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  1. #61
    Tabakfrei Avatar von Kinka
    Ort: ...auf ner Insel
    Natürlich ist der Ampel-Streit ein Faktor, weil er eben in unruhigen Zeiten keine Sicherheit verbreitet. Aber solange die FDP auf der Schuldenbremse sitzt, wird sich das nicht ändern, denn all die Vorschläge der Ökonomen kosten Geld und das muss ja irgendwo herkommen. Denn Bürokratieabbau und die anderen Vorschläge aus dem Wachstumschancengesetz werden nicht ausreichen, wenn gerade die USA und China ihre Industrie mit Subventionen zuschüttet. Dann kann Deutschland nicht wettbewerbsfähig sein.

    Für Zukunftsindustrien müssten jetzt die Investitionsanreize gesetzt werden. „Industriepolitik kann nicht das Ziel haben, die Industrien von gestern künstlich am Leben zu erhalten“, warnte Schularick.
    Fuest sprach sich zudem für Steuersenkungen für Unternehmen, mehr Investitionen und mehr Bürokratieabbau aus.
    „Auch mir hat eine Satiresendung schon einmal richtig aus der Seele gesprochen, als es dort hieß: Gott hat die FDP vielleicht nur erschaffen, um uns zu prüfen.“ Angela Merkel 2012

  2. #62
    Tabakfrei Avatar von Kinka
    Ort: ...auf ner Insel
    Zitat Zitat von Nash Beitrag anzeigen
    Na, mal wieder nur die Konzentration auf die Streitereien in der Ampelregierung, und was sonst noch alles im Artikel steht, ist wohl nicht erwähnenswert?

    Wie z.B. dass der Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, sich für Steuersenkungen für Unternehmen, mehr Investitionen und mehr Bürokratieabbau ausspricht. Und dafür:

    Quelle: Welt
    Was heißt das genau? Doch in der Folge eigentlich, dass die ursprünglich geplante Politik eigentlich die richtige war, und dass "nur" das Scheitern deren Finanzierung das Problem ist (nachdem das Zweite Nachtragshaushaltsgesetz 2021 vom Bundesverfassungsgericht für nichtig erklärt wurde).

    Zu den geforderten Steuersenkungen:

    Quelle: Zeit, 04.02.2024

    Zurück zum Weltartikel: Auch Moritz Schularick vom IfW Kiel sagt:


    Hat jemand Interesse an einer Diskussion, wer da in welche Richtung bezüglich Finanzierung und Ausrichtung möglicherweise der Bremsklotz ist? Die Einschätzungen und Interpretationen fände ich spannend.


    Du warst schneller und hast es besser ausformuliert
    „Auch mir hat eine Satiresendung schon einmal richtig aus der Seele gesprochen, als es dort hieß: Gott hat die FDP vielleicht nur erschaffen, um uns zu prüfen.“ Angela Merkel 2012

  3. #63
    Zitat Zitat von Nash Beitrag anzeigen
    Na, mal wieder nur die Konzentration auf die Streitereien in der Ampelregierung, und was sonst noch alles im Artikel steht, ist wohl nicht erwähnenswert?

    Wie z.B. dass der Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, sich für Steuersenkungen für Unternehmen, mehr Investitionen und mehr Bürokratieabbau ausspricht. Und dafür:

    Quelle: Welt
    Was heißt das genau? Doch in der Folge eigentlich, dass die ursprünglich geplante Politik eigentlich die richtige war, und dass "nur" das Scheitern deren Finanzierung das Problem ist (nachdem das Zweite Nachtragshaushaltsgesetz 2021 vom Bundesverfassungsgericht für nichtig erklärt wurde).

    Zu den geforderten Steuersenkungen:

    Quelle: Zeit, 04.02.2024

    Zurück zum Weltartikel: Auch Moritz Schularick vom IfW Kiel sagt:


    Hat jemand Interesse an einer Diskussion, wer da in welche Richtung bezüglich Finanzierung und Ausrichtung möglicherweise der Bremsklotz ist? Die Einschätzungen und Interpretationen fände ich spannend.
    Also war es vollkommen OK, dass man einen nicht verfassungskonformen Haushalt präsentiert hat und jetzt den Schuldigen bei demjenigen sucht, der darauf aufmerksam gemacht hat? Nein, das war nicht richtig. Die Ampel als solches steht sich selber im Weg. Ihre Entscheidungen sind dafür verantwortlich, dass wir in so eine prekäre Situation gekommen sind. Ja, Krieg, ja, Corona, aber letztendlich haben das Problem ja auch die anderen Staaten (und ja, es gibt Staaten, bei denen läuft es noch schlechter, aber die sollten doch bitte nicht das Vorbild sein, da es genug gibt, bei denen es deutlich besser funktioniert). Die einen schieben jetzt Habeck alles in die Schuhe, die anderen sehen in Lindner das Hauptproblem, wieder andere im scheinbar orientierungslosen und führungsschwachen Olaf Scholz das Dilemma. Und jeder hat recht. Sie alle tragen eine Mitschuld und deswegen ist die Ampel auch eine denkbar ungünstige Option. Zumindest in dieser Besetzung. Schönreden hilft da wenig. Das Habeck als Wirtschafteminister sagt, die Lage sei „dramatisch schlecht“, spricht das doch Bände.
    "Wenn du die Welt vereinen willst, gründe mehr Rockbands, nicht politische Parteien und Religionen" - Gene Simmons

