (23-08-2024 um 18:40 Uhr)

  3. #3
    Mich würde interessieren mit welcher Begründung Eure Vorschläge abgewimmelt wurden? Sie klingen gut und sinnvoll und scheinen auch nicht mit höheren Kosten verbunden.

  4. #4
    Das Haupt"argument" war tatsächlich die angeblich höheren Kosten und auch, dass das Bau- und Designkonzept des ausführenden Architekturbüros schon stehen würde.
    Da wir doch sowieso fachfremd wären, könnten wir das gar nicht einschätzen.
    Wir als Vertreter*innen wären nur da, um Mieterinteressen zu vertreten und nicht dazu da, um bereits getroffene Entscheidungen umzukrempeln.
    Die Bäume im Hof mussten Parkplätzen weichen, die kaum einer benutzt, weil man derzeit noch bequem ohne Anwohnerparkausweis in den umliegenden Straßen parken kann.
    Aber Hauptsache, die Genossenschaft hat 4 E-Autos angeschafft, die man als Mieter*in im Carsharing benutzen kann. Was aber auch kaum jemand macht, weil fast jeder seine eigene Karre hat(umso besser für mich, dann habe ich keine Probleme, ab und an eines dieser E-Autos zu mieten ).
    Statt der hitzeresistenten und wassersparenden Pflanzen laufen die Sprengler, um grüne Vorgärten zu haben.

    Ich kann Gruppierungen wie die Letzte Generationen schon verstehen, auch wenn ich deren Aktionen für völlig sinnbefreit halte.
    Es ist schon im Kleinen einfach nur Frust, wenn man probiert, etwas zu ändern.
    Geändert von SchwarzerKater (24-08-2024 um 07:32 Uhr)

  5. #5
    Zitat Zitat von SchwarzerKater Beitrag anzeigen

    Auch im Städtebau sind eigentlich keine Anpassungen an den Klimawandel zu erkennen, da gab es letztens auch irgendwo einen Artikel dazu, weshalb andere Länder schon weiter sind.
    Vielleicht finde ich den noch, dann werde ich ihn hier verlinken.
    Stimmt. Da wird zwar immer viel geredet, aber viel passiert nicht.

    Bei uns in der Innenstadt wurden letztes Jahr in einer Ecke ohne jegliches Grün immerhin ein paar Bäume in Pflanzkübeln aufgestellt. Ist jetzt nicht die Welt, aber besser als nichts.

    Ich hab immer den Eindruck, die Probleme sind eigentlich allen bewusst, es wird auch viel drüber geredet, wass man machen kann und sollte, passieren tut dann aber (fast) nichts.

    Und manchmal verstehe ich es auch, weil die Änderungen teils sehr umfangreich, aufwendig und teuer wären. Aber z.B. einen Platz ergänzend zu begrünen, z.B. in dem man etwas Pflaster opfert und an der Stelle ein paar (robuste) Bäume pflanzt und vielleicht auch noch einen Brunnen aufstellt, sollte doch möglich und finanzierbar sein. Das stoppt zwar nicht den Klimawandel, macht die Sommerhitze in der Stadt aber vielleicht erträglicher?


    Das mit dem Abwinken Eurer Vorschläge als Mietervertretung bei der Gebäudeaufstockung finde ich übrigens sehr bitter. Aber vermutlich hat man mit den Leih-E-Autos die Klimavorgabe erfüllt und dann wollte man halt kein weiteres Geld mehr in die Hand nehmen.

  6. #6
    In Frankreich gibt es seit 2004 einen Hitzeschutzplan:

    https://www.deutschlandfunk.de/hitze...8fda1-100.html

  7. #7
    Zitat Zitat von heißer Sommer Beitrag anzeigen
    In Frankreich gibt es seit 2004 einen Hitzeschutzplan:

    https://www.deutschlandfunk.de/hitze...8fda1-100.html
    Davon sind wir hier in D noch ein ganzes Stück entfernt.

    Schon vor Jahrzehnten habe ich es genossen, dass an manchen französischen Autobahnraststätten Nebelduschen standen, wo man sich bei Hitze abkühlen konnte. Hier habe ich das noch nirgends gesehen.
    Wenn Russland aufhört zu kämpfen, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, ist die Ukraine am Ende. US-Außenminister Blinken

  8. #8
    Zitat Zitat von Little_Ally Beitrag anzeigen
    Stimmt. Da wird zwar immer viel geredet, aber viel passiert nicht.
    Ja, oder es wird stolz irgendeine einzelne traurig begrünte Fassade gezeigt um stolz zu zeigen, wie weit man ist

    In einer Stadt wie Stuttgart, die echt in großen Teile ein reine Betonwüste ist, könnte ich mir gar nicht mehr vorstellen zu wohnen.

    In Berlin hingegen fand ich es aber muss ich sagen als ich bei einer Riesen-Hitzewelle dort war fast angenehmer als in Baden-Württemberg auf dem Land, weil hier die Luft oft so miserabel ist.

