Die einzig relevante Werte-Einteilung in der Postmoderne: Witzig oder Nicht-witzig!
natürlich war meine frage ernst! wenn auch dramaturgisch überspitzt, aber angenommen, ein verwirrter geist vermerkt auf seinem spenderausweis zb ebenjenes "ich bin überzeugter frutarier und stimme ausdrücklich einer transplantation meiner organe an fleischfresser NICHT zu!"
es gibt solche verwirrten geister da draussen, selbst hier im forum gibt es menschen, von denen ich den eindruck habe, dass ihnen das wohl ihrer haustiere lieber ist als das ihrer mitmenschen...
die (provokante) frage ist: wird diesem wunsch entsprochen? immerhin könnte dann einem vegetarier das leben gerettet werden... oder wird der wunsch des spenders ignoriert?
Die einzig relevante Werte-Einteilung in der Postmoderne: Witzig oder Nicht-witzig!
Das sind aber alles Fälle in denen kein Hirntodprotokoll vorgenommen wurde und in dem Fall des englischen Jungen wird ja geschrieben, dass so ein Fall in D (ebenso in Ö) nicht möglich wäre, da hierzulande alle Hirnareale betroffen sein müssen.
Ich meine nicht.
Ich würde einen Kinderschänder z.B. auch nicht retten wollen. Aber wo hört das dann auf?
Der eine will den Fleischfresser nicht retten, der andere spendet nur an Weiße, die andere wiederum will nur für Frauen spenden usw.
Deshalb denke ich z.B. über die Spende an die Wissenschaft nach.
bist du der einzige mensch auf gottes planeten, der alle geheimnisse des gehirns erforscht hat? weisst du, wo der "geist" des menschen sitzt? die seele?
klar, jetzt könnt ihr sagen "dann wiederspreche halt und nerv hier nicht rum!", aber dann macht bitte nen mega fürs thema auf! kommt auch mit unbequemen contra-postings aus, es ist NICHT alles schwarz oder weiss!
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Die einzig relevante Werte-Einteilung in der Postmoderne: Witzig oder Nicht-witzig!
Seit wir vor 9 Jahren eine Familienangehörige zur Organspende freigegeben haben, habe ich einen Nichtorganspendeausweis und möchte auch keine Organe erhalten.
Wir haben damals der Organspende zugestimmt, weil wir dachten, es sei eine gute Sache und auch im Sinne der Spenderin. Es ist dann sehr unschön abgelaufen, wir wurden nicht richtig informiert, wir konnten uns nicht angemessen verabschieden, uns wurde keine psychologische Hilfe angeboten, obwohl wir in einer sehr schwierigen Situation waren und die Tatsache, eine warme lebende Person freizugeben mit der Gewissheit, dass sie dann aufgeschnitten wird und ausgenommen war grauenvoll.
Das sind persönliche Erlebnisse, es wird nicht immer so ablaufen.
Ab er darum haben wir alle seitdem Nichtorganspendeausweise und wollen auch keine.
Ich kann mir aber vorstellen, nach meinem Tod meinen Körper der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen.
Das ist imo eine ähnlich fragwürdige Art von Einstellung, wie die, die ich vor Jahren in einem anderen Forum zum Thema Knochenmarkspende gelesen habe.
"Wer selber nicht in der Datei ist, sollte im Falle einer Leukämie-Erkrankung auch keine Knochenmarkspende erhalten".
Das ist in meinen Augen absolut inakzeptabel.
Jedem, der selber nicht spenden will, sollte imo selber dennoch zu 100 % ein Spenderorgan zustehen, wenn er/sie an der Reihe ist. Ende.
Das mag nicht jedem gefallen, führt aber wenigstens nicht indirekt zum Zwang zur Spende.
Allerdings finde ich die Widerspruchsregelung an sich auch nicht schlecht. Ich will bloß nicht so einen Organspenderausweis mit mir rumschleppen müssen.
"Lass mal sehen, was ich hier in meinem Portemonnaie habe...Mein Personalausweis, meine Monatskarte, meine Krankenkassenversicherungskarte, meinen Organspenderausweis, der dann zum Einsatz kommt, wenn ich tot bin, damit mir meine Organe entnommen werden können...".