  4. #64
    Für Politiker der Grünen wird es weiterhin ungemütlich

    Pfiffe und "Buh"-Rufe: Proteste gegen Habeck-Besuch in Nürnberg
    Die Protestierenden hielten Plakate hoch, auf denen stand: "Schluss mit Reden. Jetzt Wirtschaft stärken" und "Wir brauchen Taten, keine Sprüche".
    Forderungen vom vbw-Präsidenten:

    - Absenkung von Steuern und Sozialabgaben
    - Bürokratie und Regulierungen eindämmen
    - Bezahlbare Energie bereitstellen

    https://www.br.de/nachrichten/deutsc...rnberg,U4NpXlb

  5. #65
    Nash
    unregistriert
    Zitat Zitat von HobbyChinese Beitrag anzeigen
    Geht ihr nie in die Innenstädte, in Einkaufscentren? In einer Stadt wie Frankfurt, die jetzt ja nicht gerade dafür bekannt ist, als Arm zu gelten, stehen auf der Zeil (Google zur Zeil: Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts gilt sie als eine der bekanntesten und umsatzstärksten Einkaufsstraßen in Deutschland.) viele Geschäfte leer. Von Nebenstraßen erst gar nicht zu reden.
    Doch, und das fällt mir gerade in meiner Heimatstadt schon seit mehreren Jahrzehnten auf. Die steigenden Energiepreise sorgen natürlich noch für eine Beschleunigung dieses Wandels, aber der eigentliche Grund liegt doch vor allem darin, dass sich das Einkaufsverhalten der Konsumenten verändert hat. Nehmen wir einfach mal den Handel für Elektrogeräte: Früher (50er bis 80er) gab es die ausgebildeten Elektriker, die Stereoanlagen, Fernseher etc. noch selbst verkauften. Diesen wurde durch MediaMarkt und Saturn und letztlich auch Kaufhäuser bis dann hin zu Ketten wie Tchibo der Markt abgegraben, weil diese durch andere Konditionen beim Einkauf günstigere Preise (und ein viel größeres Sortiment) anbieten konnten.
    Jetzt sterben aber diese Kaufhäuser inzwischen auch aus, und warum? Weil es eben für den Handel billiger ist, irgendwo ein Lager zu betreiben, von dem aus die Produkte direkt an den Konsumenten geschickt werden, nachdem dieser die sich online bestellt hat. Die nötigen Arbeitskräfte sind billiger, die Mieten für das Lager geringer als in hochpreisigen attraktiven Städten etc.
    Das gleiche Prinzip zeigt sich auch bei Kleidung: Wo sind denn die vielen individuellen Boutiquen, die es früher noch gab? Ebenfalls verdrängt von Ketten und Kaufhäusern, und diese dann wiederum durch den Onlinehandel.

    In meiner Heimatstadt hat es die Auswirkung, dass der eine Teil inzwischen komplett platt ist. Wortwörtlich, denn das sogenannte City-Center ist abgerissen. Das bestand früher aus zig kleinen Läden in ein paar Einkaufszeilen und einem Karstadt. Der machte als erstes dicht, nach und nach gab es eine hohe Fluktuation mit nachlassender Qualität, bis dann fast nur noch Ramschläden übrig geblieben waren. Die "besseren" Geschäfte waren noch in die Südhälfte des Zentrums gezogen, aber dort setzte die gleiche Entwicklung dann auch ein. Heute sieht man dort bis auf ganz vereinzelte Individualgeschäfte nur noch Filialen der großen Ketten (Fielmann z.B.), ansonsten Bäckereien und wiederum Ein-Euro-Läden. Corona und die Flutschäden von 2021 gaben da auch nochmal etlichen Geschäften den Rest.
    Ähnliches habe ich in zig Städten gesehen, und inzwischen sind auch die Großstädte an der Reihe. Ist das nur eine Folge der Politik oder ist das eben nicht doch vor allem eine Folge des Marktes an sich? Selbst in Branchen, in denen es weitgehend eine Preisgarantie gibt wie bei Apotheken (zumindest bei den rezeptpflichtigen Medikamenten ist der Profit für den Apotheker ja fest), setzt diese Entwicklung ein. Versandapotheken brauchen nur einen einzigen ausgebildeten Apotheker - der Rest des Geschäfts kann mit unausgebildeten Verpackkräften bestritten werden. Und je mehr online bestellt wird, weil dort im Vergleich zum Einzelhändler niedrigere Preise durch günstigere Kosten (wie oben beschrieben) geboten werden können, umso mehr geraten die Vor-Ort-Apotheken unter Druck, weil viel Umsatz auch bei den freiverkäuflichen Produkten wegfällt. Auch hier ist oft zu erkennen, dass einzelne aufgeben und viele sich Ketten anschließen.

