Russland-Ukraine-Krieg: Russland greift die Ukraine an! Teil XI

[caesar]

So wird immerhin die Heuchelei und Doppelmoral von putin offen sichtbar.... Und auch der Ruf der unbesiegbarkeit ist dahin.

Auch die tet-offensive war militärisch gesehen ein fehlschlag, hat aber längerfristig das Vertrauen in die us-Regierung und us-armee unterhöhlt und die Erzählung von "Licht am Ende des tunnels" unglaubwürdig gemacht.

[Robinson76]

Ich sehe das auch vor allem moralisch für die Ukrainer als wichtig an. Und ich sehe nicht, das Russland soo leicht die ukrainischen Truppen vertreiben kann. Die haben den Krieg mit 150000 Mann angefangen, haben jetzt ca. 500000 Soldaten in der Ukraine. Dafür sind die Erfolge doch überaus bescheiden. Aber natürlich, die Ukrainer müssen aufpassen, wie sie mit ihren Ressourcen haushalten. Aber ich sehe diesen Vorstoß alles andere als sinnlos an.

[reddevil]

Psychologie und Moral sind in Kriegen ganz wichtig. Unterschätzt mir das mal nicht. Alleine aus dem Punkt finde ich die Offensive schon wichtig.

[sirius42]

die 1000 Toten pro Tag sind ja vom Kreml eingeräumt worden

Gibt es dafür eine Quelle?

[Little_Ally]

Ich sehe das auch vor allem moralisch für die Ukrainer als wichtig an. Und ich sehe nicht, das Russland soo leicht die ukrainischen Truppen vertreiben kann.

Das sehe ich ähnlich. Die Ukrainer sehen, dass man den Konflikt nun (endlich) auch auf russischen Boden trägt. Das könnte die Moral stärken, im Sinne von "es geht voran".

Bei den Russen kann das nun natürlich den berühmten "Wir stehen gegen die bösen Ukrainer zusammen"-Effekt haben. Also auch deren Moral stützen.

Andererseits ist der Krieg nun etwas näher an den Russen und bring vielleicht doch manche zum nachdenken. Russland hat ja ca. 120.000 Menschen aus der Region Kurk evakuiert.

Ob und wem die aktuelle ukrainische Offensive etwas bringt, wird erst die Zeit zeigen.

[TimBim]

Ich sehe das Ziel in der Kursk Region nicht. Eine Destabilisierung Russlands ist nicht auszumachen und eine Schwächung der Ostfront bleibt auch aus...ganz im Gegenteil dort gewinnt Russland rapide an Gelände. Dringend benötigte Verstärkungen, sowohl Einheiten wie Material, für ein solch gewagtes Unternehmen einzusetzen ist hochriskant.

Vor einer Woche hätte Dir wohl fast jeder Kommentator recht gegeben, denn es schien klar, dass eine ukrainische Offensive nach Russland erfolglos sein und nur zu Verlusten führen würde. Der ukrainische Generalsstab hat sich trotzdem zu der überraschenden Aktion entschlossen und hatte durchschlagenden Erfolg.

Wenn man der Mehrheitsmeinung gefolgt wäre, hätte man vor zwei Jahren auch die Verteidigung Kiews aufgegeben und später auf die doch offensichtlich vergeblichen Rückeroberungen von Charkiw und Cherson verzichtet.

Chapeau der ukrainischen Militärführung, die eine exzellente Arbeit macht und die geringeren Ressourcen so effizient einzusetzen weiss (auch wenn die Unfähigkeit des russischen Militärs und die Hybris Putins ihnen in die Hände spielt.)

[Max Vol.]

