Geändert von goldstern (22-06-2021 um 12:25 Uhr)
München als Musikstadt hat doch sicherlich einen besonderen Bezug zu den Village People - YMCA,nicht war Herr Stadion DJ?
Lasst uns morgen Abend alle Kirchen, Moscheen und andere Gotteshäuser in Deutschland in Regenbogenfarben anstrahlen, um ein für alle Mal der ganzen Welt zu zeigen, dass wir die Moral-Weltmeister sind.
Someone pour me up a double shot of whiskey
They know me and Jack Daniels got a history
There's a party downtown near Fifth Street - Everybody at the bar gettin' tipsy
Shaboozey - "A Bar Song (Tipsy)"
https://twitter.com/Krstorevic/statu...67305776615430">https://twitter.com/abc/status/https://twitter.com/Krstorevic/statu...67305776615430
Alternativvorschlag?
Als wenn Fußballfans so tolerant wären... Für LGBTQIA* sind Stadion, Fanmeile und ÖPNV am Spieltag eine Nogo-Area. Anfeindungen kommen dann nicht nur von den üblichen Dummbratzen, sondern auch von Seniorinnen, Familien oder Frauencliquen. Und nur ganz selten bekommt mal einer der Umstehenden den Mund auf, um Anfeindungen und Ausgrenzungen entgegenzutreten. Das ist ja auch nicht so einfach wie im Internet die Beleuchtung eines Objekts zu feiern...
Wenn die Beleuchtung von Objekten so wirksam wäre, warum dann keine Beleuchtung gegen Frauengewalt, Kinderarmut, Umweltzerstörung, Ausbeutung von Staaten durch EU, niedrige Lebenserwartung um mehr als 10 Jahre von armen Menschen, Kommerzialisierung im Sport, Kriege, schlechte Arbeitsbedingungen in X Branchen oder fehlende demokratische Mitbestimmung bei wichtigen politischen Prozessen?
Da stimme ich Dir 100%ig zu.
Was aber leider absolut traurig ist !
Von daher finde ich die Aktion absolut begrüßenswert, einfach, weil sie für Aufmerksamkeit sorgt und vielleicht ein Tor öffnet für ähnliche Aktionen. Und vielleicht auch den ein oder anderen wachrüttelt.
Wobei ich daran so meine Zweifel habe, spätestens nach entsprechenden Gesprächen gestern auf unserem örtlichen Sportgelände....
Aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt !!
der Vorteil der Klugheit besteht darin,
dass man sich dumm stellen kann
- Kurt Tucholsky -
Ganz ehrlich: Ich finde es schade, dass ein (für mich) ehrenwertes und richtiges Anliegen durch dich etwas lächerlich gemacht wird.
Es geht doch jetzt konkret um das Spiel Ungarn : Deutschland. Wir spielen gegen eine Mannschaft, deren Land in der EU ist. Sich sozusagen auch mal zu europäischen Werten bekannt hat. Nun will das Land unter Orban, dass Homo- und Transsexualität per Gesetz quasi aus der Öffentlichkeit verschwindet.
Und Homosexualität wird mit Pädophilie gleichgesetzt (https://www.tagesschau.de/ausland/eu...itaet-101.html).
Nicht "irgendwo" in Afrika oder Asien, sondern in Europa. Da LGTBQ-Rechte für mich nicht nur "Schwulenrechte", sondern Menschen-und Freiheitsrechte, finde ich das Anliegen, das Stadion in Regenbogenfarben zu beleuchten, richtig. Hier können wir als Land eine Haltung zeigen. Und das hat für mich auch überhaupt nichts von einer "moralischen Überlegenheit", weil Rechte für Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transsexuelle und Intersexuelle selbstverständlich sein sollten in einer Demokratie.
Und dass Fußball angeblich unpolitisch ist, ist doch ein Witz.
Ich kann doch nicht als UEFA eine Haltung postulieren (sie hat vor Jahren die Kampagne #EqualGame initiiert: https://www.uefa.com/insideuefa/soci...ility/respect/) und dann bei so etwas Wichtigem einknicken.
