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  1. #1

    Hilfe für die Ukraine - Erfahrungsberichte, Tipps und Erfolge

    Vielleicht für einige interessant:

    FAQ
    Aufnahme von Geflüchteten
    Was müssen Helfer beachten?
    Stand: 13.03.2022 04:31 Uhr
    Jeden Tag kommen derzeit Tausende Geflüchtete aus der Ukraine nach Deutschland. Viele Menschen wollen helfen. Auch private Unterkünfte spielen eine wichtige Rolle. Doch welche Regeln gelten dabei?
    https://www.tagesschau.de/inland/ges...htete-101.html
    Die Wolken treiben langsam Richtung Osten. Schmerzliche Spuren von Frauenabsätzen ziehen sich,
    ziehen sich von der Bahnstation zum Miliitärfriedhof.
    Aus "Antenne" von Serhij Zhadan

  2. #2

    Hilfe für die Ukraine - Erfahrungsberichte, Tipps und Erfolge

    Mich beschäftigt dieser Krieg sehr. Anfangs habe ich nur Geld gespendet. Das erschien mir später zu wenig, so das ich auch Sachen gespendet habe.

    Und irgendwie reichte mir auch das nicht mehr.
    So waren wir am Fr/Sa in privat mit 8 Mann in Polen Nahe der Ukrainischen Grenze. Geplant war Medyka, waren dann aber in Przemysl, wo heute eine deutsche Reporterin vor Ort berichtete das die 8 Bombeneinschläge im 62km entfernten Militärlager deutlich zu hören waren.

    Ich werde die Tage mal in einem Bericht erzählen wie wir das alles erlebt haben.

    Wir konnten 9 Menschen retten. Darunter 3 Kinder. Wir wollen nochmal hin. Es steht aber noch kein Datum fest.

  3. #3
    vonne Pufferbude Avatar von Karl Napp
    Ort: Sag ick nich. +g+
    Zitat Zitat von Deleila Beitrag anzeigen
    Mich beschäftigt dieser Krieg sehr. Anfangs habe ich nur Geld gespendet. Das erschien mir später zu wenig, so das ich auch Sachen gespendet habe.

    Und irgendwie reichte mir auch das nicht mehr.
    So waren wir am Fr/Sa in privat mit 8 Mann in Polen Nahe der Ukrainischen Grenze. Geplant war Medyka, waren dann aber in Przemysl, wo heute eine deutsche Reporterin vor Ort berichtete das die 8 Bombeneinschläge im 62km entfernten Militärlager deutlich zu hören waren.

    Ich werde die Tage mal in einem Bericht erzählen wie wir das alles erlebt haben.

    Wir konnten 9 Menschen retten. Darunter 3 Kinder. Wir wollen nochmal hin. Es steht aber noch kein Datum fest.
    hab ich auch heute morgen gehört.
    so dicht an polen-grenze. man, man.

    hochachtung für das.

  4. #4
    Lindisfarne
    unregistriert
    Zitat Zitat von Deleila Beitrag anzeigen
    Mich beschäftigt dieser Krieg sehr. Anfangs habe ich nur Geld gespendet. Das erschien mir später zu wenig, so das ich auch Sachen gespendet habe.

    Und irgendwie reichte mir auch das nicht mehr.
    So waren wir am Fr/Sa in privat mit 8 Mann in Polen Nahe der Ukrainischen Grenze. Geplant war Medyka, waren dann aber in Przemysl, wo heute eine deutsche Reporterin vor Ort berichtete das die 8 Bombeneinschläge im 62km entfernten Militärlager deutlich zu hören waren.

    Ich werde die Tage mal in einem Bericht erzählen wie wir das alles erlebt haben.

    Wir konnten 9 Menschen retten. Darunter 3 Kinder. Wir wollen nochmal hin. Es steht aber noch kein Datum fest.
    Das ist alles so schrecklich. Respekt für Deine/Eure Aktion, Deleila!

  5. #5
    Sodele, dann möchte ich mal versuchen meine Eindrücke weiterzugeben.

