Alexej Nawalny tot!

[JackB]

Ich bleibe mal konspirativ. Wer war dabei?
Wo sind die Zeugen aus dem Flugzeug?

Kira Yarmysh, die im Flugzeug war, ist auf Instagram.

DJ Pavel Lebedev, dessen Schilderung der Ereignisse in Presseberichten zitiert wird, ist auf Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=dD5dE2jgbuA

[Manitu]

Nein, das ist nicht möglich. Dann wäre nämlich Nawalny nicht schon Tage vorher und tausende Kilometer entfernt daran kollabiert.

Die Russen haben doch etwas festgestellt, nur halt kein Nowitschok.

[SnakeX]

weil immer mal die Frage aufkam, warum so kompliziert mit einem Nervenkampfstoff, wenn man jemanden auch ganz einfach durch einen "Unfall" sterben lassen kann.

meine These dazu ist, weil es den potentiellen Gegner psychisch fertig macht. die latente Bedrohung, dass dieses Zeug an so ziemlich jedem Gegenstand der dir im Alltag begegnet haften kann, kann einen in den Wahnsinn treiben wenn man sich zur Zielgruppe zählt.
"vergifte Einen alle 2 Jahre, und führe Tausende in die Paranoia"
im Schach gibt es einen Spruch, dass die Drohung oft stärker ist als ihre Ausführung @Tartakower.
psychologische Kriegsführung halt. ob Nawalny an diesem Gift gestorben wäre oder nicht, spielte meiner Meinung nach für den Auftraggeber nur eine untergeordnete Rolle. das Zeug sollte in erster Linie einfach nur Schrecken verbreiten.
dass solche hochpotenten Gifte dann fast unter der Nachweisbarkeitsschwelle töten können, rundet diese Wirkung noch ab.

[spector]

weil immer mal die Frage aufkam, warum so kompliziert mit einem Nervenkampfstoff, wenn man jemanden auch ganz einfach durch einen "Unfall" sterben lassen kann.

meine These dazu ist, weil es den potentiellen Gegner psychisch fertig macht. die latente Bedrohung, dass dieses Zeug an so ziemlich jedem Gegenstand der dir im Alltag begegnet haften kann, kann einen in den Wahnsinn treiben wenn man sich zur Zielgruppe zählt.
"vergifte Einen alle 2 Jahre, und führe Tausende in die Paranoia"
im Schach gibt es einen Spruch, dass die Drohung oft stärker ist als ihre Ausführung @Tartakower.
psychologische Kriegsführung halt. ob Nawalny an diesem Gift gestorben wäre oder nicht, spielte meiner Meinung nach für den Auftraggeber nur eine untergeordnete Rolle. das Zeug sollte in erster Linie einfach nur Schrecken verbreiten.
dass solche hochpotenten Gifte dann fast unter der Nachweisbarkeitsschwelle töten können, rundet diese Wirkung noch ab.

Also wäre es quasi unbedeutend, ob er stirbt oder nicht. Und man lässt ihn ausfliegen in ein Land, wo ein Bundeswehrkrankenhaus bekannterweise exakt das Gift nachweisen kann. Nee, das macht immer noch keinen Sinn.

[JackB]

Die Russen haben doch etwas festgestellt, nur halt kein Nowitschok.

Was haben sie festgestellt?

Anscheinend haben sie nichts festgestellt - oder falls sie es haben, es nicht bekanntgegeben:

Over the next few hours, the scenes at Omsk hospital number one were ghoulishly awful. According to Yarmysh, medical staff initially acknowledged that Navalny had probably been poisoned. Soon, however, police turned up, flooding the corridor outside the patient’s room. After that the doctors were less forthcoming. They were seemingly terrified of speaking out.

Anatoly Kalinichenko, the hospital’s deputy chief physician, told reporters that poisoning was one scenario among many. Meanwhile, Russian state media floated alternative versions of what might have happened. It suggested Navalny had drunk too much the previous night and had taken medication. This was untrue, Yarmysh said – another fiction in the Kremlin’s longstanding anti-Navalny campaign.

https://www.theguardian.com/world/20...g-for-his-life

Zusammengefasst: Nach der Einlieferung halten die Ärzte zunächst eine Vergiftung für wahrscheinlich. Allerdings nicht aufgrund einer Analyse von Blut und Gewebe, sondern aufgrund der Symptome.

Nachdem dann die Polizei auftaucht und das Kommando übernimmt, sagen die Ärzte lieber gar nichts mehr. Dafür tauchen in den Medien Meldungen auf, dass Navalny am Vortag zu viel getrunken hätte, und Medikamente nähme. Und der Patient wird ins künstliche Koma versetzt. Damit er in Ruhe den Restalkohol abbauen kann?