    Da du Bäckereien und Metzgereien erwähnst: Auch hier ist die Entwicklung seit langem im Gange. Der traditionelle Bäcker wird von Großbäckereien verdrängt, die viel billiger produzieren. So hat man dann vor Ort oft nur noch die Filialen, in denen die vorgebackenen Brötchen nur noch aufgebacken werden. Und Konsumenten kaufen zudem im Vergleich zu früher ihr Brot auch häufig beim Discounter, und nachdem Aldi und Lidl anfingen, hier auch in diesem Markt zu wildern, haben oft genug auch die teureren Supermärkte wie Rewe und Edeka nachgezogen. Von Fleisch erst gar nicht zu sprechen. In meiner Kindheit gingen meine Eltern fast ausschließlich zum Metzger im Viertel, weil es ja nur dort Fleisch überhaupt gab. Inzwischen gibt es das in jedem Supermarkt. Der Bedarf wächst aber nicht endlos, sondern der Absatz verlagert sich. Ist das nur auf die Politik zurückzuführen? Nein. Da kann diese auch nur sehr begrenzt steuern.

    Wieviel Prozent der Veränderungen jetzt auf steigende Energiepreise und unnötige Vorschriften und Bürokratie zurückzuführen sind, fände ich da sehr aufschlussreich. Denn diese Effekte gibt es definitiv. Wogegen ich mich wehre, ist aber die komplette Verantwortung für Entwicklungen wie die eben beschriebenen, die seit Jahrzehnten im Gange sind, jetzt auf politische Prozesse zu schieben.

    Zitat Zitat von HobbyChinese Beitrag anzeigen
    Also war es vollkommen OK, dass man einen nicht verfassungskonformen Haushalt präsentiert hat und jetzt den Schuldigen bei demjenigen sucht, der darauf aufmerksam gemacht hat? Nein, das war nicht richtig. Die Ampel als solches steht sich selber im Weg. Ihre Entscheidungen sind dafür verantwortlich, dass wir in so eine prekäre Situation gekommen sind. Ja, Krieg, ja, Corona, aber letztendlich haben das Problem ja auch die anderen Staaten (und ja, es gibt Staaten, bei denen läuft es noch schlechter, aber die sollten doch bitte nicht das Vorbild sein, da es genug gibt, bei denen es deutlich besser funktioniert). Die einen schieben jetzt Habeck alles in die Schuhe, die anderen sehen in Lindner das Hauptproblem, wieder andere im scheinbar orientierungslosen und führungsschwachen Olaf Scholz das Dilemma. Und jeder hat recht. Sie alle tragen eine Mitschuld und deswegen ist die Ampel auch eine denkbar ungünstige Option. Zumindest in dieser Besetzung. Schönreden hilft da wenig. Das Habeck als Wirtschafteminister sagt, die Lage sei „dramatisch schlecht“, spricht das doch Bände.
    Nein, das war nicht verfassungsgemäß und muss demnach anders gelöst werden. Ich selbst sehe die Schuldenbremse da als hinderlichen Faktor, und bin der Meinung, dass für Investitionen, die sich langfristig rentieren, ohne Grenze Schulden aufgenommen können werden sollten. Denn diese finanzieren sich ja oft langfristig von selbst. Leider wird da aber zwischen sonstigen Haushaltsausgaben und Investitionen zu wenig unterschieden und alles durch den festgelegten Haushalt begrenzt.
    Also in meinem Fall sehe ich tatsächlich Lindner (und andere Politiker, die am Mantra der Schwarzen Null etc. so lange festgehalten haben. Den Effekt sehen wir ja gerade: Deutschland hat jahrelang pro forma - eigentlich aber nur scheinbar, Stichwort Sondervermögen - zwar einen ausgeglichenen Haushalt gehabt, aber die Infrastruktur hat gelitten) als einen der Hauptschuldigen.
    Geändert von Nash (16-02-2024 um 10:44 Uhr)

  6. #66
    P01135809 Avatar von jagutichsachma
    Ort: Fulton County Jail
    Ist die Ampel jetzt wieder schuld daran, dass es keine Hertie- und Bilka-Kaufhäuser in den Innenstädten mehr gibt, wie in den goldenen 1970er Jahren noch?!

    Das hatten wird alles schon einmal ...
    "Wir kommen da durch!"

  7. #67
    Pan narrans Avatar von Proteus I.O.F.F. Team
    Ort: Essen
    Ja, das Sterben der Innenstädte ist eigentlich schon seit ungefähr 1-2 Jahrzehnten zu Gange und sicher eben mehr Symptom eines Wandels im Kaufverhalten, als ein Symptom einer momentanen Wirtschaftskrise. Einerseits durch das Erstarken von Einkaufszentren und schließlich durch den Schritt vieler Konsumenten zum Online-Handel.