Die Gas metering Station von Sudzha soll zerstört worden sein. Gazprom dementierte dies zunächst, doch Satellitenfotos bestätigen die Angaben.
https://novayagazeta.eu/articles/202...ursion-en-news

[*Blue*]

gestern kam in einem Kommentar sowas wie:
"Die Ukrainer in der Region finden das gut, auch wenn sie sich völlig klar sind, dass das ihre eigene Situation noch verschlimmern könnte. Sie sagen: wir haben hier ständig die Gefahr, jetzt haben die Russen sie endlich auch. Die sollen auch mal wissen, wie sich das anfühlt."

ich kann es sehr gut nachvollziehen.

Millitärisch kann ich es nicht beurteilen.
Aber die Verhandlungsposition der Ukraine wird grad nicht schlechter.


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903. Tag

[Robinson76]

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Aber die Verhandlungsposition der Ukraine wird grad nicht schlechter.


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903. Tag

Die Verhandlungsposition wird nur merklich besser, wenn es der Ukraine wirklich gelingen sollte sich dort dauerhaft festzusetzen. Wobei sie natürlich gezeigt haben, das sich Putin nie sicher sein kann, das das russische Territorium unangegriffen bleibt.

[dracena]

ntv: Ukraine erwartet "gigantischen" Gegenschlag nach Kursk-Vorstoß

Beim Kreml wächst der Unmut über den Angriff auf russischem Territorium, wie die "Moscow Times" berichtet. In der Ukraine befürchte man einen heftigen Gegenschlag, schreibt die Zeitung unter Berufung auf einen ukrainischen Informanten.
"Russland hat das Bedürfnis, eine sehr harte Antwort zu geben, etwas Gigantisches, um der Welt zu zeigen, dass es allmächtig ist und so etwas wie Kursk nicht ungestraft bleibt", schreibt die Zeitung.

Hui. Das "allmächtige Russland", aha.

Ist das eigentlich das erste Mal seit dem zweiten Weltkrieg, dass russisches Kernland angegriffen wurde?

[Robinson76]

Naja, wollen wir uns mal nichts vormachen, irgend etwas perfides wird sich Putin schon ausdenken. Vorzugsweise natürlich gegen die Zivilbevölkerung. Hoffe, die Ukraine konnte ihre Luftverteidigung weiter ausbauen.

[Claudia]

Ich meine ja.

Nach dem 2. Weltkrieg war Russland ja hauptsächlich von anderen "Sowjetrepubliken" umgeben, und die Sowjetunion war noch größer als Russland und schien unbesiegbar.

[FeierBiest]

Meine Spekulation war ja, dass sie mit diesem Vorstoß und der Verwirrung versuchen ein paar Kommandoeinheiten fast unbemerkt in tiefe Hinterland zu bekommen, die sich um die Flughäfen, Flugabwehr und Munitionslager kümmern, die bisher nicht erreicht oder wo die Drohnen vorher abgefangen wurden. Bisher hat man davon aber noch nichts gehört.

[JackB]

Was das Thema Kursker Offensive angeht: auch ich sehe nicht, welchen Sinn diese Operation haben könnte.
Die FRont für die Ukraine wird dadurch nur noch länger, es werden Soldaten und Material eingesetzt, die woanders fehlen. Letztendlich ist es in meinen Augen ein Himmelfahrtskommando.
Sicher, die Russen wurden überrascht, der ukrainische Vormarsch ist eine Blamage für die Militärführung, und symbolisch sicher auch ein Sieg für die Ukraine. Trotzdem dürfte es ein leichtes für die russischen Truppen ein leichtes sein, diese momentan besetzten Gebiete in Rußland zurückzuerobern.

Ich sehe da, neben dem moralischen oder psychologischen Effekt, auch klaren militärischen Nutzen.

Wenn wir mal davon ausgehen, dass die Ukraine russische Truppen bekämpfen und ausschalten muss, ob sie will oder nicht, dann muss es es ihr darauf ankommen, dies unter möglichst günstigen Bedingungen zu tun, um ein möglichst gutes Verhältnis von gegnerischen zu eigenen Verlusten zu erzielen.

Und wo sind die Bedingungen für die Ukraine günstiger?

