@starshine_vie
Mal kurz erwähnt: Ich gehe auf die 69 zu.
Ich finde, die moralischen Ansprüche, die hier manchmal an die Bewohner erhoben werden, sind ziemlich streng. Ich weiß nicht, ob die Schreiber selber solche moralisch absolut einwandfreien Ausnahmecharaktere sind. Wenn ja, Hut ab und Respekt. Dass Werner nicht jedesmal diese übertriebene scheinheilige Bussibussi-Abschiedsshow mit jeden einzeln umarmen usw. mitmachen will , nur weil er ein paar Meter weiterzieht oder irgendwer gerade ganz toll bei Penny eingekauft hat etc. , ist für mich irgendwie nachvollziehbar. Dass er sich selber gern reden hört....er war halt Reporter mit Leib und Seele (Rundfunk sogar) mit dieser Eigenschaft ist er da nicht allein. Im Gegensatz zu dem teilweise dämlichen inhaltslosen Gelabere der Trashszene da drin hat er aber wirklich etwas zu erzählen, was (zumindest ich)spannend finde und noch nicht kannte, mit Daum z.B. und einiges andere. Dieser ständige Wechsel der Situationen, besonders in den Liveshows, wo viel passiert ( Matches,Auszüge, Bereichewechsel ) , das muss man mit fast 82 erstmal einen Moment verdauen dürfen. Eigene Fehler gern zu verdrängen und anderen zumindest eine Mitschuld anhängen zu wollen, ist wirklich nicht schön, das gebe ich gern zu. Um selber damit leben zu können, brauchen viele das für die Psyche, als Selbstrechtfertigung. Nehme ich das jetzt alles zusammen und wäge ab, komme ich zu dem Schluss, dass Werner Hansch wahrlich nicht Mutter Theresa ist. Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein. Er ist mir aber noch 100x lieber als etliche Bewohner der letzten 7 und der aktuellen Staffel.
Ja, auch wieder wahr.
Dann sag ich mal so: hab gestern erst später eingeschaltet und war insgesamt verwundert, dass im Prinzip jeder da im Märchenwald sein eigenes Ding macht. Ich kam bei der Kandidatenauswahl für die Challenge dazu. Da hat Sascha recht heftig genölt, dass er ja wohl überhaupt keine Lust hätte und sehr hofft, es wäre nichts mit kaltem Wasser.
Dann - zurück - haben sich die Bewohner so verteilt, jeder hat sein Ding gemacht. Es hat nur wenige interessiert, was im Penny eingekauft wurde. Die drei Challenger haben im Hintergrund geduscht, Jasmin hat die Dusche bedient. Keiner hat mal einen Blick riskiert, was es jetzt zu essen gibt. Dann Senay raus - schien auch niemanden groß zu interessieren außer Emmy, die das im Schloss zur Selbstinszenierung nutzte.
Ich als verspätet zugeschaltete Zuschauerin musste das irgendwie in einen Zusammenhang bringen (auch mit der Nur-Info, dass Jenny weg ist).
Da kam mir Werner als Krönung dann reichlich auf sich fixiert vor. Ein freundliche Winken zu jedem der Grüppchen wäre nett gewesen, finde ich.
Der Gegensatz zu den anderen reicht mir absolut nicht aus. Spannend ist an dem nichts, spannend war nur das, was er beruflich begleiten durfte. Auf so ein Berufsleben kann man reflektiert und ironisch zurück blicken. Das macht er aber nicht. Wäre da nicht seine famose Stimme, dann würde auffallen, dass er nur eine spannungslose olle Kamelle nach der anderen runter leiert, die haben nämlich nie eine Pointe oder wenigstens ein Fazit.
Das Gespräch mit Claudia war reines name dropping und "ich war dabei", wobei er wie üblich mehr faselte als die Frau, die auf dem Tennisplatz spielte, herausgekommen ist keine Neuigkeit, nicht mal irgendein erwähnenswertes Detail (die Daum-Story war mir auch bekannt, obwohl ich überhaupt nicht Fußball affin bin). Was dem Mann absolut fehlt - und das ist bei einem Mann, der mal Reporter war, schon ziemlich merkwürdig - ist die Fähigkeit, anderen Fragen zu stellen, die zu einer Diskussion führen, dabei spielt es übrigens keine Rolle, was die anderen beruflich machen.
"selbstgerecht und ichbezogen": Ein Sportkommentator sitzt in seiner Kabine allein und redet und redet und redet. Dass das aufs Privatleben abfärbt ist doch kein Wunder.
Ich finde die Parallele zu Emmi lustig: Beiden muss man immer alles nochmal erklären.
Stop making stupid people famous
Dann guckst Du Dir die falschen Sender und Sendungen an. Peter Sloterdijk würde Deinen Ansprüchen vermutlich eher genügen.
Spaß beiseite, richtig hohes intellektuelles Niveau kann man bei den PBB-Gesprächen wohl eher selten erwarten.
Mein Gedächtnis ist nicht mehr so super. Von daher waren mir Kohde-Kilschs mediokres Verhältnis zu Graf entfallen, ist ja auch schon 33 Jahre her. Und den Ablauf der Daum-PK hatte ich auch nicht mehr so auf dem Schirm, ich fand das durchaus aus seiner persönlichen Sicht hörenswert , dass Hansch von den Pressekollegen ein wenig aufgezogen wurde, wie er als PK-Leiter, im Gegenlicht sitzend, aus Versehen nacheinander Raab und Zerlett als Frager aufrief usw. wusste ich alles gar nicht mehr. Für mich persönlich sind das durchaus nette kleine Erinnerungen.
