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  1. #121
    bayrischer Dichter Avatar von Voltaire
    Ort: München
    Zitat Zitat von Trellomfer Beitrag anzeigen
    ... Kostenersparnis für den Mieter: 0€ ...
    Da hast Du völlig Recht. Mir ging es nur darum, dass die Betriebskostenverordnung in der jetzigen Form nicht logisch ist und somit die Forderung der SPD, die Grundsteuer nicht umlagefähig zu machen - abseits ideologischer Polemik - aus meiner Sicht sachlich richtig ist.
    Eben genauso richtig, wie die Vermieter diese Kosten im Gegenzug legitimerweise in die Kalkulation der Miete einrechnen dürfen.

    Wie Du und andere schon richtig sagen, frage ich mich auch, warum die vielen Millionen Mieter in Deutschland nicht selbst eine Wohnung zur Vermietung bauen/kaufen, wenn man dabei doch angeblich so schamlos reich wird.
    "Ihre Meinung ist mir widerlich..." François Marie Arouet genannt Voltaire (1694-1778)

    Ich distanziere mich vollumfänglich von jeglicher Handlung oder Äußerung der bayrischen Landesregierung.

  2. #122
    Zitat Zitat von Voltaire Beitrag anzeigen

    Wie Du und andere schon richtig sagen, frage ich mich auch, warum die vielen Millionen Mieter in Deutschland nicht selbst eine Wohnung zur Vermietung bauen/kaufen, wenn man dabei doch angeblich so schamlos reich wird.
    Weil sie das nötige Geld nicht haben?

    Oder anders gefragt: woher kommen die Wahnsinnsmieten, wenn doch ein Großteil der Vermieter so superfair kalkuliert?

  3. #123
    bayrischer Dichter Avatar von Voltaire
    Ort: München
    Zitat Zitat von Mieze Schindler Beitrag anzeigen
    Weil sie das nötige Geld nicht haben?
    Wenn man doch damit reich würde, wäre es überhaupt kein Problem, einen Kredit zu bekommen, dem man mit den Mieteinnahmen tilgt.

    Oder anders gefragt: woher kommen die Wahnsinnsmieten, wenn doch ein Großteil der Vermieter so superfair kalkuliert?
    Daher, dass die Bau-/Kaufpreise in einem ähnlichem Maß wie die Mietpreise steigen.
    Daher, dass jeden Tag eine neue Belastung dazu kommt.
    Daher, dass der Vermieter für Dinge finanziell herangezogen wird, die er nicht beeinflussen kann (zB. Mietminderungsrecht, wenn auf der anderen Straßenseite ein Baustelle ist)
    Daher, dass der Vermieter einen einmal abgeschlossenen Mietvertrag faktisch nie mehr kündigen kann (zum Beispiel auch dann nicht, wenn er vom Mieter tätlich angegriffen wurde).
    Daher, dass ein Mieter als einzige Rechtsperson im deutschen Recht das faktische Recht der Selbstjustiz hat (Mietminderung nach eigenem Ermessen)
    Daher, dass der Vermieter mit seiner Existenz der Bank gegenüber haftet, während es bis zu einem Jahr dauert, bis er einen säumigen Mieter räumen lassen kann.
    Daher, dass der Richter eine Mieterhöhungsgesuch zurückweist, auch wenn das Mietwertgutachten die Miete unter-ortsüblich ausweist
    ...

    Wie gesagt, ich rede hier vom privaten Vermieter, der sich persönlich verschuldet um Mietraum zu schaffen, nicht von einer Investorengruppe, die sich einen verrotteten Wohnblock 11%-weise von den Mietern modernisieren lässt.
    Aber der verständliche Rückzug der privaten Vermieter ist doch der Grund für den Mangel an Mietwohnungen.
    Geändert von Voltaire (06-03-2019 um 16:27 Uhr)
    "Ihre Meinung ist mir widerlich..." François Marie Arouet genannt Voltaire (1694-1778)

    Ich distanziere mich vollumfänglich von jeglicher Handlung oder Äußerung der bayrischen Landesregierung.

  4. #124
    Zitat Zitat von Trellomfer Beitrag anzeigen

    Aber egal wie, da beißt sich doch so oder so die Katze in den Schwanz. Denn egal ob die Kosten einzeln aufgeführt/abgerechnet werden, oder nicht, sie fallen an, und stecken dann halt sonst einfach wieder in der Kaltmiete. Kostenersparnis für den Mieter: 0€

    Am Ende reden wir über ein reine Frage der Buchhaltung.
    Ich bin mir da nicht sicher, ob das für Mieter und Vermieter ein Nullsummenspiel wäre. Mir scheint, dass - im Falle einer privaten Vermietung - mindestens einer von beiden draufzahlen würde.

