... ich hab mal meinen Beitrag zum Aus von Galeria "rüber geholt"
Allerdings gibt es auch eine Vorgeschichte.
Früher hab ich noch in der Stadt gearbeitet; da war ich ständig im Kaufhof, beim Beck, Karstadt oder Kustermann.
Gerade der Kaufhof in München hatte immer die schönsten Schaufenster zu Weihnachten; das war vor fast 50 Jahren so und hielt sich dann auch sehr lange.
Was auch immer ich brauchte fand ich dort.
Mein Verhalten wurde schlagartig anders, als ich nicht mehr in der Stadt arbeitete.
Meine Shoppingtour in der Stadt mit meinen Freundinnen verschlankte sich auf vielleicht 3 x im Jahr; irgendwann fand man dann auch gar nicht mehr die Zeit für diese gemeinsamen Ausflüge, weil die Stadt für uns auch mit Hektik verbunden war.
Richtig wenig wurde es, als es einfach wurde, Preise zu vergleichen und man das auch im Umfeld deutlich erlebte.
Zwar achtete man früher schon auch auf die Preise, aber wenn man im Kaufhof z.B. einen Mantel gefunden hat, hat man i.d.R. nicht angefangen, einen anderen Laden den gleichen Mantel zu einem besseren Preis zu finden.
Es war früher (meine ich zumindest) auch nicht so extrem, was die Preisunterschiede betrifft.
Heute sieht man einen Mantel und schaut gleich im Internet nach, wo es den evtl. günstiger gibt und stolpert dann gleich über durchaus große Preisspannen.
In meinen Augen liegt es also nicht zwingend an dem veralteten System in den Kaufhäusern, sondern an unserem Einkaufsverhalten.
Eine gute Verkäuferin oder ein guter Verkäufer haben früher ganz gut verdient. Ihre Beratung war wichtig.
Heute lassen sich die Leute beraten und kaufen woanders (natürlich nicht alle, aber ein nicht zu verachtender Schnitt schon).
Und wenn ich heute einen guten Verkäufer beschäftige, meinen Laden in einer Einkaufsstraße habe und viele verschiedene Waren anbieten möchte, dann kostet es einfach Geld.
Im Gegenzug gibt es dann die Internetshops, die weder gute Verkäufer haben, noch hohe Mieten begleichen müssen und Warenmengen abnehmen, die ihnen eine andere Kalkulation ermöglichen.
Würde ich noch in der Stadt arbeiten, würde ich vermutlich immer noch gerne in Kaufhäuser gehen.
Es ist immer so ein nostalgisches Gefühl, wenn man im Winter in so ein Kaufhaus geht, aus der Kälte kommt und dann in der Tür einen schon ein wohlig warmer Luftstoß aufwärmt; und auch gleich die ganzen Düfte (weil meist im Erdgeschoss die Kosmetikabteilung war)....
Ich fands schön und fände es vermutlich (ich war zuletzt vor 15 Jahren im Karstadt) immer noch schön
Man müsste sich lediglich diesen unermüdlichen Preiskampf abgewöhnen, der im Umkehrschluss vielen Geschäften das Überleben ermöglicht, denn die "es geht auch günstiger"-Gedanken sind für gute Läden der Tod (auch wenn ich selbst natürlich auch auf Preise achte, das aber nicht immer ausreize).
Sorry, dass es so lang wurde