Vorab: ich gebe zu, dass ich in dem Thema nicht wirklich firm bin, was die Abwägung von Risiken und Chancen angeht.
Wenn mich also ein Biologe, Chemiker oder sonstiger Naturwissenschaftler ergänzen, korrigieren, was auch immer möchte - nur zu (Freundlichkeit finde ich ziemlich freundlich).
Er wollte die Welt verändern, doch sie veränderte ihnEs geht um eine Reis-Variante, die durch den Zusatz von Beta-Carotin, das der Körper zu Vit. A umwandelt, viele Kinder retten kann, die ansonsten durch Vitamin-A-Mangel erblinden und zu einem großen Teil sterben. Das Beta-Carotin kommt durch Genmaipulation in den Reis.Ingo Potrykus erfand vor über 20 Jahren einen Gen-Reis, der Millionen Kinder retten sollte. Jetzt wird der Reis endlich angebaut. Aber auf dem Weg dazu hat der frühere ETH-Professor den Glauben an das Gute im Menschen verloren.
Die Frage, die sich stellte war: was ist schlimmer - der Verlust an Menschenleben oder der gentechnisch veränderte Reis.
Die einen finden, die Leben seien wichtiger, die anderen finden, die möglichen Folgen von gentechnisch verändertem Erbgut für die Natur seien wichtiger.
Manche von euch erinnern sich sicher an die Diskussionen um Monsanto, wo befürchtet wurde und wird, dieser Konzern könne durch gentechnisch manipulierte Saaten ein Monopol und dadurch zuviel Macht bekommen, was zu Abhängigkeiten der Landwirte und letztlich auch der Endverbraucher führt.
Dieses Argument kann ich ganz gut verstehen.
Darum geht es in diesem Fall aber nicht, Potrykus plante, den Reis zu verschenken.
Greenpeace hat diesen Reis trotzdem bekämpft, da ging es wohl ums Prinzip - was ich auf eine Art ja auch nachvollziehen kann, denn wenn der verschenkte Reis ok wäre, wäre es sicher schwierig, kommerzielles Saatgut abzulehnen.
Nach diesem Artikel macht Greenpeace keine besonders gute Figur.
Die Frage, die sich für mich stellt, ist nicht nur die nach der Kosten-Nutzen-Analyse, sondern auch eine moralische. Und irgendwie komme ich da auch zum Thema Machbarkeitswahn.
Ganz schön komplex, wenn man versucht, sich dem Thema nicht mit Schwarz/Weiß zu nähern, oder? Ich finde, der Artikel schafft es ganz gut, mehrere Aspekte zu beleuchten.
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