Aus dem Zeit-Artikel:
Gezogenes Fazit aber: So schlimm wie nie zuvor. Naja.Jugendliche tragen wieder öfter Messer.
...
Die Zahl der tatverdächtigen Deutschen im Verhältnis zu ihrem Anteil an der Bevölkerung (Tatverdächtigenbelastungszahl) sei dagegen erstmals seit zehn Jahren wieder gestiegen, ebenso wie die Gesamtzahl. "Das ist eine Trendumkehr, die bemerkenswert ist", sagt Baier. "Allerdings sind wir noch lange nicht bei den hohen Zahlen der Jugendgewalt wie etwa vor 15 Jahren."
Interessant dabei, dass der Anteil der Jugendlichen an der Gesamtbevölkerung seit den 80iger Jahren kontinuierlich sinkt (bis auf 2015) und derzeit einen Tiefstand erreicht hat und heute gleichzeitig ein signifikanter Anstieg der Jugendkriminalität zu verzeichnen ist.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pr..._N046_122.html
Dieser Anstieg ist ein realer und wird von der Bevölkerung auch wahrgenommen. Er ist in soweit nicht nur auf das subjektive Empfinden beim Lesen der heutzutage vielfältig verfügbaren elektronischen Nachrichtenquellen zurück zu führen.
Diese Behauptung ist schlichtweg unsinnig und beschwichtigend.
Geändert von Don Caramba (28-02-2024 um 10:31 Uhr)
"Es genügt nicht nur sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken." (Karl Kraus)
Nun gut, schauen wir uns also mal deine jetzige Narrative an: Nachdem ein genereller Anstieg an Gewalttaten nicht mehr zu halten ist, strampelst du jetzt also rum und beharrst auf einen Anstieg bei der Jugendkriminalität. Den gibt es aber auch nur im Vergleich zu den letzten Jahren (was im Vergleich zu den Tiefstständen aber größtenteils Nachholeffekte der Corona-Pandemie sind, bzw. waren die Voraussetzungen damals eben völlig andere), aber es gibt keine Höchststände im Vergleich zu früheren Jahrzehnten (da liegen wir immer noch "nur" bei 2/3 der Fälle, die es zum Beispiel um das Jahr 2000 herum gab). Insofern ist ein Verweis auf die Demographieveränderungen seitdem obsolet. Denn wie ich schon mehrfach verlinkt habe, geben Statistiken und Studien einen größeren Rückgang der Jugendkriminalität wieder, als aufgrund der demographischen Veränderungen zu erwarten war.
Quelle: Zum Anstieg der Kinder- und Jugenddelinquenz nach Ende der Corona-Pandemie
Zum allerletzten Mal: Früher war es NICHT generell besser, und es ist sehr wohl auf die Veränderung durch mehr Zugang zu diesen Infos durch Medien und mehr Aufmerksamkeit für dieses Thema zurückzuführen, wenn man glaubt, dass es schlimmer geworden sei. Objektiv gesehen ist das aber eben nicht zwangsläufig so.
Wie kann man das immer noch weiter ignorieren wollen, wenn zig Studien, Statistiken und Experten es immer wieder betonen? Damit ist eben nicht gemeint, dass in heutigen Zeiten alles in Ordnung ist. Beschwichtigt werden soll gar nichts. Es geht nur um eine Einschätzung der Realität, weil allzu viele doch aufgrund der anderen Wahrnehmung viel bereiter für extremere Lösungen sind. Haben wir ja auch bei der Aufregung um die Klimakleber gesehen, als übermäßige Gewaltanwendung durch den Staat und angeblich rechtschaffene Bürger für einige dann plötzlich sehr angemessen erschien.
So, und nun wird mir das zu blöd. Wie ignorant du dauerhaft bleiben möchtest und immer wieder mit den gleichen Argumenten ankommst, selbst wenn die schon mehrfach widerlegt wurden, habe ich schon zu oft gesehen. Und ich halte da auch nicht wegen dir dagegen, weil es eh sinnlos ist, sondern in der Hoffnung, dass sich nicht zu viele von dem Zerrbild beeinträchtigen lassen, das hier ständig im Forum abseits von Fakten und einer wissenschaftlich haltbaren Einschätzung derselben gezeichnet wird.
Wenn du ständig meinst, dass andere aufgrund einer esoterisch-ökologischen Ideologie an realen Bedürfnissen vorbei argumentieren (oder gar regieren), was trifft dann auf dich zu? Hysterisch-bornierte Unbelehrbarkeit?
Geändert von Nash (28-02-2024 um 12:25 Uhr)
"Es genügt nicht nur sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken." (Karl Kraus)
Erstaunlicherweise ist die Annahme, die Jugendkriminalität würde steigen, keine neue. Diese gefühlte Wahrheit war schon Anfang der 1990er ein großes Thema während meines Studiums. Aller Wahrscheinlichkeit nach fühlen Menschen schon immer so. Je älter man wird, umso seltsamer kommt einem "die Jugend" vor. Das zeigt sich auch in diesen Sprüchen über die immer schlimmer werdende Jugend, die gern mal Sokrates oder Platon zugeschrieben werden.
Ja, die Zahlen liefere ich seit Tagen, aber du ignorierst sie oder verstehst sie einfach nicht.
