Zitat von
Lilith79
Naja, ich hab den Thread jetzt nicht so verstanden, dass alle nur ihre anekdotischen Empfindungen teilen, sondern schon auch als allg. Diskussion.
Aber ist ja auch eine spannende Frage, sind Leute die ihre eigene Kindheit besonders schön fanden, tendenziell eher Meinung dass "früher alles besser war" oder ist das nur Zufall, dass solche Leute die das hier schreiben eher dieser Meinung sind?
Ich finde mein Erwachsenenleben generell schöner als mein Leben als Kind, weil ich mir halt nun unabhängig von anderen Menschen Dinge leisten und erarbeiten kann.
Als Kind und auch als junge Erwachsene konnte ich mir keine teurern Urlaubsreisen und keine Konzerte und kein Pferd selbst leisten und kein Reiten als Hobby wirklich verwirklichen. Da war ich also ganz davon abhängig, dass meine Eltern mir etwas ermöglichten. Und da hatte man dann finde ich wenn es mal was Besonderes/Teures gab, eher ein schlechtes Gewissen, also ich zumindest. Mein Vater hat als ich ganz klein war noch eher wenig verdient (KFZ-Mechaniker, dann bei Autohersteller eingestiegen), als ich Teenager war ist er immer mehr aufgestiegen beim Autohersteller (und hat Schichtarbeit gemacht, das brachte auch mehr Geld und nachher dann in die Qualitätssicherung) und dann war unser Lebensstandard innerhalb echter kurzer Zeit wirklich hoch
Wo ich Oleg recht gebe: So ein Aufstieg wie von meinem Vater: Hauptschulabschluss -> KFZ Mechaniker -> Auto-Konzern Schichtarbeit am Band -> Auto-Konzern gut bezahlter Bürojob, ich glaub sowas ist heute wirklich nicht mehr möglich, weil man heute bestimmt Abi und Studium braucht um in den Bereich wo er zuletzt gearbeitet hat reinzukommen, diese Entwicklung finde ich generell sehr unschön. Diese soziale Durchlässigkeit ist halt weg. Inzwischen muss man ja sogar schon irgendwas zusätzlich studieren um als Pflegefachkraft in eine Leitungsfunktion zu kommen, wie mir eine Krankenpflegerin 2020 mal erklärte. Also die hatte schon eine leitende Funktion, aber um die zu behalten, hätte sie irgendsowas machen müssen, weil man das jetzt braucht.Gibt auch Leute, die studieren um dann ohne Erfahrung am Kind, Kita Leitung zu machen. Völliger Irrsinn solche Entwicklungen.
Jedenfalls konnte ich mir als Teenager trotzdem nur selten etwas Besonderes leisten, weil meine Eltern mir ja nicht dauernd was Teurer gekauft haben, sondern nur sehr selten.
Und das fühlt sich dann trotzdem finde ich nicht so toll an.
So mit Ende 20 hab ich dann genug Geld verdient, um meinen Interessen nachzugehen und das finde ich toll, weil ich von niemand anderem mehr abhängig bin.
Trotzdem waren unsre günstigen Urlaube als Kind auch sehr schön und die wenigen Konzerte und besonderen Urlaube die mir meine Eltern ermöglichten auch, aber ich finde halt nicht dass es damals "besser" war, nur anders.
Abgesehen davon hab ich übrigens auch Enid Blyton gelesen, aber wenn ich darauf Lust habe, mache ich das heute einfach immer noch. z.b. als Hörbuch auf Spotify. Ist ja nicht so, dass man die Dinge die man als Kind toll fand, nicht auch wiederaufleben lassen kann.
Ich denke schon, dass ich als Kind ein einfaches Handy bekommen hätte. Diese Telefonkarten waren nun auch nicht so toll. Von der Schule anrufen ging damit, aber wie in meinem einem Bauchweh Beispiel reichte das halt auch nicht immer für Notfälle. Aber ein Smartphone braucht man dafür natürlich nicht. Mein erstes Handy war glaub ein Sony Ericsson, das war auch super.
Ich denke aber auch nicht, dass die Kinder ab den 80ern/90ern wirklich so viel weniger "Technologie" hatten als die Kinder heute, nur andere.
Also ich hatte Walkman/Gameboy, dann irgendwann Discman/Gameboy Nachfolger, dann irgendwann mp3-Player und Handy. Heute hat man im Alltag halt eher das Smartphone für alles und kein extra Gadget zum Musikhören/Spielen mehr.
Und wenn ich jetzt so beim Schreiben drüber nachdenke, also diese Sachen konnten sich damals in meinem sozialen Umfeld doch auch alle irgendwann mal leisten. War vllt nicht so teuer wie ein iphone heute, aber man verdiente damals ja auch noch nciht so viel.