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  1. #61
    Bolsonaro deutlich besser als erwartet. Das war aber fast schon zu erwarten. Seine Partei hat zudem im Kongress kräftig zugelegt. Bolsonaro wird das Ergebnis umso mehr anstacheln. Keine guten Aussichten für Brasilien sollte er die Stichwahl verlieren.
    Geändert von sportkenner (03-10-2022 um 09:04 Uhr)

  2. #62
    Ein deutlich engeres Rennen als von vielen erwartet. Im Normalfall sollte Lula auch die Stichwahl gewinnen, aber Bolsonaro ist inzwischen nicht mehr chancenlos.

  3. #63
    Zitat Zitat von ganzblau Beitrag anzeigen
    Ich drücke die Daumen. Vor allem dem Regenwald.
    Bei Lula da Silva ist nicht alles Gold, was glänzt – wäre ja auch zu schön:

    Unter Lula wurde in dessen ersten beiden Amtsjahren (2003 bis 2005) mehr als doppelt so viel Amazonas-Regenwald abgeholzt (56.000 Quadratkilometer) wie im gleichen Zeitraum unter Bolsonaro (27.000). Lula steht damit für einen bis heute gültigen Negativrekord des 21. Jahrhunderts. [...] Erst mal an der Macht, schmissen die Lula-Regierungen viele der zuvor abgegebenen Versprechen über Bord.
    https://www.welt.de/politik/ausland/...ltsuender.html

  4. #64
    P01135809 Avatar von jagutichsachma
    Ort: Fulton County Jail
    Zitat Zitat von sportkenner Beitrag anzeigen
    Bolsonaro deutlich besser als erwartet. Das war aber fast schon zu erwarten. Seine Partei hat zudem im Kongress kräftig zugelegt. Bolsonaro wird das Ergebnis umso mehr anstacheln. Keine guten Aussichten für Brasilien sollte er die Stichwahl verlieren.

    Warum sind das "keine guten Aussichten für Brasilien", wenn Bolsonaro die Stichwahl verlieren sollte?
    "Wir kommen da durch!"

  5. #65
    Interessiert mich auch.
    Verstehen Sie?

  6. #66
    Bolsonaro hat doch schon mehr als klar gemacht, dass er eine Wahlniederlage nicht akzeptieren würde.
    ER hat ja schon in den letzten Wochen dauernd Zweifel am Wahlsystem gesät. Viele seiner Anhänger sind radikalisiert und bewaffnet.
    https://www.handelsblatt.com/politik.../28715526.html

    Die USA sind nach der letzten Wahl noch knapp an größeren Gewalttätigkeiten vorbeigeschlittert. Das lag wohl auch daran, dass Trump sich letztendlich doch nicht getraut hat, zum offenen Aufstand aufzurufen.
    Boslsonaro hätte diese Hemmungen wohl nicht.
    Ich befürchte das SChlimmste ,sowohl, wenn B. die nächste Runde gewinnt, aber erst recht, wenn er verliert.

  7. #67
    Bolsonaro hat 1,8 Mio Stimmen mehr bekommen als in der 1. Runde 2018. Wie bei Trump wurde seine ungebrochene Mobilisierungskraft unterschätzt. Die Farmer und Unternehmer im Süden und Südosten und weite Teile der Mittelschicht stehen weiter zu ihm.

    Das hängt wie bei Trump natürlich auch mit dem Gegner zusammen, der außer dem Ziel Bolsonaro abzuwählen nicht viel zu bieten hat. Ausgerechnet Lula, der zusammen mit seiner gescheiterten Wunschnachfolgerin in 13 1/2 Jahren selber die Voraussetzungen für Bolsonaros Aufstieg geschaffen hat, soll jetzt die Alternative sein. Das ist natürlich ein Armutszeugnis für Brasiliens Politik.

    Hinzu kommt, dass Lula, der rhetorisch alles andere als ein Versöhner ist, selber polarisiert durch die Korruptionsurteile gegen ihn. Die wurden letztinstanzlich zwar aufgehoben, aber ein ganz übler Nachgeschmack bleibt natürlich. Das für Lula Korruption zumindest Mittel zum politischen Zweck war, davon darf man wohl ausgehen. Sonst wären die Petrobas- und Odebrecht-Netzwerke nicht so gewuchert während der Amtszeit von ihm und Roussef.

    Letztlich geht es aber um die Entscheidung zwischen Bolsonaro, der die Demokratie aushöhlt und Lula, der für den korrupten Status Quo steht. Von außen betrachtet dürfte klar sein, dass Lula das kleinere Übel ist. Im Land selber mit einer der höchsten Mordraten der Welt kann die Entscheidung unter Umständen aber auch anders ausfallen.
    Geändert von sportkenner (03-10-2022 um 15:46 Uhr)

  8. #68
    Zitat Zitat von sportkenner Beitrag anzeigen
    Die Farmer und Unternehmer im Süden und Südosten stehen weiter zu ihm.
    Man könnte auch sagen, die Deutschen und Italiener anstatt Farmer und Unternehmer angesichts dessen, dass Bolsonaro im ganzen Bundesstaat gewählt wird und nicht nur Farmer und Unternehmer zur Wahl gehen. 62% in Santa Catarina für ihn, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, ganz klar der höchste Wert aller Bundesstaaten für Bolso.