Und ich dachte immer, dass Fußball verbindet - Menschen zusammenbringen soll, Grenzen überwinden soll, etc. Aber dann bitte keine "Schwubbels"?
Das von dir angesprochene Katar ist noch einmal eine ganz andere Nummer: Dass man da überhaupt antritt in dem Wissen, dass "Sklaven" dort arbeiten und bauen, macht mich sowieso nur fassungslos. Aber hey - Fußball ist ja total unpolitisch und es geht ja auch um richtig viel Geld - da ist es doch egal, wie Menschen dafür ausgebeutet werden.
Allerdings ist es da ganz, ganz wichtig, dass homosexuelle Fans aus Respekt vor dem Gastgeberland auf Sex verzichten. Denn schließlich ist in Katar Homosexualität verboten und Homosexuelle haben faktisch mal so gar keine Rechte.
Sorry, ich möchte die Fußballdiskussion nicht weiter crashen.
Aber das Thema wurde ja auch durch dich angesprochen und ist (für mich) ein wichtiges.
Ich bin gespannt, wie morgen Spieler, Fans, Unternehmen, Medien, etc. ein entsprechendes Zeichen setzen.
Falls ich etwas geschrieben haben, was schon seitenlang diskutiert wurde oder ich mit dem Post etwas falsch gemacht habe - sorry (ich lese hier nicht so mit).
Geändert von freddimaus (22-06-2021 um 12:04 Uhr)
Verstehen Sie?
super Post freddimaus !!
dem ist nichts hinzuzufügen
der Vorteil der Klugheit besteht darin,
dass man sich dumm stellen kann
- Kurt Tucholsky -
Ich bin halt ein unverbesserlicher Zyniker.
Sport mit Politik zu vermengen war aus meiner Sicht schon immer eine schlechte Idee - und dafür muss man noch nicht einmal auf die Olympischen Spiele 1936 verweisen.
Die Regenbogen-Arena war eindeutig als Kritik/Provokation gegen die ungarische Regierung gedacht. Im angedachten Rahmen wäre das als Generalkritik am Gegner Ungarn herübergekommen.
Die ungarischen Nationalspieler repräsentieren allerdings genauso wenig die Orban-Regierung, wie die deutsche Nationalmannschaft die Merkel-Regierung repräsentiert.
Aber in Sachen Moral sehen wir Deutschen uns ja seit jeher an der Spitze - am deutschen Wesen soll die Welt genesen.
Geändert von ManOfTomorrow (22-06-2021 um 12:37 Uhr)
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Shaboozey - "A Bar Song (Tipsy)"
14.00h gibt der Münchner OB eine Regenbogenpressekonferenz.
u.a. auf ntv
Natürlich wäre es schön, wenn man Sport und Politik immer klar getrennt halten könnte. Aber der Sport findet eben nicht im luftleeren Raum statt. Und es hat ja auch einen Grund, warum gerade autokratische Systeme so scharf drauf sind, sportliche Großveranstaltungen durchzuführe. Olympische Spiele in Peking, Fußball WM in Rußland oder Katar, die Formel Eins in den Emiraten usw. Die Potentaten können sich da propagandistisch gut darstellen, Politik wird da ganz eindeutig mit Sport vermischt und FiFa, IOC und wie sie alle heißen haben nichts dagegen.
Andererseits spielen gesellschaftliche und soziale Fragen auch für Sportler eine immer wichtigere Rolle. Sie können Themen wie BLM, LGBT, FFF etc nicht ausweichen.
Der Sport muss sich also irgendwie positionieren. Das Verhalten der UEFA ist da ziemlich entlarvend. Andererseits hat ja auch die Münchener Stadtregierung andere Möglichkeiten, Stellung zu beziehen. Entsprechende Beleuchtung des Rathaus am Marienplatz z.B. Oder man verzichtet in Zukunft auf Spiele unter Regie der UEFA. Nie mehr Finale dahoam. Aber so weit wird das Engagement dann doch nicht gehen.