Hunde-Thread VII

[Lunchen07]

Heute ist es besonders schwer... in der Nacht ist Schnee gefallen, genau Lemmelchens Element... er wäre wie ein Irrer durch den Schnee gepflügt.
Gestern hab ich wieder gearbeitet, was im Grunde ok war, aber so richtig war ich nicht bei der Sache. Das Heimkommen war so schlimm... kein freudiges Getrippel der Pfoten, einfach nur Stille. Der Schmerz ist so groß!
Gleich fahre ich wieder arbeiten und mir graut jetzt schon vor heute Abend...

[Finchen2062013]

Du tust mir echt leid, ich Dich aus der Ferne.*seufz*

[Zweibeinerin]

lunchen, ich weiß genau, was du meinst. mich begleitet diese stille jetzt seit etwas über einem monat. ich habe mich nach langer überlegung dazu entschlossen, wieder jemanden bei mir einzuziehen zu lassen. nicht heute und nicht morgen, aber irgendwann. ich habe viel das radio dudeln. es ersetzt kein trippeln von den pfoten, aber es übertönt die stille.
kannst du dich mit dem gedanken anfreunden, irgendwann wieder einen mietvertrag auf lebenszeit jemandem anzubieten?

[Zweibeinerin]

...

[Pickmans_Modell]

kannst du dich mit dem gedanken anfreunden, irgendwann wieder einen mietvertrag auf lebenszeit jemandem anzubieten?

Sowas ist so furchtbar schwer. Mein Spike ist ewige Jahre tot, aber ich würde bzw. möchte nur ihn wiederhaben wollen

Ich beneide fast diese Leute, die sich nach dem Tod eines Hundes direkt ein anderes Exemplar anschaffen

[Marmelada]

Ich beneide fast diese Leute, die sich nach dem Tod eines Hundes direkt ein anderes Exemplar anschaffen

Na ja, so würde ich es nicht sagen. Wir z.B. haben nicht "direkt danach" wieder einen Hund zu uns genommen. Man merkt halt, wenn es wieder geht.
Als wir das erste Mal losgefahren sind, um uns eine Tierschutzhündin anzusehen, haben wir beide hinterher gemerkt, dass es zu früh war.
Diese Hündin hatte gar keine Chance, uns nahe zu kommen. Wir hatten noch ein ganz anderes Bild vor Augen. So war das auch beim zweiten Mal.
Bei der dritten Tour ist uns eine kleine Zuckerschnute direkt ins Herz gehoppst.

[Marmelada]

Der Schmerz ist so groß!
Gleich fahre ich wieder arbeiten und mir graut jetzt schon vor heute Abend...

Ach Lunchen!

So groß die Liebe, so groß der Schmerz.

[Zweibeinerin]

sofort danach könnte ich das auch nicht. ich hab zwei wochen gebraucht (und das ist auch recht kurz), bis mir klar war, dass ich nciht allein wohnen kann. aus den verschiedensten gründen habe ich mich für einen züchterhund entschieden. da die nachfrage aufgrund corona (so sagte man mir) recht groß ist, wird es bis herbst 2021 dauern, max bis irgendwann 2022. ich stehe jetzt erstmal auf der warteliste von drei züchtern. ob es dann tatsächlich was wird, wird ja dann der vierbeiner entscheiden. ich lasse das jetzt erstmal auf mich zukommen. ich stehe drauf und alles andere wird sich zeigen.

ich kenne auch aus meiner familie einen fall, wo man nach drei tagen einen neuen vierbeiner hatte. gut, wer es kann, ich kann es nicht. ich brauche jetzt einfach die zeit, wo ich weinen kann, wo ich für mich trauern kann. ich kann auch jeden verstehen, der diesen schmerz nicht mehr fühlen möchte und deshalb allein bleibt. es ist schwierig; das gebe ich zu.

[Sara Sidle]

Lunchen

Wir mussten unseren Buddy im April gehen lassen, aber noch heute gibt es Tage, in denen ich mich den Schlaf weine, weil er mir so furchtbar fehlt.

Wir hatten ja ursprünglich zwei Hunde und ich habe es bitter bereut, dass wir nach dem Tod unseres ersten Hundes keinen Gefährten für Buddy dazu geholt haben. Erstens war er ein absoluter Rudelhund, der das bestimmt genossen hätte, und zweitens hatte er so ein tolles Wesen, von dem der andere hätte lernen können. Und drittens ... fällt man nicht in ein ganz so großes Loch, wenn ein geliebter Hund stirbt, weil noch ein zweiter da ist, der uns braucht. Klingt blöd, ist aber so.

@Zweibeinerin: Wie bei dir - wir hätten uns auch gerne im vergangenen Jahr wieder einen Welpen geholt, aber die von uns bevorzugten Züchter hatten alle keine Würfe. Mal sehn, wir stehen auch bei den Züchtern, von denen unser Buddy war, auf der Warteliste.

Disclaimer: Ich hoffe, dass nicht wieder jemand eine Diskussion à la "warum holt ihr nicht einen aus dem Tierheim, da sitzen doch so viele arme Seelen" vom Zaun bricht. Ich möchte wieder einen Neufi haben, ich wollte nie einen anderen Hund, ist halt so.

[vergas]

Hallo, ich bin's nochmal.

Vielen Dank für all eure Antworten und dass ihr an uns gedacht habt. Ich habe ein paar Tage für mich gebraucht und ich denke, ihr versteht das.