    Konnte man in Essen ja auch die letzten 2 Jahrzehnte beobachten.
    Mehr und mehr Geschäfte die schlossen und in die Billig-Mobiltelefonhändler, 1 Euro-Läden u.Ä. Einzug hielten.
    Wobei Essen ja mit dem Einkaufzentrum am Limbecker Platz in der Innenstadt einen zentralen Punkt geschaffen hat, an dem sich weiterhin die etablierten Läden halten.
    "We have just folded space from Ix...Many machines on Ix. New machines"

  8. #68
    Zitat Zitat von jagutichsachma Beitrag anzeigen
    Ist die Ampel jetzt wieder schuld daran, dass es keine Hertie- und Bilka-Kaufhäuser in den Innenstädten mehr gibt, wie in den goldenen 1970er Jahren noch?!

    Das hatten wird alles schon einmal ...


    Auch am Aussterben der Tante-Emma-Läden natürlich.
    Verstehen Sie?

  9. #69
    Vielleicht ist auch das Internet schuld am Aussterben der Innenstädte.

  10. #70
    Zitat Zitat von Little_Ally Beitrag anzeigen
    Danke!



    Man soll die Augen vor Problemen nicht verschließen, aber man solle die Lage auch nicht überdramatisieren.
    Volle Zustimmung (auch zu Quiz).

    Man muss sich ja auch mal fragen, womit Deutschland da eigentlich verglichen wird: mit den größten Volkswirtschaften der Welt - die allerdings ein Mehrfaches an Bevölkerung haben. USA = rund 340 Millionen, China und Indien jeweils rund 1,45 Milliarden; selbst Japan liegt mit rund 125 Millionen noch deutlich vor Deutschland (84 Millionen). Der Leistungsvergleich der Volkswirtschaften erfolgt hier aber völlig unabhängig von der Bevölkerungszahl ausschließlich anhand des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Mrd. Dollar, also anhand des finanziellen Gesamtwerts dieser Leistung.

    Da kann man sich m.E. nur die Augen reiben und sich immer wieder wundern, wie diese mehrfach totgesagte Wirtschaft in Deutschland es schafft, im Konzert der ganz Großen so weit vorne mitzuspielen. Und zwar nach wie vor.

    Noch dazu handelt es sich bei den Problemen, mit denen wir es zu tun haben, ja nicht vorrangig um hausgemachte Schwierigkeiten.

    In Deutschland und Japan gibt es bei den wirtschaftlichen Strukturen und Geschäftsmodellen einige Parallelen. "Bei beiden Volkswirtschaften hat man einen ähnlichen Effekt, denn sowohl Deutschland als auch Japan leiden als Exportnationen unter der globalen konjunkturellen Schwächephase", so der IMK-Experte Theobald.
    https://www.tagesschau.de/wirtschaft...aphie-100.html


    Zitat Zitat von Nash Beitrag anzeigen
    Nenn doch mal die genauen Fehler. Wenn man die Probleme exakt erkennt, findet man ja auch leichter die Lösung.


    Ich warte... auf die Nennung der Fehler durch diejenigen, die hier ständig der Ampel und ganz speziell Herrn Habeck sämtliche Probleme anhängen...


    Zitat Zitat von freddimaus Beitrag anzeigen
    Dann ist es aber ehrlicherweise auch nicht besonders hilfreich, wenn Habeck selbst von einer dramatischen Lage spricht und Lindner von einer peinlichen.
    Das ist richtig. Allerdings würde ich gern den Zusammenhang dieser Äußerungen hören, bevor ich sie bewerte; leider ist mir das noch nicht gelungen.


    Zitat Zitat von mk431 Beitrag anzeigen
    Die Bundesregierung könnte z.B. endlich mal über Bürokratieabbau nachdenken



    Und im Artikel sieht man, dass sich auch teilweise Kleinbetriebe, wie eine Metzgerei, mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz beschäftigen müssen, nur weil sie ein Großunternehmen mit Fingerfood und Schnittchen beliefern.

    https://www.wiwo.de/politik/deutschl.../29083752.html
    Du hast aber schon den Artikel auch gelesen? Dieses Gesetz hat nicht die Ampel gemacht, sondern die EU. Eine EU, in der die Konservativen die größte Fraktion stellen, und keineswegs die Grünen.

    Abgesehen davon wird heutzutage einerseits vom Verbraucher erwartet, dass Hersteller und Verkäufer von Waren uns nicht ungeprüft und ungekennzeichnet Waren verkaufen, die aus unmenschlicher Herstellung, unter Verletzung von Umwelt-, Sozial- und Tierwohlstandards stammen oder exorbitant hohen Energie- oder Wasserverbrauch verursachen. Andererseits sollen aber die Hersteller und Verkäufer nicht dafür verantwortlich sein und keine Kontrollpflicht bei Waren haben, die sie von Dritten beziehen? Wie soll das gehen? Wer soll denn dann nachprüfen, woher etwas kommt und wie es produziert wurde?

    Praxisnahe Vorschläge erwünscht.

    Um nicht missverstanden zu werden: Ich bin sehr für Bürokratieabbau. Aber man muss bei allem eben auch die Folgen bedenken.


