Zitat von
Nash
Ja, und das ist im Endeffekt trotzdem das gleiche Gesetz, es gilt dann "nur" auch noch für kleinere Firmen als das, welches in Deutschland bereits gilt, und sieht eine zivilrechtliche Haftung vor. Das deutsche Gesetz wurde wie gesagt vom Bundestag Monate vor der letzten Bundestagswahl beschlossen, dass es im Januar 2023 in Kraft treten solle. Die Ampelregierung hat also allenfalls insofern Mitverantwortung, dass Abgeordnete der Parteien mit dafür stimmten und dass es nicht nach Amtsantritt der Regierung Scholz sofort wieder außer Kraft gesetzt wurde. Und da denke ich, dass man natürlich über die negativen Effekte diskutieren kann, aber dass es Sinn hat und in einer gewissen Form nötig ist, darüber sollte man sich doch im Klaren sein, so lange es einem nicht völlig wumpe ist, dass die Tafel Schokolade möglicherweise auch durch Kinderarbeit oder dass der neue Teakholz-Gartentisch eben doch nicht nachhaltig produziert wurde.
Man kann die Auswirkungen auf Branchen anmerken, aber soll man unbedingte Rücksicht nehmen, wenn die Art der Produktion und Beschaffung eines Produkts eben solche Nachteile für andere mit sich bringt? In der Folge ist es eine Frage des Preises, und allzu oft geht es dabei um alles andere als lebenswichtige Dinge. Unseren Luxus sollte man nicht mit dem Leid anderer billig erkaufen.
Das hatte ich schon verstanden. Sonst hätte ich auch nicht "Und wenn immer komplett ignoriert wird, wenn ich die Faktoren betone, die für die tatsächliche Mehrheit der Kostensteigerungen verantwortlich sind, die eben doch völlig außerhalb der Verantwortung einer jeden Bundesregierung liegen" geschrieben. Über Regierungen zu klagen, die aber schon abgelöst wurden, bringt recht wenig, außer wenn es eben darum geht, was in deren Verantwortung fiel und nicht in die aktuelle, die vielleicht etwas würde lösen können. Und da gibt es gerade hier eine recht große Fraktion, die einerseits überhaupt nicht differenzieren möchte, was von der Ampelregierung veranlasst wurde und was nicht, welche Effekte tatsächlich auf ihre Politik zurückzuführen sind (und in welchem Umfang) oder nicht, oder auch ob die Nachteile eines Gesetzes überhaupt wirklich überwiegen. Man kann so z.B. - wie es einige User gerne machen - nicht auf der einen Seite beklagen, dass die Zinsen fürs Bauen zu hoch sind, ohne auf der anderen Seite zu beachten, dass die Zinserhöhung nötig war, um die sich steigernde Inflation in den Griff zu kriegen. Die ja wiederum von den gleichen Usern dann auch kritisiert wird. Da gibt es einfach zu oft die Ansichten "wasch mich, aber mach mich nicht nass" oder eben auch, dass die aktuelle Regierung für alles verantwortlich ist und unbedingt für jeden perfekte Lösungen zu finden habe. Als ob es die so immer gäbe, vor allem vor dem Hintergrund einiger Geschehen auf der Welt, die außerhalb der Kontrolle durch deutsche Regierungen liegen.