Ich hab deren Erklärung damals gelesen. Die meinen das schon so, den vorher hieß es „Mensch, der was gemietet hat“ Jetzt ist es nur noch männlich.
Aber ganz neu gibt es wenigstens diesen Zusatz dazu:
„In bestimmten Situationen wird die maskuline Form (z. B. Arzt, Mieter, Bäcker) gebraucht, um damit Personen aller Geschlechter zu bezeichnen. Bei dieser Verwendung ist aber sprachlich nicht immer eindeutig, ob nur männliche Personen gemeint sind oder auch andere. Deswegen wird seit einiger Zeit über sprachliche Alternativen diskutiert.“
Pick your battles wisely.
Wird kritisiert, wurde aber beschlossen und veröffentlicht. Immerhin jetzt mit dem Zusatz von oben.Der Duden macht mit diesem sogenannten generischen Maskulinum Schluss. Laut Duden.de ist die Wortbedeutung von "Mieter": "männliche Person, die etwas gemietet hat".
https://www.tag24.de/nachrichten/reg...-duden-1838869
Den Artikel finde ich auch deswegen interessant, weil er das Problem benennt, was mich zur Bevorzugung neutraler Begriffe führt. Hier fiele mir auf die Schnelle auch keins ein.
Ich finde die Diskussion interessant und habe noch keine abschließende Meinung, welche Lösung ich am elegantesten finde. Offenbar ist die Variante mit dem Glottisschlag "Maler:innen" jene, die inzwischen gern auch offiziell verwendet wird und ich gewöhne mich langsam daran. Und, nein, für mich ist ein generisches Maskulinum nicht inklusiv.
<-- Ü 60 und in den 1970ern entsprechend sozialisiert.
"There is no glory in prevention." Christian Drosten, 12.03.2020
Sprache als Kommunikationsmittel wäre der Idealzustand. Jemand sagt "ABC..." und jeder weiß, was gemeint ist.
Gendergerechte Sprache ist aber ein politisches Instrument.
Ich glaube, es ist keine Gerechtigkeit, wenn für eine absolute Minderheit die große Mehrheit ihre Sprache umstellen soll - und da haben wir noch gar nicht über sogenannte Neopronomen gesprochen, mit denen einige Leute ihr persönliches Gender benannt haben wollen. Über das, was Lann Hornscheidt aus Sprache machen will, haben wir uns auch noch nicht unterhalten.
Hier sollte man trennen zwischen biologischem Geschlecht, das binär ist, und sozialem Gender, das subjektiv sehr divers sein kann und nicht objektiv nachvollziehbar sein muss.
Jedenfalls wird spätestens ab da Sprache nicht mehr zum eindeutigen und allgemeingültigen Kommunikationsmittel, sondern in Teilen zu einem ziemlich wilden Durcheinander, das für viele Menschen nicht mehr nachvollziehbar ist.
Nein ist ein vollständiger Satz.
Mein Eindruck ist ein anderer und deckt sich mit dem was hier im Thread läuft. Hier haben schon viele geschrieben, dass sie selber gendern, es aber nicht von anderen verlangen.
Aber das kommt gar nicht an bei vielen, die es abzulehnen zu gendern. Sie schreiben wieder und wieder von Unterdrückung und Umerziehung und anderen schrecklichen Sachen. Ist für mich ein unnötige Empörung.
So gehts mir auch.
Das nennt man dann wohl Avantgarde.
Ich persönlich finde, dass man z.B. Berufsbezeichnungen, die in ihrer Neutralform im Deutschen männlichen Geschlechts sind und die man nur durch die weibliche Endung in eine weibliche Form bringt, durchaus als geschlechtsneutrale Berufsbezeichnung lassen kann.
Beispiel: Lehrer, Maler, Mechaniker usw.
Wenn allerdings die weibliche Form traditionell anders lautet (Frisör - Frisöse, Masseur - Masseuse) und in der weiblichen Form eine gewisse Abwertung mitschwingt, dann sollte man dringend auf die moderne Version der weiblichen Form (Frisörin, Masseurin) hinweisen, falls jemand die antiquierte Form verwendet.
Im Pflegebereich hat sich ja inzwischen der Begriff Pflegepersonal, Pfleger anstatt früher Krankenschwester durchgesetzt, zum Glück.
Aber witziger- oder erschreckenderweise ist immer noch der übliche Begriff für eine Klingel im Zimmer eines Patienten, eines Heimbewohners "Schwesternrufsystem "
z.B. hier:
https://caretronic.com/de/krankenhae...seniorenheime/
Wenn du in deiner persönlichen Umgebung gendern möchtest, finde ich das albern und etwas wichtigtuerisch, aber es ist mir letztendlich wumpe. Nicht egal ist es mir aber, wenn ich allüberall in öffentlichen Räumen damit konfrontiert werde - sei es Medien, sei es Behörden, sei es Firmenkommunikation mit den Verbrauchern. Und ganz gewiss ist es mir nicht egal, wenn es Kindern in der Schule aufgezwungen wird oder Studenten genötigt werden, sich entsprechend anzupassen. Immer wieder - es gibt keine rechtliche Legitimation, warum wird mir diese Sprachveränderung, die mehrheitlich von der Bevölkerung abgelehnt wird, aufgedrängt?
Dracena schrieb es ja schon - gendergerechte Sprache ist ein politisches Instrument (kleiner Exkurs: so kann man auch zitieren, ohne die Quelle explizit zu nennen). Man kann noch weiter gehen und Gendern als Gesinnungszwang der woken Minderheit betrachten. Welche Macht diese "Minderheit" jetzt schon hat, sehen wir in Amerika. Ist es das, was du dir wünschst, dass der- und diejenige, der/die nicht die richtige Meinung vertritt, seinen/ihren Job verliert? Ich hoffe nicht.
Ich bin ja auch kein Freund von Genderbegrifflichkeiten. Aber wenn sie jemand verwendet und mich nicht nötigt, ebenfalls "zu gendern", dann kann ich damit leben.
Das ist dann für mich eine Änderung der deutschen Sprache, die sich wandelt, ob ich es will oder nicht. Ebenso wie Anglizismen immer mehr Einzug halten, die ich persönlich auch nicht leiden kann, obwohl meine Englischkenntnisse durchaus gut genug sind, um die Anglizismen zu verstehen. Aber genug Menschen verstehen sie nicht - ich gehe davon aus, dass sehr viele Menschen "woken Minderheit" nicht verstehen.
Frag bitte Vergas, sie hat diesen Begriff verwendet
Ich persönlich würde woken mit erwacht übersetzen. Also die Wenigen, die begriffen haben ... Aber sag deiner Freundin, meine Interpretation ohne Gewähr