    Es gibt aus Vermietersicht einen nicht unwesentlichen Unterschied zwischen Mieteinnahmen und Nebenkosten: Mieteinnahmen gelten als Einkommen (bei Privatpersonen) und sind entsprechend zu versteuern. Für Betriebskosten, die als Nebenkosten weitergegeben werden, gilt das nicht.

    Wenn also ein privater Vermieter eine Grundsteuersumme X für eine Mietwohnung über die Kaltmiete weitergibt, erhöht er damit sein Einkommen um die Summe X. Diese Summe muss er versteuern, und zwar mit seinem Grenzsteuersatz, der häufig bei 40% oder mehr liegen wird. Der Vermieter steht also schlechter da. Wenn er sich damit nicht abfinden will, wird er versuchen, diese von ihm zusätzlich zu zahlende Einkommenssteuer durch eine weitere Erhöhung der Kaltmiete weiterzugeben ... Insofern würde durch diese Änderung eine Steuererhöhung (im Bereich der Einkommenssteuer) erfolgen, auch wenn die Grundsteuer nicht steigen würde. Und die Mieter, die die SPD durch die vorgeschlagene Änderung entlasten möchte, würden zusätzlich belastet.

    Oder unterliege ich da einem Denkfehler?
    Geändert von JackB (06-03-2019 um 16:39 Uhr)

  5. #125
    Zitat Zitat von Voltaire Beitrag anzeigen

    Wie gesagt, ich rede hier vom privaten Vermieter, der sich persönlich verschuldet um Mietraum zu schaffen, nicht von einer Investorengruppe, die sich einen verrotteten Wohnblock 11%-weise von den Mietern modernisieren lässt.
    Aber der verständliche Rückzug der privaten Vermieter ist doch der Grund für den Mangel an Mietwohnungen.
    Ich kenne ehrlich gesagt nur Vermieter, die ihre Bestände geerbt haben und/ oder recht vermögend sind. Der Wertzuwachs der letzten Jahre scheint mir immens. Und als fair wird dann die sogenannte "marktübliche" Miete empfunden - die den Mietern zunehmend den Hals abschnürt. Ist aber wie gesagt nur mein persönlicher Blickwinkel (aus einer mega-gentrifizierten Ecke).

  6. #126
    When we were kings Avatar von *Blue*
    Ort: Behind the wheel
    Zitat Zitat von Voltaire Beitrag anzeigen
    Wenn man doch damit reich würde, wäre es überhaupt kein Problem, einen Kredit zu bekommen, dem man mit den Mieteinnahmen tilgt.


    Daher, dass die Bau-/Kaufpreise in einem ähnlichem Maß wie die Mietpreise steigen.
    Daher, dass jeden Tag eine neue Belastung dazu kommt.
    Daher, dass der Vermieter für Dinge finanziell herangezogen wird, die er nicht beeinflussen kann (zB. Mietminderungsrecht, wenn auf der anderen Straßenseite ein Baustelle ist)
    Daher, dass der Vermieter einen einmal abgeschlossenen Mietvertrag faktisch nie mehr kündigen kann (zum Beispiel auch dann nicht, wenn er vom Mieter tätlich angegriffen wurde).
    Daher, dass ein Mieter als einzige Rechtsperson im deutschen Recht das faktische Recht der Selbstjustiz hat (Mietminderung nach eigenem Ermessen)
    Daher, dass der Vermieter mit seiner Existenz der Bank gegenüber haftet, während es bis zu einem Jahr dauert, bis er einen säumigen Mieter räumen lassen kann.
    Daher, dass der Richter eine Mieterhöhungsgesuch zurückweist, auch wenn das Mietwertgutachten die Miete unter-ortsüblich ausweist
    ...

    Wie gesagt, ich rede hier vom privaten Vermieter, der sich persönlich verschuldet um Mietraum zu schaffen, nicht von einer Investorengruppe, die sich einen verrotteten Wohnblock 11%-weise von den Mietern modernisieren lässt.
    Aber der verständliche Rückzug der privaten Vermieter ist doch der Grund für den Mangel an Mietwohnungen.


    jetzt komm hier mal nicht mit Sachargumenten - das thema ist hochemotional

    "Don't you еver dare to wear my Depeche Mode T-shirt"
    There are 10 types of people in the world:
    Those who understand binary, and those who don't.


