"Nervig" ist immer die Frage der Perspektive., Ich bin kein Veganer, aber aus deren Sicht ist das als normal hingenommene Gerede vom dicken Steak, riesigen Schnitzel, lecker Grillwurst und wie ehrlich, bodenständig und normal man doch im Gegensatz zu den Veganern sei, genauso nervig.
Ich bin größtenteils Veganer( manchmal esse ich Eier) aber ich fand Tessa da auch übergriffig und nervig. Vegan leben ist tatsächlich gesünder und natürlich mache ich das auch wegen der Tiere aber andere so aggressiv in die Richtung drängen ist total anmaßend und dann noch das Essen zu vermiesen, geht gar nicht.
Mit so jemanden, will niemand, der nicht vegan isst, essen gehen. Ändern tut sie sowieso nichts.
Anderen zeigen, dass es viele tolle vegane Gerichte gibt, die genauso satt machen und vielleicht mit einer veganen Woche mal anfangen um zu schauen, wie das einem gefällt, wäre wahrscheinlich hilfreicher aber dieses Aufdrängen ist extrem kontraproduktiv.
Mir selber ist es total egal, was andere essen, muss jeder selber entscheiden. x
Für mich war das eine Masche, um aufzufallen und sich als eine Gute hinzustellen, genauso wie Jana in anderer Form.
Wer so extrem auftritt, ständig dieses dämliche "tote Leichen", die Vorwürfe gegen die anderen und dann noch zu behaupten, sie bekäme nur eine Avocado, den kann ich nicht ernstnehmen. So jemand brauche ich auch nicht zur "Aufklärung".
Ich behaupte mal, dass die meisten (so generelle Nichtsmerker ausgenommen), wissen was Sache ist und trotzdem selbst entscheiden, wie sie damit umgehen. Kann man kritisieren, je nachdem, das macht man aber in normalen Gesprächen und nicht in dieser dümmlichen, selbstherrlichen Art.
ich kenne in meinem kompletten Umfeld keinen Einzigen, der das macht
Aber ich wüsste auch ehrlich gesagt nicht, warum man dauernd über Essen reden sollte. Sogar, als ich kürzlich mit meinen Arbeitskollegen griechisch essen war, wurde lediglich die Frage gestellt "schmeckts?". Und nicht über die Vorzüge von Calamari, Gyros oder Souvlaki diskutiert
Wobei ich nicht weiß, warum man nicht von einem lecker Schnitzel sprechen sollte. Oder von einer leckeren Avocado. Das ist alles positiv, während sowas wie „tote Leichenteile“ einfach nur negativ ist. Ich finde das ganz furchtbar, wenn man anderen ihr Essen schlechtredet, egal was es ist. Ich saß mal in der Büroküche mit einer Kollegin, die Linsensuppe aß, als ein Kollege reinkam und sagte „sieht ja aus wie schonmal gegessen“. Unmöglich, sowas.
Ich nehme das mal hier rüber, weil der Sendungsthread schon geschlossen ist.
Das ist falsch. Für die Zucht werden Unmengen an Tieren gefangen und verarbeitet (Stichwort Fischmehl), und es werden unfassbare Anbauflächen für die Futterpflanzen gebraucht, wodurch der Lebensraum für etliche Arten vernichtet wird.Zitat von schnuffifox
Also: Wenn die Menschheit kein Fleisch oder auch nur weniger Fleisch essen würde, gäbe es sehr wohl etliche Tiere (und vor allem mehr Arten) mehr. Gerade die Ozeane z.B. sind auf dem Weg dahin, dass es zukünftig dort etliche weitgehend leergefischte Gebiete geben wird.
Und wir als Konsumenten haben es durchaus im Griff, das über unseren eigenen Konsum weiter zu befeuern oder einzugrenzen. Damit will ich jetzt nicht darauf hinaus, dass alle komplett auf Fleisch verzichten sollen (auch wenn es wohl gerade für unsere technisch so fortgeschrittene Gesellschaft jetzt schon möglich wäre), aber dass man sich schon besser dessen bewusst sein sollte, was der eigene Konsum für Auswirkungen hat und wie unser Fleisch eigentlich entsteht.
Dazu kommen wie schon gesagt noch ethische Fragen wie das Tierwohl (das du ja angesprochen hast), und für einige noch darüber hinausgehend, was es eigentlich heißt, dass ein Tier für unsere Nahrung stirbt. Mit letzterem habe ich nicht so das große Problem: Ein Wildschwein z.B., das einige Jahre gelebt hat und dann hoffentlich durch einen Schuss sehr schnell stirbt, hat bis dahin ein "normales" Leben gehabt, sich wahrscheinlich fortgepflanzt, und sein Tod war jetzt nicht so anders als wenn es durch ein Raubtier gestorben wäre (die wir hierzulande aber so gut wie komplett ausgerottet haben, so dass es diesen Faktor durch die Natur selbst hier kaum gibt).
Genau dieser Mehr-Gebrauch an Futterpflanzen-Anbauflächen für die nur noch pflanzliche Nahrung und Obst zu sich nehmende Menschheit ist der Aspekt, der mich immer noch davon abhält, ein Vegetarier zu werden. Von dem Aspekt 'Nur noch vegane Ernährung für alle Menschen' bin ich noch weiter weg.
Und auch das ist Quark. Um ein Kilogramm Rindfleisch zu produzieren, braucht man zwischen 3 und 10 Kilo pflanzliche Nahrung, und das ist eben nicht nur für Menschen für die Ernährung unbedeutendes Gras, sondern in erster Linie Soja etc. als schnellmästendes Kraftfutter, das der Mensch auch direkt verwenden könnte. Durch Fleischkonsum braucht man mehr Anbauflächen als wenn der Mensch einfach nur Pflanzen essen würde:
Quelle: Albert-Schweitzer-StiftungBei vegetarischer Ernährung würde sich unser Flächenbedarf um 46 % reduzieren, bei veganer Ernährung um fast 50 % und bei einer flexitarischen Ernährung immerhin um 18 %
Wenn dann auch noch tierisches Protein für die Aufzucht unseres Fleisches verwendet wird (im Zuge von BSE wurde ja für die Öffentlichkeit deutlich, dass in der Rinderzucht Tiermehl verfüttert wird. Eigentlich pervers, dass man das an einen eigentlich reinen Pflanzenfresser verfüttert hat, oder?), kann man sich denken, wie das mit den jeweiligen Verlusten aussieht, weil kein Tier 100% der zugeführten Energie verwertet. Und wir wiederum ja auch nicht 100% des Tieres.
Da sieht man, was Tessa für einen Bärendienst geleistet hat: Es gäbe eigentlich so viel Aufklärungsbedarf über unsere Ernährung (ich selbst will dabei gar nicht pathetisch missionieren. Ich esse selbst Fleisch, bin mir aber zunehmend darüber im Klaren, welche Auswirkungen es hat), aber da sie sich so sehr auf dieses "dieses liebe Tier hätte gerne gelebt" bzw. "ihr esst tote Leichen!" beschränkte, ging das an dem eigentlichen Problem für Natur und Klima ziemlich vorbei.
Geändert von Nash (24-01-2023 um 09:16 Uhr)