    Grundsätzlich müsste man denke ich vor allem in Städten deutlich mehr machen.

    Auf einer persönlichen Ebene fand ich diesen Sommer ok, hatte nie unerträgliche Hitze in der Wohnung. Es gab nicht diese fiesen Phasen Dauerhitze am Stück wie 2022 und 2023.

    Man merkt aber auch im Kleinen dass es für die Tierwelt schwierig wird. Unsere Pferde leiden an extremen Hitzetagen auch und wir sind eigentlich ein schwalbenfreundlicher Stall. Allerdings sind die Nester unterm Dach im Pferdestall und bei extremer Hitze versuchen die jungen Vögel sich aus dem Netz rauszuhängen und fallen dann schlimmstenfalls raus und sterben. 2023 sind 2 von 3 Jungvögel gestorben, den 3. haben wir durchbekommen indem wir ein Handtuch unter das Nest genagelt haben, dann ist er da reingefallen und wurde da zu Ende aufgezogen. Dieses Jahr haben wir dass dann wieder so gemacht. Aber grundsätzlich wollte ich den NABU anschreiben ob es besser ist diese (sehr gerne genutzten Nester) zu entfernen und woanders welche zu schaffen.
    Ich denke die letzten 30 Jahren haben die "funktioniert", das zeigt halt echt den Wandel der letzten Jahre.

  9. #9

  10. #10
    Speechless, not clueless Avatar von ganzblau
    Ort: im Dörfli
    @Schwarzer Kater:
    Das mit den Verantwortlichkeiten für klimaverträgliche Massnahmen ist gerade im Bau- und Mietwesen echt ein Kreuz.
    Weil das Interesse der meisten Leute, die Immobilien besitzen und / oder verwalten, bei Fragen der Rendite auch schon aufhört *seufz*
    Und dieses Renditedenken ist leider immer kurzfristiger gedacht und kein nachhaltiges Investieren in die Zukunft.

    Bei mir ist allerdings etwas Positives am Laufen, und das will ich gerne teilen:

    Das Haus, wo ich seit genau drei Jahren zur Miete wohne, ist neu und ausgesprochen modern gestaltet; da gibt es Solarzellen auf dem Dach und eine Wärmepumpe ... und auf "meinem" Stockwerk eine behindertengerechte WG mit pflegerischer Betreuung rund um die Uhr.
    Das alles hat mir Mut gemacht, mich mit meinem Wunsch nach einer privaten, mobilen Split-Klimaanlage (mit Aussengerät an der schönen neuen Fassade) direkt an die Verwaltung zu wenden.

    Und, oh Wunder, man hat Verständnis gezeigt! Nicht in dem Sinn, dass ich "meine" Anlage gleich anschaffen und in Betrieb nehmen darf.
    Aber man bittet mich (a) um Geduld, weil man sich die Sache gründlich durch den Kopf gehen lassen will, bis nächsten Sommer.
    Und (b) hat man bereits Kontakt aufgenommen mit Wärme- und Kältetechnikern, um mit Hilfe der Fachleute eine Lösung zu finden, die allen Mietparteien zugute kommen soll.

    (Konkret wird es um den Versuch gehen, die Wärmepumpe so "umzupolen", dass sie im Winter heizt und im Sommer kühlt ... denke ich.)

    Einfach als positives Beispiel. Mir ist aber völlig klar, dass das eher der Ausnahmefall ist.
    Im Moment noch.
    Geändert von ganzblau (29-08-2024 um 16:49 Uhr)
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  11. #11
    In der Nähe meiner Arbeit ist in den letzten Jahren eine Neubausiedlung entstanden; viele junge Familien, kleine Grundstücke, wenig grün, viel Beton. Keine Bäume. Wenn man da durchläuft ist es einfach nur hässlich - und gefühlt deutlich wärmer als drumherum. Schrecklich, gerade in der heutigen Zeit bin ich um jeden Baum froh! Neben meiner Bude steht ein großer Ahorn, der meine Küche schon ganz schön verdunkelt. Früher hat mich das genervt, jetzt bin ich froh über diesen natürlichen Schattenspender. Wir haben recht viele Bäume hier in unserer kleinen Fachwerksiedlung. Ich hoffe, dass sich das auch nie ändert.

  12. #12
    Zitat Zitat von ganzblau Beitrag anzeigen


    Also:
    Weil ich mit zunehmendem Alter immer hitzeempfindlicher werde, bin ich im Sommer auch zunehmend angewiesen auf Abkühlung
    Und mache mir sowieso Gedanken, welche Auswirkungen die zunehmend spürbare Erwärmung der Erdoberfläche für unser natürliches Biom (also die gemässigte Klimazone, in der wir leben) haben wird


    ... Der allgemeine Thread zum Klimawandel, inklusive Auseinandersetzung zu Folgen und Gegenstrategien, ist im MTT hier zu finden.