Und die Bundesregierung erkennt die günstige Gelegenheit, holt kurzentschlossen Navalny nach Berlin und lässt seine Blutprobe in einem Bundeswehrlabor mit Novitschok versetzen, um dadurch einen Vorwand zu haben, die Ostseepipeline zu stoppen, in die u.a. von deutschen Unternehmen bereits Milliarden investiert wurden, die in dem Fall verloren wären.

Die Charitee-Ärzte müssen eingeweiht sein, denn die haben natürlich schon bei der Eingangsuntersuchung erkannt, dass Navalny zu dem Zeitpunkt nur unter dem Einfluß von Restalkohol und Kopfschmerztabletten stand, und ansonsten ganz ok war. Aber aus irgendeinem Grund (Bestechung, Erpressung?) spielen sie das böse Spiel anscheinend mit und diagnostizieren fälschlicherweise eine schlimme Vergiftung, obwohl tatsächlich das Gift der Probe ja erst im Bundeswehrlabor zugefügt wurde.

Ja, das klingt nach einem plausiblen Ablauf, und macht bestimmt auch für spector Sinn.

[Üfli]

Die Russen haben doch etwas festgestellt,

Ja, zu niedrigen Blutzucker.

[SnakeX]

Also wäre es quasi unbedeutend, ob er stirbt oder nicht. Und man lässt ihn ausfliegen in ein Land, wo ein Bundeswehrkrankenhaus bekannterweise exakt das Gift nachweisen kann. Nee, das macht immer noch keinen Sinn.

finde ich schon. Verwirrung stiften, "spielen" usw. dran fühlen können wer dahinter steckt, es aber nicht handfest beweisen können.
der Sinn darin ist eben genau jener, dass es keinen Sinn ergeben soll.
den anderen in Fehlentscheidungen treiben.
wir haben jetzt schon das Dilemma mit Nordstream2. wird das Ding abgesagt, ist das ein Punktsieg für Trump. ich wette, deshalb wird da auch vor dem Ausgang der U.S Wahlen keine Entscheidung getroffen, ob wir das Ding mit den Russen weiter führen oder beenden.

ich behaupte jetzt nicht zu 100% dass Putin dahinter steckt, denn das Interesse sowas unter false flag durchzuführen ist mindestens genauso vorhanden.
es passt aber geradezu zu jemanden wie Putin, dem der Westen trotz seiner prowestlichen Einstellung, man erinnere sich an seine Rede vor dem Bundestag, immer wieder die Arschkarte gezeigt hat um im Hintern der Amerikaner zu bleiben.

[JackB]

finde ich schon. Verwirrung stiften, "spielen" usw. dran fühlen können wer dahinter steckt, es aber nicht handfest beweisen können.
der Sinn darin ist eben genau jener, dass es keinen Sinn ergeben soll.
den anderen in Fehlentscheidungen treiben.
wir haben jetzt schon das Dilemma mit Nordstream2. wird das Ding abgesagt, ist das ein Punktsieg für Trump.

Wenn man noch etwas weiterdenkt:
Sollte es tatsächlich zu diesem Punktsieg für Trump kommen, und sollte Trump dadurch wiedergewählt werden, dann wäre das wiederum ein Sieg für Putin, der ihm wahrscheinlich sogar den Verlust von Nordstream 2 wert wäre.

[Dom Basaluzzo]

Die USA hatten keine Agenten in Russland um die Nummer durchzuziehen? Kaum zu glauben, oder? Aber will die CIA Putin schaden, wo Trump doch nur Nordstream-2 und nicht Putin persönlich treffen wollen würde?

Auf keinen Fall kann die Idee von Trump selbst stammen, aber die Leute hinter ihm? Bolton hätte man das zutrauen können, der wollte Iran bombardieren lassen. Das CIA ist nun eine Trump-Filiale. Das Scheitern der Pipeline wäre ein Wahlkampfgeschenk für Trump.

Niemand sonst zöge so viel Nutzen daraus wie Trump oder aber war Putin wahnsinnig genug, ihm dieses Geschenk zu machen (@jackb), vielleicht bekommt er im Gegenzug etwas von den USA, wenn er damit Nordstream-2 selbst beerdigt? Keine Frage, wer von beiden strategisch denkt. Sorry, aber es läuft irgendwie auf Putin hinaus.

[little maggie]

ich behaupte jetzt nicht zu 100% dass Putin dahinter steckt, denn das Interesse sowas unter false flag durchzuführen ist mindestens genauso vorhanden.
es passt aber geradezu zu jemanden wie Putin, dem der Westen trotz seiner prowestlichen Einstellung, man erinnere sich an seine Rede vor dem Bundestag, immer wieder die Arschkarte gezeigt hat um im Hintern der Amerikaner zu bleiben.

Das heißt übersetzt, selbst wenn Putin hinter dem Anschlag steckt ist letztlich doch der Westen schuld, weil er ihn erst durch sein Verhalten dazu getrieben hat. Frau Dagdelen wäre mit dieser Sichtweise bestimmt einverstanden.
Putins prowestliche Einstellung, falls sie real tatsächlich existiert hat ist übrigens schon lange Geschichte, man erinnere sich an seine Rede vor der Münchner Sicherheitskonferenz 2007.