Nee, dann setzt mich lieber automatisch auf die Liste und damit hat es sich dann auch. Ich will durch so ein Ding nicht ständig an meinen eigenen Tod erinnert werden.
Geändert von Mr. Gold (28-06-2019 um 15:44 Uhr)
https://www.bundesgesundheitsministe...ende/faqs.htmlKann ich mir den Empfänger meiner Spende aussuchen (konkrete Person bzw. Kinder, Nichtraucher, kein Alkoholiker etc)?
Nein, dies ist nicht möglich.
Das Transplantationsgesetz (TPG) enthält klare Vorgaben für eine transparente und patientenbezogene Organverteilung durch die unabhängige Vermittlungsstelle Eurotransplant in Leiden (Holland). Die Vergabe von postmortal gespendeten, vermittlungspflichtigen Organen erfolgt nach § 12 Transplantationsgesetz ausschließlich nach medizinischen Kriterien, insbesondere nach Erfolgsaussicht und Dringlichkeit für geeignete Patientinnen und Patienten. Die Vermittlungsregeln werden in Richtlinien der Bundesärztekammern festgelegt und sind Grundlage jeder Vermittlungsentscheidung.
Eine Verteilung der zur Verfügung stehenden Spenderorgane nach nichtmedizinischen Kriterien, zum Beispiel Einkommen, Herkunft oder etwa dem Versicherungsstatus, ist damit rechtlich ausgeschlossen.
Zu den medizinischen Kriterien für die Organvermittlung gehören neben dem körperlichen Gesundheitszustand und bestimmten körperlichen Merkmalen von Spendern und potenziellen Empfängern (zum Beispiel Blutgruppe, Größe, Gewicht, Alter und Geschlecht) noch weitere Umstände, die aus medizinischer Sicht Einfluss auf Dringlichkeit und Erfolgsaussicht einer Transplantation haben können, wie zum Beispiel die Wartezeit der potenziellen Empfänger beziehungsweise Empfängerin auf der Transplantations-Warteliste (im Hinblick auf die Entwicklung ihres körperlichen Gesundheitszustandes) und die Zeitdauer zwischen Entnahme und Transplantation des betreffenden Organs, sowie Kriterien, nach denen im Konfliktfall Dringlichkeit und Erfolgsaussicht einer Transplantation gegeneinander abzuwägen sind.
Diese Verknüpfung finde ich gefährlich. Wie wäre es denn dann, wenn alle Raucher/Trinker/Sportablehnenden auch auf den Anspruch auf ein Spenderorgan verzichten sollten, da sie nicht alles tun, damit eine eventuell notwendige Transplantation durchgeführt werden müsste.
Und eine Frage an die Mediziner (nicht Dr. Mauso): Wenn man z.B. eine neue Leber benötigt, sind dann auch andere Organe "kontaminiert" und gar nicht mehr als Spenderorgan nutzbar? Soll heißen, auch wenn ich als Spender eingetragen bin, selbst ein neues Organ benötige, und dadurch selbst als Spender wegfalle, dann unterscheide ich mich grundsätzlich nicht von einem, der von vornherein eine Spende ausgeschlossen hat.
An manchen Tagen bist Du die Statue,
an anderen die Taube.
Ich bin dafür, dass Organabgabebereite einen Ausweis mit Lichtbild und Unterschrift haben und zusätzlich registriert sein müssen. Organentnahme nur wenn beide Kriterien erfüllt sind. Die Betreffenden werden diese kleine Mühe sicher auf sich nehmen, lässt sich bestimmt gebührenfrei gestalten.
Die angedachte Methode "widersprech und wir speichern das irgendwo" wäre mir zu unsicher, kann ich ja nicht überprüfen. Und auch Datenpannen lassen sich nie ausschliessen.
Wir können Krise!
Ich bewerbe mich für Haramis Niere.
Auch ohne Lichtbild.
Fick mich, wenn ich mich irre, aber wollten wir nicht knutschen?