Gewalt gegen Frauen - körperlich, sexuell, emotional, strukturell

[ganzblau]

Danke für dein Posting, Lieb-Ellchen.
Ich verstehe jetzt, wie du das meinst

Was anderes: In der Schweiz kommt gerade einiges an (vertuschten) Missbrauchsgeschichten hoch.
Dabei sind die Fälle an sich unterschiedlich (auch: unterschiedlich komplex) - aber das Grundproblem ähnlich:

I.
Acht Schweizer Sportgymnastinnen haben im Wochenendmagazin des Tages-Anzeigers enthüllt, wie sie während ihrer aktiven Zeit im nationalen Leistungssportzentrum Magglingen systematisch schikaniert und "gebrochen" wurden. Hier der Bericht in der Aargauer Zeitung, weil die originalen "Magglinger Protokolle" (von Christof Gertsch und Mikael Krogerus) hinter einer Bezahlschranke liegen.

II.
Der weitaus populärste News-Mann des Westschweizer Fernsehens heisst Darius Rochebin. Er hat die Télévision Suisse Romande in diesem Jahr Richtung Paris verlassen und arbeitet neu beim Info-Sender von TF1. Gegen ihn haben am Wochenende eine Reihe von Journalist*innen zum Teil heftige Belästigungsvorwürfe veröffentlicht. Deutscher Bericht dazu bei 20 Minuten.

Das Problem in beiden Fällen scheint institutionelles Versagen zu sein. Prominente Trainer / Leitfiguren wurden systematisch gedeckt, und Whistleblowern drohte ein Karriereknick.

[Mieze Schindler]

Mal was Positives, Erstaunliches vom Kämpfer für Bienen und Blühstreifen.

CSU-Chef Markus Söder plädiert dafür, die Vorstände von Dax-Unternehmen geschlechtergerecht zu besetzen. Es gebe "genauso viele Frauen wie Männer, die diese Jobs locker machen können".

quelle

[Hannix]

ttt- titel, thesen, temperamente

Sendung von heute. Thema ab ca 6:20. Incels: Toxische Männlichkeit und Frauenhass

Video: Toxische Männlichkeit und Frauenhass

10.01.21 | 05:47 Min. | Verfügbar bis 10.01.2022

Es ist eine Parallelwelt voller Hass und Verachtung. "Incels" – frustrierte junge Männer, die keine Frauen finden und ohne Sex leben müssen – feiern im Internet Attentäter und Terroristen. Veronika Kracher hat in der Szene recherchiert.

Direktlink zum Beitrag

[Marmelada]

Heute Abend um 20.15 Uhr auf Tagesschau24

Femizid - Wenn Männer ihre Partnerin töten eine Doku von 2020.

"Es passiert jeden dritten Tag in Deutschland: ein Mord an einer Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner. So die Zahlen des Bundeskriminalamtes. Und alle fünf Minuten ruft bei der Polizei eine Frau an, um sich Hilfe zu holen, weil sie von dem Mann, der ihr am nächsten steht oder stand, Gewalt erlebt. Was ist da los? Was steckt dahinter? Für Reporterin Antonella Berta ist diese hohe Zahl erschütternd, denn es sind keine Einzelfälle. Und nur von "Familientragödie" oder "Beziehungstat" zu sprechen, ist verharmlosend: Die Zahlen deuten auf strukturelle Gewalt."

[Hannix]

Forsch (energisch, entschlossen, nachdrücklich, zügig) - "negative Eigenschaft bei Frauen".

Die Physikerin Viola Priesemann vom Max-Planck-Institut hatte bereits in der vorherigen Merkel-Runde auf ein viel härteres Vorgehen gedrängt: „Macht alles zu“, lautete ihr Rat. Doch anstatt auf sie zu hören, wurde sie diesmal gar nicht erst eingeladen. „Die war etwas zu forsch“, hieß es – einige Ministerpräsidenten fühlten sie von ihr „wie kleine Kinder“ behandelt.

Expertenrunde im Kanzleramt rät zu harten Maßnahmen

[ManOfTomorrow]

Forsch (energisch, entschlossen, nachdrücklich, zügig) - "negative Eigenschaft bei Frauen".

Expertenrunde im Kanzleramt rät zu harten Maßnahmen

Hängst du dich an einem Wort auf?

Frau Priesemann war gestern in der Tagesschau länger zugeschaltet und ich fand sie argumentativ ziemlich oberlehrerhaft und wenig überzeugend.
Die Floskel "wenn wir es hart machen, dann können wir es kurz machen" kann ich nicht mehr hören - das wurde den Bürgern im November 2020 schon erzählt.