Der Abend war nicht schön. Auch wenn die Tierärztin sehr erfahren war, die erste Spritze (intramuskulär, Betäubung) hat ihm weh getan, da gibt es nichts zu beschönigen . Ich denke, das liegt daran, dass er muskulär schon sehr abgebaut hat. Aber das waren nur einige Sekunden. Danach ging alles ganz schnell. Anand hat sehr schnell das Bewusstsein verloren. Ich habe seinen Kopf gehalten und die TA hat den Venenzugang gelegt. Ich durfte die Maske abnehmen und das war mir sehr wichtig. Ich wollte, dass er die letzten Sekunden noch mich, ein vertrautes Gesicht, sieht und nicht irgendeine blöde Maske. Den eigentlichen Moment als sein Herz aufgehört hat zu schlagen, als er nicht mehr geatmet hat, könnte ich nicht exakt benennen. Von daher hoffe ich, dass er ganz leicht auf die andere Seite geglitten ist.

Die Tage danach waren/sind schlimm. Ich habe erstmal seine Wäsche gewaschen, seine Fressnäpfe gespült und die Teppiche und Matten, die ich in den letzten Wochen für ihn in der ganzen Wohnung ausgelegt hatte, wieder weggeräumt. Seine Mäntel sind gewaschen und hängen auf der Leine. Aber seine Betten und Liegeplätze sind noch da. Ich bin immer noch vorsichtig, wenn ich morgens aufstehe, dass ich nicht aus Versehen auf den Hund trete. Es ist so still. Kein Trappeln mehr, kein Kratzen seiner Krallen. Er starrt mich nicht mehr morgens wach, damit ich ihn rauslasse. Der Kühlschrank ist so viel leerer. All seine Töpfchen mit Fleisch, Kartoffeln und Möhren sind leer. Ich komme mir wie ein Verräter vor, wenn ich etwas wegräume und muss mir immer wieder sagen, er braucht es nicht mehr, er braucht nichts mehr von mir.

Und gleichzeitig versuche ich mir immer wieder vor Augen zu halten, wie viel ich hatte, wie viel er mir noch gegeben hat, insb. in dem letzten Jahr, nachdem meine Mutter gestorben ist. Wir waren letzten Sommer nochmal im Urlaub, ich habe, nach 4 Jahren Suche, endlich eine schöne Wiese mit Mohnblumen gefunden, um ihn dort zu fotografieren (ein lang gehegter Traum von mir), im Herbst habe ich ihn von einer professionellen Fotografin ablichten lassen und an seinem letzten Freitag hat es nochmal geschneit. Dann die Corona-Zeit, der Lockdown und dass ich seit dem Herbst weitestgehend zu Hause bin. Das hat man richtig gemerkt, wie toll er das fand und wie gut ihm das getan hat.
Dann die ganze letzte Woche seit der Diagnose - unendlich traurig, aber gleichzeitig auch ein Geschenk. Zeit, in der ich bewusst Abschied nehmen konnte. Einmal hat er sich sogar noch einmal neben mich ins Bett gelegt, so wie es früher selbstverständlich war.

Und ich muss mir immer wieder sagen, dass er gehen durfte, bevor es zu der ganz großen Katastrophe kam. Mein Anand, mein Nandelchen, mein Hund.



Das ist eines der Mohn-Bilder. Ich habe gar nicht so viele Bilder hier gezeigt, aber wenn ich darf, würde ich gerne die nächsten Tage noch einige Fotos hochladen und an meinen wunderbaren Hund erinnern.

[Pickmans_Modell]

@ vergas

Mein Spike musste 2007 gehen. Aber ich habe z.b. sein Geschirr, seine Leine und etwas an Spielzeug immer noch hier

Und ich glaube, dass hier niemand was gegen Fotos hat - ich poste ja auch zwischendurch welche von Spike

[Ingo78]

Sicher darfst du noch mehr Bilder hier hochladen.

[Marmelada]

Und ich muss mir immer wieder sagen, dass er gehen durfte, bevor es zu der ganz großen Katastrophe kam. Mein Anand, mein Nandelchen, mein Hund.
,,,,
Das ist eines der Mohn-Bilder. Ich habe gar nicht so viele Bilder hier gezeigt, aber wenn ich darf, würde ich gerne die nächsten Tage noch einige Fotos hochladen und an meinen wunderbaren Hund erinnern.

Vergas!

Diese erste Spritze ist einfach fies. Ich erinnere mich auch daran, dass sie ihm sehr wehgetan hat. Aber das war zum Glück auch nur kurz.

So ein schönes Foto! Gerne mehr davon!

[vergas]

@ vergas

Mein Spike musste 2007 gehen. Aber ich habe z.b. sein Geschirr, seine Leine und etwas an Spielzeug immer noch hier

Und ich glaube, dass hier niemand was gegen Fotos hat - ich poste ja auch zwischendurch welche von Spike

So wie du immer von deinem Spike sprichst, würde ich dir ja wünschen, dass dich irgendwann nochmal ein Hund findet. Ich glaube, du hättest viel zu geben.

[Pickmans_Modell]

Ich glaube, du hättest viel zu geben.

Ausser Zeit halt

Schon zu Spikes Zeiten habe ich in der Nähe meiner Arbeit gewohnt und bin mindestens einmal täglich nachmittags nach Hause gefahren, um mit ihm rauszugehen (für die Nachbarn war ich Tierquäler, weil die nur morgens und abends gesehen haben - zudem auch noch "Kampfhundhalter" ).

Das war am Ende aber auch einfach nur noch furchtbar stressig, weil ich mindestens zweimal in der Woche auch noch zum TA musste