    Zitat Zitat von HobbyChinese Beitrag anzeigen
    Liest man hier die letzten Seiten, kommt einem direkt ein "Weiter so" in den Sinn. Alles nicht so schlimm. Als Unternehmer frage ich mich allerdings, unter welchem Stein hier einige leben. Geht ihr nie in die Innenstädte, in Einkaufscentren? In einer Stadt wie Frankfurt, die jetzt ja nicht gerade dafür bekannt ist, als Arm zu gelten, stehen auf der Zeil (Google zur Zeil: Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts gilt sie als eine der bekanntesten und umsatzstärksten Einkaufsstraßen in Deutschland.) viele Geschäfte leer. Von Nebenstraßen erst gar nicht zu reden. Da ich 2018 nach neuen Räumen geschaut habe, habe ich einige wenige Angebote bekommen, für Preise jenseits der 25 Euro den qm. Das sieht jetzt ganz anders aus. Die Auswahl ist deutlich größer geworden und die Preise deutlich niedriger. Ich weiß, dass hier Bild-Links nicht so gerne gesehen werden, aber die beiden Beispiele sind exemplarisch für das, was gerade geschieht:

    https://www.bild.de/politik/inland/p...0186.bild.html
    Schon interessant, dass genau diese eine Metzgerei-Inhaberin (Metzgerei Stephan aus Ingelheim) sowohl in dem von Dir verlinkten Artikel als auch im verlinkten WiWo-Artikel von mk431 zitiert wird. Ob sie wohl an alle möglichen Redaktionen einen Jammerbrief geschrieben hat, und genau die, die der Regierung immer gern eins reinwürgen, haben es aufgegriffen? Komisch finde ich es jedenfalls schon.


    Ansonsten hat Nash schon alles geschrieben, was mir dazu hätte einfallen können. Dafür danke!


    Zitat Zitat von Kinka Beitrag anzeigen
    Natürlich ist der Ampel-Streit ein Faktor, weil er eben in unruhigen Zeiten keine Sicherheit verbreitet. Aber solange die FDP auf der Schuldenbremse sitzt, wird sich das nicht ändern, denn all die Vorschläge der Ökonomen kosten Geld und das muss ja irgendwo herkommen. Denn Bürokratieabbau und die anderen Vorschläge aus dem Wachstumschancengesetz werden nicht ausreichen, wenn gerade die USA und China ihre Industrie mit Subventionen zuschüttet. Dann kann Deutschland nicht wettbewerbsfähig sein.
    Richtig. Interessant aber: Ausgerechnet die, die üblicherweise eher FDP wählen, beschweren sich jetzt.

    Was die Unsicherheit für jegliche Planungen betrifft: Klar ist das ein Problem. Das wird es aber immer bleiben, denn weder die Entwicklungen der Weltwirtschaft noch die der EU noch die innerhalb Deutschlands werden je zuverlässig über längere Zeiträume vorhersagbar sein. Wenn man bedenkt, was alles Auswirkungen auf die Wirtschaft hat - Wetterphänomene (ich schreibe mal ausdrücklich hier nicht Klimawandel), Naturkatastrophen, Pandemien, Kriege - und dank Globalisierung trifft es uns immer irgendwie mit, auch wenn es am anderen Ende der Erde passiert.

    Regierungen wechseln, das ist normal in einer Demokratie. Nicht normal waren 16 Jahre am Stück unter derselben Federführung, und anscheinend ist da manch einer bequem geworden und hat gedacht, so muss es bleiben. Aber mit dem Kurs dieser 16 Jahre einverstanden war man ja auch nicht (verständlicherweise, denn da wurde einiges verschlafen).

    Also bitte, wie soll's denn dann gehen?


    Zitat Zitat von mk431 Beitrag anzeigen
    Für Politiker der Grünen wird es weiterhin ungemütlich



    Forderungen vom vbw-Präsidenten:

    - Absenkung von Steuern und Sozialabgaben
    - Bürokratie und Regulierungen eindämmen
    - Bezahlbare Energie bereitstellen

    https://www.br.de/nachrichten/deutsc...rnberg,U4NpXlb
    Und das gefällt Dir, dass es für Grünen-Politiker so ungemütlich wird? Merkwürdig.

    Soviel ich weiß, sind es genau diese Forderungen des vbw-Präsidenten, die mit den Zielen und Absichten der Grünen übereinstimmen. Auch wenn die Ampel in Sachen Finanzierung einen (vermeidbaren) Fehler gemacht hat, waren ihre Vorhaben ja richtig.
    Geändert von chatte03 (16-02-2024 um 12:01 Uhr)
    Wenn Russland aufhört zu kämpfen, ist der Krieg zu Ende. Wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, ist die Ukraine am Ende. US-Außenminister Blinken

  11. #71
    Zitat Zitat von jagutichsachma Beitrag anzeigen
    Ist die Ampel jetzt wieder schuld daran, dass es keine Hertie- und Bilka-Kaufhäuser in den Innenstädten mehr gibt, wie in den goldenen 1970er Jahren noch?!