Der Anteil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist nicht so stark gesunken wie du glaubst.
Anzahl der unter 20jährigen im Jahr 1990: 17,3 Millionen
Anzahl der unter 20jährigen im Jahr 2000: 17,3 Millionen
Anzahl der unter 20jährigen im Jahr 2011: 14,8 Millionen
Anzahl der unter 20jährigen im Jahr 2022: 15,8 Millionen
Noch einmal die Entwicklung der polizeilich erfassten Jugendlichen seit 2007:
FAKT: Die Kriminalitätsrate ist stärker gesunken als demographische Werte. Wie es auch schon in verlinkten Studien stand, die aber auch weiter ignoriert werden, weil rechthaberisch an der Realität vorbei an einer Narrative festgehalten werden will.
Dieser psychologische Faktor kommt sicher auch noch dazu. Und wie verhält es sich dann erst mit diesem, wenn man mit mangelnder Medienkompetenz eben ständig von Fällen hört, was aber früher nicht so war, als man von den meisten Ereignissen niemals hätte erfahren können? Es ist kein Wunder, dass in der Wahrnehmung mehr passiert, aber dem ist nicht zwangsläufig so. Man bekommt nur mehr davon mit und kann das oft nicht gut verarbeiten, geschweige denn richtig einordnen. Und man neigt in der Tat oft zum Glorifizieren der Umstände in der Jugend, als man oft von Eltern etc. von vielem abgeschirmt war (und noch einmal: Einen gar nicht vergleichbaren Zugang zu Informationen hatte, weil die Möglichkeiten über die Medien viel begrenzter waren).
Aber das wird bestimmt auch weiter ignoriert und "double down" betrieben. Es soll ja einfach nicht sein, weil das Weltbild sonst ins Wanken gerät. Oder man zugeben müsste, dass man seit Tagen falsch gelegen hat.
Geändert von Nash (28-02-2024 um 13:50 Uhr)
Hier ist eine aus der Schweiz
https://www.20min.ch/story/jeder-fue...m-122888457938
Aber kannst selbst googlen, das Netz ist voll davon, das Jugendliche mehr und mehr Messer tragen, die meisten um anzugeben, manche sind auch bereit es einzusetzen . Die Hemmschwelle ist bei manchen sehr gering.
Oder ZDF Reportage vor ein paar Wochen.
https://www.youtube.com/watch?v=YkNr9eGPP4Y
Ein Fünftel (das "schon mal ein Messer mit sich trug") wird für dich also zur geschilderten Situation, dass "fast jeder" Jugendliche ständig mit einem Messer bewaffnet ist. Wie passt das dazu, wenn du dich dem Vorwurf verwehrst, dass AfD-Wähler rechtsextrem seien?
Quelle: TagesschauIn der Anhängerschaft der Partei lassen sich 27 Prozent als rechtsextrem einordnen, weitere 25 Prozent als ausgeprägt rechts.
Können wir uns hier vielleicht mal darauf einigen, Übertreibungen zu unterlassen? Es hilft Diskussionen nicht so richtig, wenn man ständig dramatisiert, nur um eine Meinung, Ängste oder Umstände deutlicher zu machen. Reicht es nicht zu schreiben, dass zu viele sich mit Messern bewaffnen? Oder warum malst du das Bild noch so viel übertriebener als es wirklich ist?
Geändert von Nash (28-02-2024 um 15:33 Uhr)
Ich hatte in meiner Schulzeit in den 1980ern auch gelegentlich ein Messer mit ... in der Regel so ein Schweizer Taschenmesser.
Und ... noch schlimmer ... ich habs sogar gelegentlich benutzt ... beispielsweise um Sachen zu schneiden oder wenn eines der anderen Werkzeuge des Taschenmessers Anwendung finden konnte
Butterfly-Messer besass ich damals auch, genauso wie Wurfsterne ... aber im Gegensatz zu heute waren die zu der Zeit auch nicht illegal, sondern konnten problemlos in Sportgeschäften erworben werden.
Ich hab keine der Waffen aber jemals gegen andere Menschen eingesetzt
"We have just folded space from Ix...Many machines on Ix. New machines"
Ich frage mich, was dich da so triggert. Das war ein Beispiel aus der Schweiz, vermutlich ist es in Deutschland schlimmer. Es ist egal, wie man es beziffert, ob fast jeder oder nicht jeder oder nur jeder 5, es nimmt zu und es ist ein Problem. Da gibt es nix zu beschönigen, auch muss jeder davon schön gehört haben, denn fast jeder Sender oder Zeitung hat darüber schon berichtet.
Es ist auch egal, ob die Statistik mal mehr oder weniger aussagt, es ist wurscht.
Jugendliche werden aggressiver, heißt nicht, dass die Jugendbanden in Halle nun täglich Straftaten begehen, sondern allein ihre Präsens oder ihre Pöbeleien reichen aus um Ängste auszulösen, das taucht in keiner Statistik auf.
Mit so einem hin und her spielt man die Problematik nur herunter.
Ich schreibe das nicht jeder AFD Wähler rechtsextrem ist, heißt nicht alle, Ordnung muss schon sein, so genau willst ja sein.
Geändert von Manitu (28-02-2024 um 17:40 Uhr)