    Hier ist Platz für die Diskussion persönlicher Beobachtungen und Erfahrungen, sei es zuhause / im Alltag / bei der Arbeit wie auch in der Freizeit / beim Sport / im Urlaub
    Aus meiner Sicht braucht man zumindest für die mitteleuropäischen Klimazonen nicht in Panik ausbrechen. Persönlich mag ich hohe Temperaturen, je höher desto besser. Der Klimawandel hat natürlich weltweit überwiegend negative Auswirkungen, aber in Deutschland können einige zumindest kurzfristige Vorteile auftreten, wobei kurzfristig im Jahrtausenddesign natürlich dehnbar ist.
    Einige potenzielle Vorteile sind:
    1. Mildere Winter: Durch den Klimawandel könnten die Winter in Deutschland milder werden. Das könnte zu geringeren Heizkosten führen und die Belastung von Infrastrukturen durch extreme Kälteereignisse verringern.
    2. Längere Vegetationsperiode: Mildere Temperaturen könnten die Wachstumsperiode für Pflanzen verlängern, was in der Landwirtschaft möglicherweise höhere Erträge ermöglicht. Es könnten auch neue Nutzpflanzen angebaut werden, die bislang nicht in Deutschland gedeihen.
    3. Tourismus: Die Sommermonate könnten wärmer und länger werden, was den Inlandstourismus in Regionen wie Nord- und Ostsee fördern könnte, da Menschen weniger auf Fernreisen angewiesen wären.
    4. Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen: Wärmere und windreichere Wetterbedingungen könnten die Effizienz von Solaranlagen und Windkraftwerken steigern, was zu einem Anstieg der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien führen könnte.
    5. Geringere Kältemortalität: Da extreme Kälteperioden seltener werden, könnten kältebedingte Krankheiten und Todesfälle zurückgehen, was positive Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit hätte.
    Natürlich können diese potenziellen Vorteile auch durch die negativen Auswirkungen des Klimawandels (z. B. Extremwetterereignisse, Dürren, Überschwemmungen, Verlust der Biodiversität) überlagert werden.
    Mein Zuhause habe ich mittlerweile recht ökologisch und autark gestaltet.

  13. #13
    Die alten Leute in den Krankenhäusern und Pflegeheimen sterben doch gerade bei der Hitze. Kältetote sind ja hauptsächlich Obdachlose, wobei für die zumindest in Berlin recht gut bei extremem kalten Temperaturen gesorgt wird. Ich sehe die Hitze viel mehr für Tote verantwortlich, gerade weil Deutschland so hintennach mit Klimaanlagen in Krankenhäusern usw ist.
    You are just jealous, cause you can't be me. x

  14. #14
    Pegasus Galaxie Avatar von Kathy1975
    Ort: Atlantis
    Negative Auswirkungen

    1. Die Pole schmelzen immer schneller. Wobei der Meeresspiegel immer mehr steigt bis noch mehr Inseln und Teil der Länder verschwinden, das betrifft auch die Nord und Ostsee.

    2. Die Ozeane werden immer wärmer und verdampft viel mehr und das Wasser muss irgendwo hin. Und das ganze Ökosystem in den Meeren kippt irgendwann. Das heisst auch Massensterben in den Meeren. Unter anderen auch Pflanzen die für uns Sauerstoff produzieren.

    3. In Ländern wo es immer warm ist werden unbewohnbar und es gibt viele Millionen Klimaflüchtlinge.

    4. Es gibt immer mehr Hitzetote in Deutschland, wir haben jetzt schon 10.000 Tote im Jahr.
    Für mich ist die Hitze auch schlecht für die Gesundheit.

    5. Wir haben jetzt schon Massenartensterben.

    6. Unwetter werden immer mehr.

    USW es kann ja jemand ergänzen, da fehlt sicher noch einiges.

    Ich hoffe das meiste davon erlebe ich nicht mehr wenn zum Beispiel wegen Trinkwasser Kriege geführt werden.

  15. #15
    Speechless, not clueless Avatar von ganzblau
    Ort: im Dörfli
    Mir fällt es ebenfalls schwer, ein derart planetares Problem wie den Klimawandel auf einzelne Erdregionen "umzulegen". Weil es meiner Meinung nach nicht um "schlechter" versus "besser" geht, sondern um "später" versus "früher". Auch uns werden die Zusammenhänge irgendwann um die Ohren fliegen - und sei es nur, weil wir mitansehen werden, wie anderswo die Lebensgrundlagen für Pflanzen, Tiere und Menschen schwinden.

    Dafür ist der Mensch nicht gemacht. Oder sagen wir: Dafür ist die empathische Hälfte der Menschheit nicht gemacht.


    ... Manchmal denke ich: Wie kann man eigentlich diesen Planeten mit all seinen Wundern nicht so derart innig lieben, wie ich es tue. Und nicht so verdammt heftig leiden wie ich armer Wicht. Heute schon

    Auch wenn ich bei Tag klar komme: Nachts komme ich nicht klar
    Da liege ich wach und grüble ...

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