Können wir nicht wirklich gut beurteilen, ob dies wirklich so ist, weil wir nur Ausschnitte des gesamten Tages präsentiert bekommen. (Dies ist zugegebenermaßen bei den anderen Bewohnern auch so. Vielleicht entspinnen sich dort doch hin und wieder ebenfalls niveauvolle Dialoge, die Sat1 uns vorenthält. Wer weiß.)
Zuhören und Gespräche moderieren kann Werner wohl schon, er war ja mal mit seinem Freund Rudi Assauer auf einer Art "Talk-Tournee". Er hat ihn auch in seinem letzten Lebensstadium die Treue gehalten, als der Schalker schon schwer krank war.
Von daher würde ich es Werner Hansch wünschen, dass er mit Würde durch diese Show kommt, sie gewinnt, seine Schulden abbezahlen kann, seine Sucht überwindet, mit sich ins Reine kommt und dass ihn Freunde und Fans in guter Erinnerung behalten.
Also gewinnen darf er meiner Meinung nicht.
Wer Fehler im Leben macht der soll dafür gerade stehen und nicht in so einer billigen Show für Nichtstun seine Fehler begradigen , auch wenn Werner fast 82 ist.
Ich finde immer , nur weil ein Promi sein Leid klagt und etwas Älter ist muss er nicht dafür belohnt werden.
Die meisten haben auch Recht .
Kenne Werner und weis das er gerne erzählt aber kein guter Zuhörer ist .
Er soll eine schöne Zeit haben wie alle anderen , aber bevorzugt behandeln , ne das muss nicht sein , er hat sich auf das Spiel eingelassen und eine Gage bekommen und das ist auch ok.
Wenn er gewinnt, kommt als nächstes Horst Jansson (für die 7 Prozent der unter 60-jährigen im IOFF, er war der Bastian), der seit Jahren erzählt, wie arm er dran ist, und in Wahrheit in seinen vielen guten Jahren nichts für die Zukunft zurück gelegt hat.
Rudi Assauers Frau will unbedingt als Jenny Frankhauser Ersatz ins Haus einziehen und Werner Hansch zur Rede stellen weil sie der Meinung ist er hätte Rudi und seine Krankheit nur ausgenutzt oder irgendwie sowas. Die scheint auf jeden Fall derbe angepisst auf den Hansch. Da scheint nicht alles so rosig abgelaufen zu sein zwischen Hansch und Assauer während seiner Krankheit.
Interessant. Könnte mir vorstellen, dass Sat1 nach den gestrigen Auszügen zusagt, um wieder etwas Spannung und Zoffpotential reinzubringen . Die Show geht ja noch 2 Wochen.
Geändert von Onkel Uhu (13-08-2020 um 19:47 Uhr)
Ich habe jetzt erst die Sendung von letztem Samstag nachgesehen, und mein oben beschriebener Eindruck (selbstgerecht und ichbezogen) hat sich noch verfestigt. Das war die Sendung mit der Beichte der Spielsucht. Was mir auffiel, war erstens, wie sauer er auf Bosbach war, dass der an die Presse gegangen ist, und zweitens, wie er über die Trennung seiner Frau gesprochen hat.
So weit ich mich mit Suchterkrankungen auskenne, gehört ja die Einsicht dazu, dass man dadurch Schaden angerichtet hat. Das bedeutet weniger, zu sagen "Ich hab Mist gebaut", als dass man selbst verinnerlicht hat, was die eigene Sucht für die anderen für Folgen hatte. Ich glaube, von dieser Einsicht ist er noch weit entfernt. Weder hat er akzeptiert, dass Bosbach das öffentlich gemacht hat (ja durchaus auch mit der Konsequenz, das eigene Politiker-Image zu beschädigen), noch, dass es für seine Partnerin trotz größter Liebe so unerträglich war, dass sie keine andere Wahl hatte, als zu gehen.
Er hing auch hier in seiner Ichbezogenheit drin und hat nicht nachvollziehen können, wie sich die Sucht auf sein Umfeld auswirkte.
Wenn ich das mit den Lebensberichten trockener prominenter Alkoholiker vergleiche ... da liegen Welten dazwischen. Ich denke an Katrin Sass (obwohl ich sie nicht mag, habe ich allergrößten Respekt vor ihr) oder Angelika Domröse.
Für mich stellt sich die Frage: Färbt es ab, d.h. ändert der Beruf die Menschen. Oder sind solche Menschen in ihrem Beruf erfolgreich, die die hierfür erforderlichen Eigenschaften und Verhaltensweisen schon von Vornherein mitbringen.
Es ist wohl nicht zu beantworten, das ist mir klar. Aber grundsätzlich schon interessant, dass wir erstmal davon ausgehen, der Beruf habe einen zu dem gemacht, was er ist. (Beispiel "Oberlehrer", der bei Studiosus ständig den armen Reiseleiter korrigiert, weil er seit 30 Jahren Geschichte am Humanistischen Gymnasium unterrichtet: Wurde der erst durch seinen Beruf so besserwisserisch, oder war er schon als Kind gern ein Klugsche*ßer und konnte es damals mangels Status und Wissen nur noch nicht ausleben?)