Ach herrje, das hatte ein Freund von mir. Ich bin jedes Mal voll ans Limit gegangen und habe das Ziel nie gesehen.
Ich kann die Mentalität von Ornop gut verstehen. Ich bin auch der Risikotyp. Ich konnte eher mit einem Ausscheiden leben, als mich Jahre danach noch zu fragen was hätte sein können, wenn ich mehr gegeben hätte. Andererseits hätte ich dann auch keinen 4. Platz bei Olympia, der ja mehr als respektabel ist und den ich Lena vor einem Jahr nie, nie, niemals zugetraut hätte.
siehste?
Wenn ich voll ans Limit gehe und wirklich alle Tore treffe würde ich da ne 1:39,50 schaffen. Hab ich aber noch nie geschafft. Wäre aber auch ein absoluter Traumlauf. Meine Bestzeit ist ne ganz hohe 1:39,9.
Wenn ich ne gute Fahrt erwische, bei gut dossiertem Risiko die meisten Tore gut treffe schaffe ich ne 1:40,50. Bei einem guten Lauf ohne Fehler gehen sich die 1:41,00 aus. Dafür müßte ich aber nicht ganz hohes Risiko gehen; ich müßte da alle Tore recht gut treffen; nicht optimal; aber ausreichend gut! Dennoch wäre das sofort unmöglich wenn ich zitterig bei einem Tor deutlich zu spät bin.
Ich kenn wegen dieses Spiels die Situation und seitdem denke ich völlig anders über das Slalomfahren. Es ist echt ein brutaler Spagat zwischen Risiko und Sicherheit. Vor allem wenn es um was geht und man leicht nervös ist. Es ist so wahnsinnig schwer da das richtige Maß zu finden und dabei auch noch seine Nerven im Zaum zu halten; das kann nur jemand nachvollziehen, der das kennt!
... aber jedes Grauen hat irgendwann mal ein Ende! Hoch lebe meine Fernbedienung!
(Zitat aus dem Buch "Nörgeln für Gold - Olympia wie ich es nicht haben möchte")
Dein Ärger ist schon berechtigt und über 7/10 im Zielhang auf 15 -20 Tore darf sie nicht verlieren. Aber jede(r) Läufer(in) hat einen eigenen Stil, über die Jahre hinweg entwickelt, den spezifischen Begabungen, körperlichen Voraussetzungen, der eigenen Mentalität entsprechend. Mit diesem Stil ist man in die erste Kategorie des Skirennfahren gelangt. Bei Lena ist es das weiche, flüssige Fahren. Es wirkt unscheinbar und man sieht ihr das Tempo nicht an, trotzdem ist es schnell. Vhlova und Holdener fahren härter, mit mehr Körper- und Kanteneinsatz. Das dürfte heute im Zielhang bei der Kurssetzung den Ausschlag gegeben haben.
Natürlich waren die 19/100 für sie noch drin. Die kann man bei fast jedem Schwung finden. Ich denke auch, dass sie inzwischen analysiert haben, wie sie im Zielhang den großen Vorsprung verloren hat. Wenn man das Problem vorher geahnt hätte, hätten die Trainer sie taktisch anders eingestellt. Hinterher ist man immer schlauer.
Man sieht hier auch gut, wie diffizil und komplex der Skirennsport ist. Ein italienischer oder oder schwedischer Trainer hätte den Zielhang sicher anders gesetzt, nicht so eckig. Das wäre Lena entgegen gekommen. Magoni, der Trainer von Vhlova, hat sich schon was dabei gedacht und es ist (leider) voll aufgegangen.
Aber hätte, wäre, wenn ... ändern lässt sich nichts mehr
Geändert von Wolfgang0907 (09-02-2022 um 21:31 Uhr)
Schwarz war Zweiter im Abfahrtstraining der Kombi, nur 7/10 hinter Kriechmayr. Jocher war langsamer und der ist Abfahrer. Strolz, SL-Sieger in Adelboden, nur 1,7 zurück, Pintu über 2 Sek., Ärni über 3 Sek.
Da werden die Alpin-Medaillensammler (wie andere Briefmarken) morgen wieder zuschlagen
Zu meiner Frage mit Shiffrin hat wohl keiner eine Meinung.
Hatte ich heute vor 1 oder 2 Seiten mal gestellt.
Ich würde auch eher darauf setzen, dass Shiffrin hier noch was holt und nicht ohne Medaille nach Hause fährt.
... aber jedes Grauen hat irgendwann mal ein Ende! Hoch lebe meine Fernbedienung!
(Zitat aus dem Buch "Nörgeln für Gold - Olympia wie ich es nicht haben möchte")
Nochmal zu Dürr gestern: Sie kam im 2. Lauf oben gut rein, hat den Vorsprung ausgebaut, dann halt leider im Mitttelteil den Rhythmus verloren, und im drehenden Steilhang unten lief es dann leider garnichtmehr, aber das war schon immer ihr Problem wenn es im steilen sehr dreht. Das hatte nichts mit nicht wollen zu tun, sondern wenn im Slalom der Rhytmus erstmal raus ist, ist es schwer den wieder zu finden, überhaupt in einem Teil der einem eh nicht so gut liegt. Es war ein klasse Rennen von ihr, mit etwas Glück wärs ne Medaille geworden, das Glück haben wir halt nicht. Fehlerfrei kam gestern keine durch.
Zu heute: Das logische Gold für Österreich, man konnte würfeln wer von beiden was holt, wundert mich das Schwarz nur 5. wurde. Strolz mit ner klasse Abfahrt, hat seine frühe Nummer gut genutzt, den richtigen Ski genommen (einen roten statt silbernen Head, im gegensatz zu Pinturault und Jocher), und im Slalom gewohnt gut gefahren.
Kilde mit einem klasse Slalom, mit der besten Piste natürlich auch einfacher als wenn es die Nummer 30 wäre wie früher. Die große Überrasachung allerdings Crawford! Natürlich auch auf Head unterwegs. Aber wie er Slalom gefahren ist, einfach klasse!
Meine Freundin macht gerade Schwerstarbeit, sie steht im Bad und macht sich schön!
Ich glaube ihre Ausfälle waren aber auch mental bedingt und dann muss sie den Kombi-Slalom erstmal nach unten bringen, insbesondere wenn sie nach der Abfahrt weit vorne liegen sollte.
Bis jetzt ist sie im Super G noch auf der geschlossenen Meldeliste. Um 10 Uhr kommt die Startliste. Hoffentlich hat Kira Glück, auch wenn ihr das im Super G wahrscheinlich wenig nutzt.
Goggia für den Super G noch nicht ready. Finde es eh am Rande des Wahnsinns, dass sie hier nach ihren Stürzen in Zauchensee und vor allem Cortina echt an den Start geht in der Abfahrt.
Geändert von MusicVictim (10-02-2022 um 09:31 Uhr)