Es ging mir darum, dass einige behaupten, an der derzeit schlechten Lage sei alleine die Ampel schuld. In Japan regiert die Ampel nicht, trotzdem geht es da gerade bergab.
Vielleicht sollte man daher sein Auge bei der Problemsuche etwas weiter schweifen lassen, als nur bis nach Berlin.
Japan hat übrigens eine ähnlich schwierige demographische Situation wie Deutschland.
"Wir kommen da durch!"
"Wenn du die Welt vereinen willst, gründe mehr Rockbands, nicht politische Parteien und Religionen" - Gene Simmons
brexit +0,5
Das ist nur eine Prognose. Die muss nicht so eintreffen. Hier die Quelle zur oben geposteten Statistik: https://www.iwkoeln.de/presse/presse...s-prozent.html
Nebenher: Die EU schätzt Deutschland etwas besser ein, als Deutschland sich selbst. Deren aktuelle Prognose sieht das deutsche Wirtschaftswachstum 2024 bei 0,3 Prozent (Quelle: https://www.wiwo.de/politik/konjunkt.../29656778.html).
Auch Großunternehmen schätzen Deutschland. Microsoft-Präsident Brad Smith kündigte heute an: Man will bis Ende nächsten Jahres über 3 Milliarden Euro in Deutschland investieren. Geht um den Bau von Riesen-Rechenzentren, man will Anwendungen im Bereich KI und Cloud Computing ausbauen. Die Bundesrepublik sei weltweit auf Platz 2 bei der Nutzung von KI durch Organisationen, und in Europa der zweitwichtigste Entwickler von KI-Anwendungen. Das wusste ich nicht. Bei den KI-Fähigkeiten hapere es aber noch, deshalb will Microsoft auch Schulungensangebote auflegen, um Programmierfähigkeiten zu verbessern. Vor allem NRW und Hessen dürften von den Vorhaben profitieren.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft...hland-100.html
In Schleswig-Holstein will Northvolt ein Milliardenprojekt auflegen, Batteriezellen für E-Autos. Geplant ca 4,5 Milliarden Investition, 3000 neue Arbeitsplätze.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft...hrden-100.html
Niedersachsen: Rheinmetall, in Unterlüß gerade Spatenstich für neue Munitionsfabrik erfolgt, 300 Millionen Invest, 500 neue Arbeitsplätze...
https://www.msn.com/de-de/finanzen/t...en/ar-BB1i8LpL
Das sind auf die schnelle ein paar Nachrichten der letzten Tage. Aber die Wirtschaft segelt dem Untergang entgegen.... Ich sehe das anders, und Chancen in der Transformation der Wirtschaft. Auch wenn zugegebenermaßen manche Unternehmen anfangs Starthilfe und Unterstützung brauchen werden. Und einige wohl auf der Strecke bleiben werden, wie das Modell billigen Schweinebauch nach China exportieren. Ein weites Feld - und "die Wirtschaft" gibt es nicht, dafür sind die Interessen zu unterschiedlich.
Geändert von tantes (15-02-2024 um 19:55 Uhr)
Neuer Höchststand für den DAX.
Normalerweise kein Zeichen für Krisen.
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Der voraussichtlich letzte Staller-Krimi!
Vom letzten Jahr her betrachtet ist es so, dass Deutschland vom GDP her zur drittgrößten Wirtschaftsmacht der Welt aufgestiegen ist, nachdem Japan aufgrund einer Konsumflaute diesen Platz verloren hat
https://edition.cnn.com/2024/02/14/e...ntl/index.html
"We have just folded space from Ix...Many machines on Ix. New machines"
In der Tat. Die Dax-Unternehmen machen nur etwa 20 % ihres Umsatzes in Deutschland.
Es gibt allgemein keinen eindeutig positiven Zusammenhang zwischen Börsenperformance und BIP-Wachstum, wie man aktuell sieht - schon mal gar nicht in Deutschland. Dax-Höchststände kann man also logischerweise nicht als Beweis anführen, dass es keine Krise gäbe. Denn die Realität zeigt ja offensichtlich etwas anderes. Wissenschaftlich nennt man das Rezession. Es gibt also eine wirtschaftliche Schwächephase, was zur Folge hat, dass die Unternehmen ihre Investitionsentscheidungen aufschieben. Schuld daran ist natürlich auch die Ampel-Regierung, die durch ihr Regierungshandeln nicht gerade Vertrauen erweckt. Darüber hinaus ist das Transformations-Gerede Gift für die unternehmerischen Entscheidungen. Unternehmen benötigen aber ein sicheres Investitionsumfeld. Wenn sie aber davon ausgehen müssen, dass aktuell oder in 5 oder 10 Jahren eine Branche politisch nicht gewollt ist, dann gibt es am Standort Deutschland weniger Investitionen. Und eine Abwärtsspirale beginnt, sodass letztendlich wichtige Sozialstaatsausgaben nicht mehr gestemmt werden können.
Führende Ökonomen – Ampel-Streit ist ein Faktor für schlechte Wirtschaftslage [welt.de]
„Die Politikunsicherheit in Deutschland ist derzeit so hoch wie in Großbritannien im Jahr des Brexit“, warnt Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts. Auch andere renommierte Wirtschaftswissenschaftler gehen hart mit der Politik der Bundesregierung ins Gericht. [...]