Entlang des bisherigen Frontverlaufs in der Ukraine, wo die russischen Truppen durch starke Befestigungen geschützt sind, wo jeder ukrainsche Vorstoß durch dichte Minenfelder führt? Und wo jeder Rückzug dazu führt, dass noch mehr ukrainisches Gelände verloren geht, dass noch mehr Zerstörungen in der Ukraine angerichtet werden.

Oder an einer neuen Front in Russland, wo die russischen Kräfte offensichtlich überrascht sind, wo sie nicht durch befestigte Stellungen und Minenfelder geschützt sind? Anscheinend konnten oder können die ukrainischen Kräfte vorrücken, ohne auf großen Widerstand zu stoßen. Dabei überraschte russischen Soldaten gefangennehmen, deren Gerät zerstören oder sogar in Besitz nehmen.
Wenn die Russen Truppen von anderen Frontabschnitten verlegen, kostet sie das Zeit und Energie. Während der Verlegung sind ihre Züge und Fahrzeugkolonnen durch Drohnen verwundbar. Zumindest aber töten sie in der Zeit, in der sie unterwegs sind, keine Ukrainer.
Möglicherweise müssen die Ukrainer sich irgendwann wieder zurückziehen. Aber wenn das passiert, und die Russen dabei mit der gleichen Rücksichtslosigkeit vorgehen, wie sie das sonst auch tun (womit zu rechnen ist), dann sind es eben russische Dörfer und Städte, die dabei zerstört werden. Und es ist dann die russische Armee, die sich durch Minenfelder und Befestigungen kämpfen muss, und dabei Verluste erleidet, während die ukrainische Armee die taktischen Vorteile des Verteidigers hat. In dem Fall zusätzlich den Vorteil, dass sie nicht das eigene Territorium verteidigt, sondern das des Gegners, und deshalb weniger Konflikte hinsichtlich von Zerstörungen bestehen.

Bezeichnend finde ich, dass Puitn jetzt jegliche Verhandlungen mit der Ukraine ausschließt. Die Ukraine greife ja die Zivilbevölkerung und sogar ein AKW an. Mit solchen Leuten könne man nicht verhandeln.
https://www.berliner-zeitung.de/news...aus-li.2244181

Bezeichnend wofür? Und inwiefern erst "jetzt"? - Dass man mit den "drogensüchtigen Nazis" in Kiew nicht verhandeln kann, hat Putin von Anfang an postuliert. Das sind keine neuen Töne.
Im übrigen schließt Putin laut dem Link gar nicht "jegliche" Verhandlungen aus:

Jegliche Friedensgespräche mit der Ukraine sind unmöglich, solange die Ukraine Angriffe auf die Zivilbevölkerung durchführt und Atomkraftwerke bedroht, sagte der russische Präsident Wladimir Putin am Montag.

Positiv formuliert: "Wenn die Ukraine die Zivilbevölkerung und Atomkraftwerke nicht angreift, können Friedensgespräche aufgenommen werden". Das ist ist doch mal ein Fortschritt. Vor ein paar Wochen waren die Vorbedingungen für Gespräche noch ganz andere! (z.B. kompletter Abzug aus den annektierten Oblasten ...)

[Das (von mir "positiv formulierte") war von Putin sicher nicht so gemeint. Aber man sollte sich nicht von jeder neuen Drohung beeindrucken lassen. Und schon gar nicht von zum xten Mal aufgewärmten alten Drohungen.]

[caesar]

ntv: Ukraine erwartet "gigantischen" Gegenschlag nach Kursk-Vorstoß



Hui. Das "allmächtige Russland", aha.

Ist das eigentlich das erste Mal seit dem zweiten Weltkrieg, dass russisches Kernland angegriffen wurde?

Wollen und können müssen nicht das selbe sein. Ansonsten hätte putin wie geplant innert 3 Tagen kiev besetzt und eine neue marionettenregierung instaliiert.