[Hannix]

.

[ganzblau]

Die Schweiz feiert gerade ein - bisschen peinliches - Jubiläum: 50 Jahre Frauenstimmrecht (auf Bundesebene per Volksabstimmung eingeführt 1971).

Zum historischen Jubiläum gibt es verschiedene Veranstaltungen und Ausstellungen, die der Pionierinnen von damals gedenken. Und die Frauenzeitschrift Annabelle hat diese 8 Seiten aus der Zeit des Abstimmungskampfes nochmals ins Blatt gehoben.

[muppilein]

Die Schweiz feiert gerade ein - bisschen peinliches - Jubiläum: 50 Jahre Frauenstimmrecht (auf Bundesebene per Volksabstimmung eingeführt 1971).

Zum historischen Jubiläum gibt es verschiedene Veranstaltungen und Ausstellungen, die der Pionierinnen von damals gedenken. Und die Frauenzeitschrift Annabelle hat diese 8 Seiten aus der Zeit des Abstimmungskampfes nochmals ins Blatt gehoben.

Im Kanton Appenzell dürfen Frauen erst seit 30 Jahren wählen, was ich bis eben nicht wusste. Es ist unfassbar.

[ganzblau]

Ja, ist es. Und das Hinterwäldlerische hat sich ja mit der Erlaubnis, an den politischen Prozessen zu partizipieren, nicht einfach so verflüchtigt ...

[caesar]

Immerhin konnte die Schweiz 1848 die reaktionäre Monarchie abschuetteln. So mancher Staat ist noch heute mit frauenwahlrecht sehr reaktionäre. Im Ostblock war bis 1989 das politbuero sehr männlich, abgesehen von Frau Honecker und Co. In China ist eine fuehrungsposition fuer Frauen noch in weiter ferne.

[badenserin]

@caesar:
Ich glaube nicht, dass du das so gemeint hast, aber das Abschütteln einer reaktionären Monarchie macht es nicht besser, dass die Schweiz als eines der letzten europäischen Länder ihrer weiblichen Bevölkerung die vollen Bürgerrechte zugestanden hat. Für mich ein Armutszeugnis.

[ganzblau]

Wieder ein Star wegen Missbrauchvorwürfen im freien Fall:
Plattenfirma beendet Zusammenarbeit mit Marilyn Manson

(Die Diskussion im PLT seit gestern hier)


Was mir auffällt: Wie stark sich die Frauen gegenseitig unterstützen. Das ist ein so wichtiger Faktor: Was geschieht, nicht persönlich nehmen, auch wenn es dich im Innersten trifft. Und: Das "Private" nach draussen tragen.

[ganzblau]

Nochmals eine schräge Geschichte aus der Schweiz:

Eben hat das Bundesgericht festgehalten, ein für allemal, dass Prostitution kein "sittenwidriges" Geschäft sei:
Prostitution verstösst nicht mehr gegen Sittlichkeit: "Dieses Urteil war seit Jahrzehnten überfällig"


Damit dieser Entscheid gefällt wurde, brauchte es - ausgerechnet - ein Betrugsmanöver eines St. Galler Wirtschaftsstudenten

Der junge Mann liess sich gegen 2'000.- eine Nacht lang verwöhnen, verweigerte dann aber die Bezahlung ... und klaute der Prostituierten sogar noch die letzten 40.- aus der Geldbörse, als sie schlief

Nachdem er ausfindig gemacht und angeklagt wurde, begründete der Zechpreller seine Zahlungsverweigerung mit abenteuerlichen Begründungen. Dass er mit seiner Unschuldsnummer schliesslich bis vor Bundesgericht zog, hat der Sache jetzt einen unverhofften Dienst erwiesen: Endlich steht fest, dass Prostitution - in der Schweiz - ein Gewerbe ist wie jedes andere

Die ganze Geschichte hier:
Prostituierte siegt vor Bundesgericht: Wer Sexarbeit beansprucht, muss zahlen.

[caesar]

Wenn man sein "Gewerbe" anmelden muss und Steuern bezahlen muss, kann ja nicht die Rede davon sein, man würde einer illegalen Tätigkeit nachgehen wie Drogenhandel.

Schliesslicht hat sich Gesellschaft und Gesetzgebung weiterentwickelt, als zu Zeiten der Belle Epoque und Queen Victoria, wo Protustition tatsächlich noch als moral- und sittenwidrig angesehen wurde.