Someone pour me up a double shot of whiskey
They know me and Jack Daniels got a history
There's a party downtown near Fifth Street - Everybody at the bar gettin' tipsy
Shaboozey - "A Bar Song (Tipsy)"
Liest man hier die letzten Seiten, kommt einem direkt ein "Weiter so" in den Sinn. Alles nicht so schlimm. Als Unternehmer frage ich mich allerdings, unter welchem Stein hier einige leben. Geht ihr nie in die Innenstädte, in Einkaufscentren? In einer Stadt wie Frankfurt, die jetzt ja nicht gerade dafür bekannt ist, als Arm zu gelten, stehen auf der Zeil (Google zur Zeil: Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts gilt sie als eine der bekanntesten und umsatzstärksten Einkaufsstraßen in Deutschland.) viele Geschäfte leer. Von Nebenstraßen erst gar nicht zu reden. Da ich 2018 nach neuen Räumen geschaut habe, habe ich einige wenige Angebote bekommen, für Preise jenseits der 25 Euro den qm. Das sieht jetzt ganz anders aus. Die Auswahl ist deutlich größer geworden und die Preise deutlich niedriger. Ich weiß, dass hier Bild-Links nicht so gerne gesehen werden, aber die beiden Beispiele sind exemplarisch für das, was gerade geschieht:
https://www.bild.de/politik/inland/p...0186.bild.htmlBei Metzgermeisterin Petra Nieding (56) geht es nicht nur um die Wurst, sondern auch ums wirtschaftliche Überleben. Die Einnahmen aus ihrem Traditions-Betrieb „Feinkost Metzgerei Stephan“ (vor 130 Jahren gegründet) sind wegen der Kostenexplosion so stark gesunken, dass sie freiwillig auf ihr eigenes Gehalt von 2500 Euro brutto verzichtet – um alle Jobs im Geschäft zu erhalten!
https://www.bild.de/politik/inland/p...8986.bild.htmlTobias Exner ist Chef einer fast 100 Jahre alten Bäckerei mit 300 Mitarbeitern
„Unser Gasvertrag lief zum Jahresende aus. Statt 1,7 Cent pro Kilowattstunde zahlen wir nun 5,7 Cent. Bedeutet pro Jahr 160 000 Euro mehr.“
2022 stieg bereits der Strompreis. Von 25 Cent pro Kilowattstunde auf 35 Cent. Folge: jedes Jahr 700 000 Euro mehr.
Wirtschaft ist nun mal nicht nur irgendwelche DAX-Unternehmen, sondern auch die kleinen Betriebe. Strom, Gas, Personalkosten, Miete, Einkauf... alles ist gestiegen und machen einem gerade das Leben schwer. Und, für mich ein ganz entscheidender Punkt: Planbarkeit ist aktuell nicht vorhanden. Heute so, morgen so. Woher weiß ich, dass meine Investition auch in Zukunft bestand hat? Klar, ein Unternehmer hat immer das unternehmerische Risiko aber eine HüHot-Politik ist halt da nicht gerade förderlich.
"Wenn du die Welt vereinen willst, gründe mehr Rockbands, nicht politische Parteien und Religionen" - Gene Simmons
Na, mal wieder nur die Konzentration auf die Streitereien in der Ampelregierung, und was sonst noch alles im Artikel steht, ist wohl nicht erwähnenswert?
Wie z.B. dass der Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, sich für Steuersenkungen für Unternehmen, mehr Investitionen und mehr Bürokratieabbau ausspricht. Und dafür:
Quelle: WeltDer Ökonom rät ebenfalls zu Steuersenkungen und Investitionsprämien wie im Wachstumschancengesetz vorgesehen sowie dazu, die Energiekosten zu stabilisieren und so für Planungssicherheit zu sorgen. Dafür müsse die Deckelung der Netzentgelte reaktiviert werden.
Was heißt das genau? Doch in der Folge eigentlich, dass die ursprünglich geplante Politik eigentlich die richtige war, und dass "nur" das Scheitern deren Finanzierung das Problem ist (nachdem das Zweite Nachtragshaushaltsgesetz 2021 vom Bundesverfassungsgericht für nichtig erklärt wurde).
Zu den geforderten Steuersenkungen:
Quelle: Zeit, 04.02.2024Robert Habeck plädiert für Steuererleichterungen für Unternehmen
Die Unternehmensbesteuerung in Deutschland ist laut dem Bundeswirtschaftsminister international nicht mehr wettbewerbsfähig. Er fordert Anreize für Investitionen.
Zurück zum Weltartikel: Auch Moritz Schularick vom IfW Kiel sagt:
Hat jemand Interesse an einer Diskussion, wer da in welche Richtung bezüglich Finanzierung und Ausrichtung möglicherweise der Bremsklotz ist? Die Einschätzungen und Interpretationen fände ich spannend.Für Zukunftsindustrien müssten jetzt die Investitionsanreize gesetzt werden. „Industriepolitik kann nicht das Ziel haben, die Industrien von gestern künstlich am Leben zu erhalten“, warnte Schularick.