    Das hatten wird alles schon einmal ...
    Im Grunde ist es unnötig, auf billige Polemik zu reagieren, aber irgendwie nimmt das hier gerade überhand. Dass die Ampel keine Schuld daran hat, dass Hertie oder Horton oder Neckermann nicht mehr existieren, ist schon klar. Ich habe aber die Beispiele gebracht, um die es doch geht. Finanzieren tut den ganzen Mist doch nicht die Ampel sondern zum größten Teil die Mittelschicht. Wenn die aber ins Wanken kommt, weil sie die Energiekosten und Löhne nicht mehr stemmen kann, wird das ganze System doch in Frage gestellt. Die Zeil besteht bzw bestand doch nicht nur aus Karstadt und co.

    Und um auf Nash zu reagieren, der sich wenigstens einer Diskussion stellt und nicht einfach zwei Halbsätze hier rein wirft, die aussagen, eh alles blöd außer meiner Meinung:
    Die Schuldenbremse macht für mich keinen Sinn. Alleine schon deswegen, weil das eh nie irgendwann mal zurück gezahlt wird. Allerdings weiß ich nicht, ob das Mehrgeld, dass dann zur Verfügung stände, tatsächlich in den Händen der Ampelparteien gut aufgehoben wäre, aber das ist dann ein anderes Thema. Da dient Lindner gerade als der Sündenbock, aber ich denke nicht, dass er das ganz alleine entscheiden kann. Und Scholz ist ein schlechter Mediator, wenn er es nicht hinbekommt, alle an einem Strang ziehen zu lassen. Jetzt so zu tun, als wären nur die äußeren Umstände schuld, dass Deutschland vom Vorzeige-Kind zum Hinterbänkler wird, ist in meinen Augen zu einfach gedacht. Um es aus unternehmerischer Sicht zu sagen: Wenn mein Laden in Schieflage gerät, muss ich schauen, woran das liegt. Sind es meine eigene Weltanschauung (Lindners schwarze Null, Habecks Ideologie, Scholz sein Möchtegernpragnatismus), also mein eigenes Paradigma, gibt es nur zwei Möglichkeiten. Ich lass es so und gehe ideologisch Korrekt unter oder ich gehe in mich und ändere die Dinge, die zu meinem Untergang führen. Dass die aktuelle Bundesregierung eher zu ersterem neigt, konnte man beim Schlagabtausch zwischen Opposition und der Regierungsparteien sehen. Wenn man Scholz zugehört hat, müsste man denken, unser Land geht es besser denn je. Von Selbstkritik war da wenig zu spüren. Als Ablenkthema hatte man mal wieder die unsägliche AfD. Daran konnten sich alle reiben.

    Was das sterben der Innenstädte betrifft: Ja, das ist ein schleichender Prozess, der aber jetzt in den letzten 4 Jahren enorm an Fahrt aufgenommen hat. Corona ist daran nicht unschuldig, Homeoffice nimmt die Menschen auch aus der Stadt. Immer nur die Schuld beim Onlinehandel zu suchen, halte ich aber auch für zu einfach. Der Wettbewerb ist da mittlerweile recht unfair geworden. Die Mieten, die explodierten Energiepreise und vor allem die Lohnkosten machen es gerade kleineren Unternehmen schwer, sich der Übermacht aus dem Netz zu stellen. Da brauch es Ideen, wie man das besser machen könnte.
    Ich bin mir fast sicher, dass es irgendwann ein Innenstadt-Retro geben wird. Wenn halt das Gleichgewicht wieder hergestellt wird.
    Was die Bäcker und Metzger betrifft: Die Discounterkonkurrenz ist doch nicht erst seit 2 Jahren da. Wenn die Metzgersfrau vorher schon nur 2500,- Brutto verdient hat, aber 25 Angestellt hat, dann ist Geschäftsmodell zumindest überdenkenswert, das ist mir auch klar. Allerdings sind die gestiegenen Energiekosten und die gestiegenen Lohnkosten halt nicht von der Hand zu weisen.
    "Wenn du die Welt vereinen willst, gründe mehr Rockbands, nicht politische Parteien und Religionen" - Gene Simmons

  12. #72
    Nash
    unregistriert
    Zitat Zitat von HobbyChinese Beitrag anzeigen
    Was das sterben der Innenstädte betrifft: Ja, das ist ein schleichender Prozess, der aber jetzt in den letzten 4 Jahren enorm an Fahrt aufgenommen hat. Corona ist daran nicht unschuldig, Homeoffice nimmt die Menschen auch aus der Stadt. Immer nur die Schuld beim Onlinehandel zu suchen, halte ich aber auch für zu einfach. Der Wettbewerb ist da mittlerweile recht unfair geworden. Die Mieten, die explodierten Energiepreise und vor allem die Lohnkosten machen es gerade kleineren Unternehmen schwer, sich der Übermacht aus dem Netz zu stellen. Da brauch es Ideen, wie man das besser machen könnte.
    Ich bin mir fast sicher, dass es irgendwann ein Innenstadt-Retro geben wird. Wenn halt das Gleichgewicht wieder hergestellt wird.
    Was die Bäcker und Metzger betrifft: Die Discounterkonkurrenz ist doch nicht erst seit 2 Jahren da. Wenn die Metzgersfrau vorher schon nur 2500,- Brutto verdient hat, aber 25 Angestellt hat, dann ist Geschäftsmodell zumindest überdenkenswert, das ist mir auch klar. Allerdings sind die gestiegenen Energiekosten und die gestiegenen Lohnkosten halt nicht von der Hand zu weisen.
    Was die Mieten angeht, ist deren gewaltiger Anstieg in den letzten Jahren wohl zu einem beträchtlichen Teil auf die Niedrigzinspolitik zurückzuführen. Deren Gründe liegen in der Finanzkrise 2008 mit den bekannten Auswirkungen danach, hatten dann aber zur Folge, dass es weniger Felder zur Kapitalanlage gab. Seitdem drängten vor allem institutionelle Anleger auf den Immobilienmarkt, und die wollen Rendite sehen. Ergo: Man erhöhte die Mieten. Die steigende Nachfrage durch Konzentration von Jobs in Boomstädten und zum Teil auch durch Migranten samt dem verfehlten Sozialwohnungsbau hatte dann eben zur Folge, dass die Mietpreise explodierten. Das hat sich auch auf Geschäftsräume ausgewirkt.

