Obwohl ich Johannes im Haus mochte, bin ich ganz deiner Meinung. Wobei ich sagen muss, dass viele Schwaben in dem Punkt so drauf sind. Ich wohne mein Leben lang im Schwabenland und bin schon bei vielen Einheimischen angeeckt, wenn ich so wie Chethrin ein bestimmtes Nahrungsmittel nicht essen wollte. Einmal wurde mir deswegen sogar die Freundschaft gekündigt . Viele Leute reagieren hier extrem pissig, wenn man irgendwas nicht essen will. Das liegt an der Art von Erziehung, die auch Johannes laut eigener Aussage genossen hat ("Gegessen wird, was auf den Tisch kommt").
Aber nur weil jemand zu Hause von seinen Eltern dazu gezwungen wurde, alles zu essen was auf den Tisch kam, hat er noch lange nicht das Recht, mir dasselbe aufzuzwingen. Vor knapp 1,5 Jahren war ich mit einem typisch schwäbischen Pärchen in einem Restaurant. Alle Gäste durften sich zusätzlich zu ihren bestellten Gerichten kostenlos am Salatbüffet bedienen. Ich habe mir nichts genommen, weil ich kein rohes Gemüse mag. Dann wollte mich der Mann gleich belehren, so nach dem Motto "Gemüse ist gesund". Ich esse sehr viel Gemüse, und zwar gebraten, gebacken, gekocht, gedünstet und gegrillt - aber eben nicht roh . Trotzdem war die Stimmung an dem Abend wegen meiner Verweigerung im Keller, und auch beim nächsten Essen im Restaurant kamen dumme Sprüche. Warum kann man Menschen nicht einfach so lassen wie sie sind? Diese Erfahrung habe ich schon sooo oft gemacht, aber wirklich nur im Umgang mit Schwaben. Ich komme ja aus Ex-Jugo, bei uns sind die Leute mit dem Essen viel lockerer drauf.
Kürbis liebe ich übrigens über alles und bereite im Herbst viele leckere Kürbisgerichte zu . Trotzdem würde es mir niemals in den Sinn kommen, von anderen Menschen zu verlangen, etwas zu essen was sie nicht mögen.