Mit dem Shop-in-Shop-Gedönse haben die Kaufhäuser sich doch ihr eigenes Grab gegraben. Ziemlich erfolgreich.
Es war mal so praktisch: ich suche eine grüne Bluse - also gehe ich in die Blusenabteilung, wo man in der nach Größen und Farben geordneten Ware suchen kann.
Heute muß ich im schlimmsten Fall noch durch ZWEI Etagen tigern. Das ist mir tatsächlich mal so mit Jeans gegangen, bei Karstadt in Hamburg. Ich steuere zielsicher die Jeansabteilung an, schaue mir die Augen aus dem Kopf nach der Art Jeans, die ich meinte. Vergeblich. Finde tatsächlich noch einen Verkäufer, der mich bei Nennung eines Markennamens ("Ich suche sowas wie die Jeans von Firma xyz") mit absolut entsetzten Augen anschaut: "Das ist ja eine KLASSISCHE Jeans. Da müssen Sie eine Etage tiefer."
Oder: ich wollte einen Schmortopf. Bei Karstadt in Münster. "Nein, da müssen Sie morgen wieder kommen. Heute ist von Fissler niemand da." Nach Fissler hatte ich gar nicht gefragt ... ich hatte nur wissen wollen, wo in der riesigen Küchenabteilung die Schmortöpfe stehen. Die waren dann auch wieder auf fünf verschiedene Unter-Abteilungen verteilt, wie sich herausstellte.
Und ich bin so alt, daß ich mich noch an gut geschulte Damen-Oberbekleidungs-Verkäuferinnen erinnern kann, die wirklich hilfreich waren. Die genau wußten: wenn Modell a nicht gut paßt, bringe ich der Kundin Modell b eine Größe kleiner und alles ist gut (beim BH-Kauf ein Traum!). Auch bei Herrenbekleidung, was war das schön. Verkäufer, die mit einem Blick erfassen konnten, daß dieser spezielle Herr (der eh nur mit Mühe überhaupt zum Klamottenkauf zu bewegen war) keinen Komplettanzug braucht, sondern Jackett und Hose jeweils in anderer Größe.
Vernünftiges Personal habe ich bei meinen letzten Versuchen im Kaufhaus auch nicht mehr gefunden, es ging eher so nach "Modell Fissler": "Für mno bin ich nicht zuständig, ich räume die Ware von Firma fgh ein."