    Und doch, die Schuld ist in den Bereichen, in denen es beim verkauften Produkt nicht um Frische und sofortige Verfügbarkeit geht, eben doch auf den Onlinehandel zurückzuführen. Man braucht sich ja nur mal bei seinen Freunden umzuhören, wo diese inzwischen einkaufen, und der Erfolg von Amazon und Co. spricht da doch Bände.

    Auch in den USA starben aus genau diesem Grund in den letzten 15 Jahren etliche Malls, und bei den verbliebenen kämpft man darum, es mehr zu einer Art Erlebnis zu machen, wenn man dorthin fährt. Wenn aber das absolut gleiche Angebot bezüglich des Produkts woanders billiger und für viele auch bequemer (weil es einem nach Hause geliefert wird und man erst gar nicht umständlich in die Stadt muss samt Parkplatzsuche etc.) zu haben ist, dann ist es doch nur logisch, dass sich der Markt dorthin verschiebt.

    Was die Energiekosten betrifft, ist selbstverständlich eine Steuerung in der laufenden Transformationsphase nötig. Da müssen sowohl die Kunden als auch die Produzenten und Händler entlastet werden, denn die Kosten für den fälligen Umbau derzeit bringen viele an den Rand des Tragbaren oder darüber, oder sie belasten die Wirtschaft schon dadurch, dass Menschen dafür beim sonstigen Konsum sparen. Da ist klar, dass Restaurants oder eben auch teurere Bäckereien gleich mehrfach betroffen sind: Einmal haben sie höhere Kosten, und dann fällt auch noch ein Teil der Kundschaft weg, der sich das häufigere Essen oder die frischen Brötchen statt der Ware von den Filialen der Großbäcker oder den Discountern nicht mehr so oft leistet.

    Wie schon gesagt: Das hat sich durch die Energiekrise oder besser gesagt Energiepreiskrise in den letzten beiden Jahren nochmal verschärft, ist aber nicht per se eine neue Entwicklung. Und die eigentlich Schuldigen daran kennen wir ja auch: Letztlich wir selbst, weil wir mehrheitlich nach Fukushima aus der Atomkraft raus wollten, was einen höheren Gebrauch der Gasverstromung zur Folge hatte, dass wir uns von Russland abhängig gemacht haben, und eben Putin, der diese Abhängigkeit auszunutzen versuchte in der Hoffnung, dass sich der Westen die nötigen Kosten der Unabhängigkeit nicht würde leisten wollen und ihn würde gewähren lassen beim Einverleiben der Ukraine. Alles auch nur bedingt eine Schuld der Ampelregierung bzw. muss man sich da fragen, wie das denn bitte anders zu lösen gewesen wäre.

    Langfristig wird Strom wieder billiger werden, wenn einmal eine größere Unabhängigkeit von Gas etc. erreicht wird. Das wird aber noch einige Zeit dauern, braucht noch einige weitere technische Lösungen, und wird leider bis dahin auch weiterhin recht schmerzhaft für viele. Da jetzt aber von irgendwelchen Hirngespensten zu träumen wie das Behaupten von einigen, dass Atomkraft die Lösung sei (ist sie wenn überhaupt erst wieder in etlichen Jahren. Für die nahe Zukunft hat sich das Thema schon vor Jahren erledigt), das ist das, was mir in den Diskussionen immer wieder missfällt. Damit bist nicht du gemeint, HobbyChinese, denn du versuchst auch deine Argumente darzustellen und zu belegen, sondern die vielen User, die hier auch auf der anderen Seite oft nur ein paar polemische Kurzzeiler oder einen Link auf eine plakative Schlagzeile hinknallen.
    Geändert von Nash (16-02-2024 um 12:56 Uhr)

  13. #73
    Zitat Zitat von Kinka Beitrag anzeigen
    Natürlich ist der Ampel-Streit ein Faktor, weil er eben in unruhigen Zeiten keine Sicherheit verbreitet. Aber solange die FDP auf der Schuldenbremse sitzt, wird sich das nicht ändern, denn all die Vorschläge der Ökonomen kosten Geld und das muss ja irgendwo herkommen. Denn Bürokratieabbau und die anderen Vorschläge aus dem Wachstumschancengesetz werden nicht ausreichen, wenn gerade die USA und China ihre Industrie mit Subventionen zuschüttet. Dann kann Deutschland nicht wettbewerbsfähig sein.
    Geld aus Schulden kommt nicht "irgendwoher" es belastet später die Bürger + Zinsen.