[little maggie]

wir haben jetzt schon das Dilemma mit Nordstream2. wird das Ding abgesagt, ist das ein Punktsieg für Trump. ich wette, deshalb wird da auch vor dem Ausgang der U.S Wahlen keine Entscheidung getroffen, ob wir das Ding mit den Russen weiter führen oder beenden.

das denke ich auch, dass es vor den Wahlen keine Entscheidung gibt.
Mastermind Putin hätte seinen Plan dann vielleicht schon etwas früher umsetzen lassen müssen.

[ManOfTomorrow]

Eine kleine Randnotiz: Ein Nord Stream 2-Ausstieg könnte für die deutschen Steuerzahler sehr, sehr teuer werden ...

https://www.welt.de/wirtschaft/artic...zu-stehen.html

[suboptimal]

Was haben sie festgestellt?

Anscheinend haben sie nichts festgestellt - oder falls sie es haben, es nicht bekanntgegeben:

https://www.theguardian.com/world/20...g-for-his-life

Zusammengefasst: Nach der Einlieferung halten die Ärzte zunächst eine Vergiftung für wahrscheinlich. Allerdings nicht aufgrund einer Analyse von Blut und Gewebe, sondern aufgrund der Symptome.

Nachdem dann die Polizei auftaucht und das Kommando übernimmt, sagen die Ärzte lieber gar nichts mehr. Dafür tauchen in den Medien Meldungen auf, dass Navalny am Vortag zu viel getrunken hätte, und Medikamente nähme. Und der Patient wird ins künstliche Koma versetzt. Damit er in Ruhe den Restalkohol abbauen kann?

Und die Bundesregierung erkennt die günstige Gelegenheit, holt kurzentschlossen Navalny nach Berlin und lässt seine Blutprobe in einem Bundeswehrlabor mit Novitschok versetzen, um dadurch einen Vorwand zu haben, die Ostseepipeline zu stoppen, in die u.a. von deutschen Unternehmen bereits Milliarden investiert wurden, die in dem Fall verloren wären.

Die Charitee-Ärzte müssen eingeweiht sein, denn die haben natürlich schon bei der Eingangsuntersuchung erkannt, dass Navalny zu dem Zeitpunkt nur unter dem Einfluß von Restalkohol und Kopfschmerztabletten stand, und ansonsten ganz ok war. Aber aus irgendeinem Grund (Bestechung, Erpressung?) spielen sie das böse Spiel anscheinend mit und diagnostizieren fälschlicherweise eine schlimme Vergiftung, obwohl tatsächlich das Gift der Probe ja erst im Bundeswehrlabor zugefügt wurde.

Ja, das klingt nach einem plausiblen Ablauf, und macht bestimmt auch für spector Sinn.

Ich komme mir langsam vor, als ob der alte Ukraine-Thread wiederbelebt worden wäre. Da wurden auch Pirouetten ohne Ende gedreht, so dass sogar Putin schwindelig wurde.

[Don Caramba]

Eine kleine Randnotiz: Ein Nord Stream 2-Ausstieg könnte für die deutschen Steuerzahler sehr, sehr teuer werden ...

https://www.welt.de/wirtschaft/artic...zu-stehen.html

"Teuer" ist eine Vokabel, die im Wortschatz einer deutschen Regierung nicht vorkommt.

Sie wurde durch die Begriffe "Bazooka" und "Wumms" ersetzt.

[Jaspis]

weil immer mal die Frage aufkam, warum so kompliziert mit einem Nervenkampfstoff, wenn man jemanden auch ganz einfach durch einen "Unfall" sterben lassen kann.

meine These dazu ist, weil es den potentiellen Gegner psychisch fertig macht. die latente Bedrohung, dass dieses Zeug an so ziemlich jedem Gegenstand der dir im Alltag begegnet haften kann, kann einen in den Wahnsinn treiben wenn man sich zur Zielgruppe zählt.
"vergifte Einen alle 2 Jahre, und führe Tausende in die Paranoia"
im Schach gibt es einen Spruch, dass die Drohung oft stärker ist als ihre Ausführung @Tartakower.
psychologische Kriegsführung halt. ob Nawalny an diesem Gift gestorben wäre oder nicht, spielte meiner Meinung nach für den Auftraggeber nur eine untergeordnete Rolle. das Zeug sollte in erster Linie einfach nur Schrecken verbreiten.
dass solche hochpotenten Gifte dann fast unter der Nachweisbarkeitsschwelle töten können, rundet diese Wirkung noch ab.

Diese These ist für mich nachvollziehbar.
Es kann gut sein, dass die Ärzte in Omsk das Gift nicht nachweisen konnten; hier hat es ein BW-Labor gebraucht, um ihm auf die Spur zu kommen. Der Abschreckungseffekt dürfte maximal sein.