    Als Guga Kuerten 1997 die French Open gewonnen hatte wurde das von ZDF damals noch als tolle Geschichte präsentiert, dass er Namensvetter von Dieter Kürten ist.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Gustavo_Kuerten
    "Ohne die finanzielle Hilfe seiner Großmutter in Deutschland, Olga Schlösser, hätte Gustavo Kuerten den Aufstieg ins Profilager wohl nicht geschafft."

    https://en.wikipedia.org/wiki/Santa_Catarina_(state)
    Over 50% of Santa Catarina's population has German, Austrian and Luxembourgish ancestry
    Germans were isolated in rural communities for decades. They did not have much contact with the other peoples of Brazil, and for generations, they were able to speak the German language and maintain German traditions in Brazil. This situation changed in 1942, during World War II, when Brazil declared war on Germany, and German immigrants and their descendants were required to learn Portuguese and to culturally integrate into their respective states.
    German influence in the state nevertheless remains very strong and visible. Many towns and cities retain notable aspects of German culture: in Pomerode, for example, a small town in which nine-tenths of the population is of German-Brazilian descent, most inhabitants still speak German fluently; Oktoberfest continues to be celebrated in Blumenau and in many other towns in the region. Architecture, too, shows German influence, as do popular customs and local cuisine.

    Heutzutage wäre der europäischstämmige, demographisch weiße Bundesstaat Santa Catarina natürlich verhasst bei der deutschen Bevölkerung mit der Unterstützung, die Lula von allen Menschen in Deutschland minus Afd wählern hat. Also wenn Santa Catarinas Wahlverhalten als Bolsonaro-Hochburg in der deutschen Medienberichterstattung mehr berichtet werden würden anstatt den Hauptblickwinkel auf das Wahlverhalten im Amazonas zu haben. Da hatten sich ja einige deutsche Journalisten sehr aufgeregt, dass es im Amazonas 50-50 ausgehen würde, während Santa Catarina als Bundesstaat mehr ignoriert wird, obwohl das natürlich eine Story ist, dass der europäischte und weißeste Bundesstaat am meisten Pro-Bolsonaro ist.

  9. #69
    Ein Unterschied zu AfD und Trump ist ja in Brasilien auch, dass Afd besonders starke Wahlergebnisse oft in den neuen Bundesländern hat, die 30 Jahre Soli bekommen haben, während Trump die ärmsten Bundesstaaten Alabama, Missisippi gewonnen hat wegen den Stimmen der weißen, bibeltreuen Arbeiterschicht dort.

    Santa Catarina steht super da innerhalb der brasilianischen Wirtschaft und für Brasilien Verhältnisse
    https://www.tagesschau.de/ausland/br...swahl-101.html
    "Wer hier nicht arbeitet, der will nicht", sagt der Unternehmer mit polnischem Vater und deutscher Mutter.

    Und die ärmsten Bundesstaaten immer diejenigen gewesen mit den schlechtesten Wahlergebnissen für Bolso. 2018 genau wie gestern.
    Wie man hier an den Tweets der Rechten sieht
    https://twitter.com/Rconstantino/sta...mrV5E1tjPHxMeA
    wo viele sagen, die Nordostler würden von Umverteilungsgeldern des produktiven Teil Brasiliens leben und dann den Kommunismus wählen. Hoffentlich dürfen sie nicht mehr als Arbeits-und Wirtschaftsimmigranten in den Süden kommen zukünftig.

    Aber wahlentscheidend ist der Süden natürlich sowieso nicht, wegen der geringen Prozentsatz der Bevölkerung, sondern Sao Paulo z.b. wo Bolsonaro 2018 klar gewann und es gestern eher unentschieden ausging.

    Eigentlich hätten aber auch noch mehr Impfskeptiker nach Blumenau und Pomerade auswandern müssen, würde man eigentlich denken. Gar nicht verständlich, warum die alle nach Paraguay gingen.

  10. #70
    homo novus Avatar von caesar
    Ort: milchstrasse
    Wieder einmal "falsche" wahlumfragen. Lula mit 48% erwartbar aber bolsonaro mit 43%, mehr als in wahlumfragen.

  11. #71
    Bei den gleichzeitig stattgefundenen Kongresswahlen hat Bolsonaros Partei unterdessen deutlich zugelegt. Bolsonaros Parteien-Bündnis verfügt nun über komfortable Mehrheiten im Abgeordnetenhaus und Senat. Die aktuellen Umfragen holen zudem das Wahlergebnis nach. Ein erneuter Wahlsieg Bolsonaros wird damit wahrscheinlicher.

  12. #72
    Die aktuelle Umfrage von Modalmais/Futura, die in der Woche vor dem 1. Wahlgang den Abstand zwischen Lula und Bolsonaro von allen Umfrageinstituten mit drei Prozentpunkten am realistischsten einschätzten, sieht Bolsonaro nun mit einem Prozentpunkt vor Lula. Es bleibt also spannend.

  13. #73
    Heute ist die Stichwahl zwischen Amtsinhaber Bolsonaro und Lula. Nach den Umfragen wird es anscheinend sehr eng.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Opinio...n#Second_round

  14. #74
    Möge Gott diesem Land beistehen. Egal, wie diese Wahl ausgeht.

  15. #75
    Der Bolsonarismus beweist sich als konsolidierte politische Kraft

    Selbst wenn Bolsonaro verlieren sollte, wird er nicht verschwinden. Dazu ist seine Bewegung zu einflussreich geworden.
    Geändert von sportkenner (30-10-2022 um 16:45 Uhr)


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