    Im Vorfeld:

    Es war einiges zu planen.

    Ein Aufruf zu Sachspenden wurde über Facebook, Kleinanzeigen und auch über den einzelnen Status eines jeden über WhatsApp am Wochenende, dem 05./06.03. geschaltet. Innerhalb einer Woche haben wir soviele Sachspenden erhalten, mit denen haben wir nicht im Ansatz gerechnet. Es war nahezu überwältigend. Der Freund meiner Arbeitskollegin nahm indessen Kontakt zur Mecklenburgischen Seenplatte auf und konnte zeitgleich Kontakt zu einem Ukrainer, der sich in Polen schon in Medyka in Sicherheit bringen konnte, aufnehmen. Uns wurde von den Behörden leider mitgeteilt das alle Aufnahmekapazitäten zum derzeitigen Zeitpunkt für die Aufnahme von Flüchtlingen in unserer Umgebung ausgeschöpft seien. Das war natürlich ein derber Rückschlag, denn es war ja nicht einzig geplant Hilfsgüter und Sachspenden nach Polen zu bringen sondern auf dem Rückweg auch geflüchtete Ukrainer mitzunehmen. Ich muss dazu sagen, das sich meine Mitfahrt erst am Mittwoch, dem 09.03. bestätigt hat, da ich Urlaub brauchte und auch mein Kind unterbringen musste. Aber es sollte mir vergönnt sein.

    Geplant war es mit einem Transporter Hilfsgüter, einem Sprinter für 7 Plätze und einem PKW 3 Plätze loszufahren, aber wir haben schnell gemerkt, das es damit nicht getan ist, es waren einfach zu viele Spenden für einen einzigen Transporter. Wir brauchten also 2 Transporter, die bis Platzen voll mit Kartons waren.

    Am Donnerstag, den 10.03. hieß es dann Autos volltanken, säubern, auffüllen, bekleben. Vom Nachmittag an bis zum späten Abend haben wir die Spenden dann auf Sauberkeit und Funktionstüchtigkeit kontrolliert. Sie entsprechend sortiert und in Kartons verpackt. Anschließend katalogisiert.


    Wir waren so verdammt gut aufgestellt

    - Babynahrung und Zubehör
    - Windeln
    - Babyschalen
    - Baby und Kinderkleidung aller Altersstufen
    - Spielzeug aller Kategorien und Altersstufen
    - Plüschtiere
    - Kinderfahrgeräte
    - Pflegeartikel

    - Essen und Trinken
    - Pflegeartikel für Damen und Herren
    - Toilettenpapier, Taschentücher, Damenbinden und Tampons on Mass

    - Damen und Herrenbekleidung von Kopf bis Fuß
    - Decken
    - Ladekabel
    - Verbandsmaterial
    - Medikamente etc.

    Letztenendes kamen wir also auf 2 Transporter, die Gefüllt waren mit über 300 Kartons und 3000 kg Masse.


    Am Abend holten wir uns dann noch ein paar Informationen von Leuten, die bereits vor 1 1/2 Wochen in Medyka waren. Das sollte auch unser Endziel sein. Das Lager direkt an der ukrainischen Grenze. Man erzählte uns das wir uns auf schlimme Zustände gefasst machen müssen. Die Menschen haben bei Ankunft wenn es gut lief 3 Tage und wenn es schlecht lief 5 Tage nichts gegessen. Kinder hätten Brote und Brötchen ohne zu kauen heruntergeschluckt, so groß war ihr Hunger. Eltern standen hungrig weinend daneben, lehnten das Essen ab, damit das was vergeben werden konnte für ihre Kinder reichte. Viele Kinder hatten nur einen Schlafanzug an, Oftmals Latschen, manch einer schaffte es noch sich Socken anzuziehen. Manch einer hatte nicht mal Schuhe an. Viele von ihnen standen über 24h an der Grenze, ohne das etwas passierte.
    Erste Hilfe personal gab es nicht. Es gab viele verletzte, viele die Kreislaufprobleme hatten und Kinder die wie ein Mehlsack in den Armen ihrer Eltern, apathisch blickend, in den Himmel starrten, weil sie kurz vor der Austrocknung standen. Dann gab es 2 Zelte die beheizt waren. Babys lagen darin schreiend vor Hunger und Angst in Reihe, damit sie wenigstens nicht erfrieren.
    Manche Kinder waren in den Armen ihrer Eltern eingeschlafen und schreiten urplötzlich laut los, weil sie schlecht träumten. Uns lief es bei den Erzählungen kalt den Rücken herunter.

