Darf ich mal fragen, warum man so alte Kontoauszüge aufhebt?
Ah okay, also nicht alle, nur einige, nehme ich an. Hab noch eine Gehaltsabrechnung von 1991.
Oder man hat reichlich Platz auf dem Boden oder sonstwo. Dann kann man da Ordner um Ordner lagern ohne dass das stört.
Eine Bekannte von mir - mit sehr viel Platz - hat noch jede kleinste Quittung der letzten 40 Jahre. Natürlich auch alle anderen Sachen wie Kontoauszüge und sowas. Sie ist extrem pingelig und könnte auf Abruf den Einkauf vom 7.3.1984 finden.
Meine Mutter hebt so alte Kontoauszüge auf. Ich meine, dass sie alles hat seitdem sie geheiratet hat (1990), sowohl von ihrem als auch vom Konto meines Vaters. Auch, wenn die beiden zwischendurch die Banken gewechselt haben und mein Vater schon seit fast 10 Jahren tot ist. Mit Telefonrechnungen und Stromrechnungen und so ist es das gleiche. Sie ist ein sehr ängstlicher Typ und fürchtet immer, dass noch jemand kommt und ihr vorwerfen könnte, dass sie was nicht gezahlt hat. "Was ist denn, wenn ich das noch mal nachweisen muss! " oder "Wie soll ich denn beweisen, dass ich das bezahlt habe!"
Nein. Wir haben uns zusammen bei der Bank informiert, wie lange man was aufzubewahren hat, inklusive jeglicher Verjährungsfristen, aber es ist bei ihr so ein "Ja ich kenne die Fristen, aber man weiß ja nie..." Es gibt immer diesen Restzweifel.
Aber da ich mich in ihren Sachen auskenne und weiß, was wo abgeheftet ist etc. wird ein Ausräumen irgendwann mal nicht das Problem werden. Da kann man direkt ganze Ordner und Kisten entsorgen, ohne noch mal reingucken zu müssen...
Wie schon gesagt und das fande ich schon immer
Ich flieg' mal eben schnell hier rüber....
Niemand hatte die Absicht, einen Flughafen zu errichten
Was lange währt, ist immer noch nicht gut
"Ehrlich gesagt" finde ich so befreiend. Ich bin so sozialisiert, dass man das sagen sollte, was der andere gern hören will. "Natürlich steht dir das Kleid." - "Selbstverständlich interessiert mich, was du erzählst." - "Gerne bleibe ich heute etwas länger auf der Arbeit." Das ist das, was gesellschaftlich meistens erwartet wird. Dass man sich selbst zurück stellt und dabei sogar lügt, um weiterhin Teil einer Gruppe zu bleiben. Und so ein herzhaftes "Ehrlich gesagt" heißt für mich, dass man einfach einmal das sagt, was man auch wirklich meint, anstatt sich immer nur anpassen zu müssen.