    Die Wirtschaft braucht keine Schulden. Die Wirtschaft braucht eine Bürokratie, die so klein ist wie möglich. Geringere Steuern, günstige Energie, eine gute Infrastruktur.
    Schüler die aufs Berufsleben vorbereitet sind.

    Geliefert wird vom Staat:
    Eine Bürokratie die oft nur noch ihrem Selbstzweck dient. Die jedes Jahr wächst und wuchert. Die Steuern sind auf alles und jedes zu hoch. teilweise komplett unsinnig. Energie ist zu teuer aufgrund fehlerhafter politischer Entscheidungen. Mit jedem Windrad wird der Strom noch teuerer.
    Die Infrastruktur zerfällt. Brücken oft nicht mehr für LKW benutzbar. Internetanbindung im Vergleich zum Ausland lächerlich.
    Aus den Schulen kommen Leute die teilweise wirklich absurde Vorstellungen haben.


    Aber am schlimmsten ist wirklich die Bürokratie. Es ist wirklich ungeheuerlich was aus einer einst funktionierenden, verlässlichen Verwaltung geworden ist.

  14. #74
    Zitat Zitat von chatte03 Beitrag anzeigen
    Schon interessant, dass genau diese eine Metzgerei-Inhaberin (Metzgerei Stephan aus Ingelheim) sowohl in dem von Dir verlinkten Artikel als auch im verlinkten WiWo-Artikel von mk431 zitiert wird. Ob sie wohl an alle möglichen Redaktionen einen Jammerbrief geschrieben hat, und genau die, die der Regierung immer gern eins reinwürgen, haben es aufgegriffen? Komisch finde ich es jedenfalls schon.


    Ansonsten hat Nash schon alles geschrieben, was mir dazu hätte einfallen können. Dafür danke!
    Das ist doch vollkommener Unsinn. Die Mehrkosten hat doch nicht nur diese eine Metzgerei. Ich komme hier ungern mit privaten Dingen, aber ein guter Freund von mir hat eine sehr gut laufende Metzgerei in Frankfurt. Die Metzgerei führt er in dritter Generation. Während sein Vater durchaus zu den Besserverdienern zu zählen war, hat er das Problem den Laden trotz Eigentum zu halten. Er würde mehr verdienen, wenn er den Laden einfach vermietet. Schuld daran sind zum einen die Energiekosten, aber vor allem ein Problem, dass viele alteingesessenen Betriebe haben: Die Belegschaft war zum großen Teil schon da, als er noch Angestellter bei seinem Vater war. Dementsprechend hohe Personalkosten hat er. Und wenn dann die Inflation so derart in die Höhe schießt, musst Du der Belegschaft entsprechend mehr geben. Bei ihm liegen die Personalkosten mittlerweile bei über 100 000,- Euro. Im Monat. Da könnte man sagen: Dafür kann die Politik doch nix. Oh doch, es gibt ja durchaus Vorschläge, wie man das ganze so wohl für den Arbeitnehmer als auch dem Arbeitgeber interessanter gestalten könnte. Da wäre zB die Idee der FW, bzw. Aiwanger, die ersten 2000,- € von der Lohnsteuer zu befreien. Und sicherlich gibt es noch ganz viele schlaue Menschen, die dafür ebenfalls eine Idee anbieten könnten. Eine andere Metzgerei in Frankfurt (Platzhirsch auf der Fressgass), auch ein Familienbetrieb, hat ebenfalls geschlossen. Die 3. Generation hat jetzt mit 57 das Handtuch geworfen. Als Grund gibt er die anhaltende Personalknappheit, sowie Inflation und Preissteigerungen an und vor allem die Bürokratie (Hygienevorschriften, Auflagen, Anordnungen), die zu verwalten ein kostspieliger und vor allem zeitaufwendiger Faktor geworden sind.
    "Wenn du die Welt vereinen willst, gründe mehr Rockbands, nicht politische Parteien und Religionen" - Gene Simmons

  15. #75
    Mal ganz allgemein überlegt frage ich mich, warum eigentlich immer "der Ampel" bzw. "den Grünen" die Schuld an allem gegeben wird. Aber man nur selten Kritik am Kapitalismus und Großkonzernen hört.

    Beispiel hohe Mieten - inwiefern ist daran eine Regierung schuld? Ernstgemeinte Frage. Ist es nicht eher der Gier vieler Immobilienfirmen oder einzelner Vermieter geschuldet, die die Daumenschrauben immer weiter anziehen und aus ihren Wohnungen so viel rausholen wie es nur irgendwie geht?

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