    Auch erzählten uns die Fahrer, das die Ukrainer am Bahnhof keine Decken und Kleidung annahmen, weil sie Angst gehabt hätten sie müssten dafür zahlen. Lt. der Erzählergruppe hätten die Hilfsorganisationen Geld dafür an den Ständen genommen. Z. b. 50 Cent für Mützen. Als wir das hörten machte es uns fassungslos und wütend.
    Bei unserer Reise sollte sich aber später herausstellen, dass wir das nicht bestätigen konnten. Es lief alles so ab wie es humanitär ablaufen sollte.
    Vllt waren gerade die ersten Flüchtlinge einfach viel verunsicherter und alles ein Missverständnis.

    Total k.o. haben wir uns dann alle auf dem Heimweg gemacht um vor der Abreise noch ausreichend Schlaf zu bekommen. Am nächsten Tag warteten 1006 km (9h 37 min) Autofahrt auf uns.


    Fortsetzung folgt (ebenso Bilder)
    Geändert von Deleila (15-03-2022 um 10:20 Uhr)

  6. #6
    Erschütternd

    Zitat Zitat von Deleila Beitrag anzeigen
    ....... Die Verbände haben nämlich Geld dafür genommen. ........
    Kannst du diese Verbände benennen?
    Nicht, dass man aus Versehen dorthin spendet.......

  7. #7
    Dankeschön Deleila

    Und schon steigen die Tränen wieder hoch.
    Mittelmeer - Leichenmeer.
    Die Politiker sind zutiefst betrübt.

  8. #8
    off topic
    Geändert von Nea (14-03-2022 um 21:33 Uhr)

  9. #9
    .
    Geändert von Deleila (15-03-2022 um 10:20 Uhr)

  10. #10
    Nordlicht Avatar von Claudia I.O.F.F. Team
    Ort: Hoch im Norden
    Zitat Zitat von Deleila Beitrag anzeigen
    AWO, Caritas
    Hast du das selbst gesehen, oder wurde es dir erzählt?
    .

  11. #11
    super Aktion Deleila , dass man den großen Hilfsorganisationen nichts spenden sollte war mir seit langem schon klar...
    When the world is sick can't no one be well
    But i dreamt we was all beautiful and strong

  12. #12
    Fröhlicher Kiesel Avatar von Schusselchen
    Ort: world of music
    Deleila, hast du das mit den Verbänden selbst erlebt oder ist das etwas, was du vorher gehört hast. Ich finde deinen Ursprungspost dazu nicht eindeutig.

  13. #13
    .
    Geändert von Bunty (15-03-2022 um 10:40 Uhr)
    Die Wolken treiben langsam Richtung Osten. Schmerzliche Spuren von Frauenabsätzen ziehen sich,
    ziehen sich von der Bahnstation zum Miliitärfriedhof.
    Aus "Antenne" von Serhij Zhadan

  14. #14
    off topic
    Geändert von Nea (14-03-2022 um 21:33 Uhr)

  15. #15
    @Deleila

    Danke für Deinen Bericht und Respekt vor Deiner/Eurer Bereitschaft und Mut zur Hilfe!

    Und dann noch die geschilderten Zustände zu erleben und nicht immer direkt helfen zu können.
    Es wird nicht leicht sein, die Eindrücke zu verarbeiten ...
    Die Wolken treiben langsam Richtung Osten. Schmerzliche Spuren von Frauenabsätzen ziehen sich,
    ziehen sich von der Bahnstation zum Miliitärfriedhof.
    Aus "Antenne" von Serhij Zhadan


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