  7. #127
    Zitat Zitat von Mieze Schindler Beitrag anzeigen
    Ich kenne ehrlich gesagt nur Vermieter, die ihre Bestände geerbt haben und/ oder recht vermögend sind. Der Wertzuwachs der letzten Jahre scheint mir immens. Und als fair wird dann die sogenannte "marktübliche" Miete empfunden - die den Mietern zunehmend den Hals abschnürt. Ist aber wie gesagt nur mein persönlicher Blickwinkel (aus einer mega-gentrifizierten Ecke).
    Allerdings generiert der Wertzuwachs keine Einnahmen.
    Ausgaben sollten durch Einnahmen gedeckt werden, nicht durch "Wertzuwachs".

  8. #128
    Zitat Zitat von JackB Beitrag anzeigen
    Allerdings generiert der Wertzuwachs keine Einnahmen.
    Ausgaben sollten durch Einnahmen gedeckt werden, nicht durch "Wertzuwachs".
    Also ob ich das behauptet hätte.

  9. #129
    Zitat Zitat von Mieze Schindler Beitrag anzeigen
    Also ob ich das behauptet hätte.
    Nein, als ob du das gemeint hättest.
    So kommt mir dein Post #125 vor.

    Falls du das nicht gemeint hast, verstehe ich nicht, was du damit aussagen willst, und welchen Zusammenhang du zwischen den immensen Wertsteigerungen einerseits und den als fair empfundenen Mieten, von denen du schreibst, siehst oder herstellen willst.

  10. #130
    Zitat Zitat von JackB Beitrag anzeigen
    Nein, als ob du das gemeint hättest.
    So kommt mir dein Post #125 vor.

    Falls du das nicht gemeint hast, verstehe ich nicht, was du damit aussagen willst, und welchen Zusammenhang du zwischen den immensen Wertsteigerungen einerseits und den als fair empfundenen Mieten, von denen du schreibst, siehst oder herstellen willst.
    Ach so. Dann frag doch einfach.

    Meine Antwort bezieht sich auf Voltaire. Er schreibt von Vermieter, die sich "verschulden, um Wohnraum zu schaffen". So grundgut sind die Vermieter in meinem Kosmos nicht. Ich kenne nur welche, die Immobilien als Anlage sehen - und dabei keinen schlechten Wertezuwachs erfahren. Was ja soweit so gut ist.

    Nicht so gut, ist das böse - und in attraktiven Umgebungen mittlerweile ja ganz normale - Spiel mit den ständig steigenden Mieten; die sich eben überhaupt nicht mehr danach richten, welche Kosten anfallen, sondern einzig danach, was der Mietenspiegel maximal erlaubt. Und so schaukelt sich das Mietenniveau höher und höher und höher.

    (Dabei ist "Wohnen" ja kein Produkt wie Schrauben oder Autos, sondern ein existenzielles Bedürfnis und sogar von der UNO erklärtes Menschenrecht. Und da müsste der Staat wirklich mehr Verantwortung übernehmen. Aber das ist ein anderes Thema.)

    Ich glaube natürlich, dass es auch Voltaires Vermieter gibt. Das zeigt einmal mehr die Bandbreite des Grundsteuer-Problems.

  11. #131
    Zitat Zitat von Mieze Schindler Beitrag anzeigen

    Meine Antwort bezieht sich auf Voltaire. Er schreibt von Vermieter, die sich "verschulden, um Wohnraum zu schaffen". So grundgut sind die Vermieter in meinem Kosmos nicht. Ich kenne nur welche, die Immobilien als Anlage sehen - und dabei keinen schlechten Wertezuwachs erfahren. Was ja soweit so gut ist.
    Ich weiß zwar nicht, an welche Art von Vermieter Voltaire gedacht hat. Aber ich habe beim Lesen dieses Satzes nicht an grundgute Menschen gedacht, die sich aus reiner Nächstenliebe verschulden, um ihren Mitmenschen ein Dach über dem Kopf zu schaffen, sondern an Anwender des Steuersparmodells "fremdfinanzierte Wohnimmobilie".

    Dabei geht es in der Tat um eine Anlage. Allerdings nicht von Geld, das jemand bereits hat, sondern von Geld, das er erst im Lauf der kommenden Jahre zu verdienen hofft. Mit Altruismus hat das nichts zu tun. Trotzdem ist durch dieses Instrument in den vergangenen Jahrzehnten sehr viel Gutes in Form von vermietetem Wohnraum entstanden.
    Geändert von JackB (06-03-2019 um 22:21 Uhr)

  12. #132
    Zitat Zitat von JackB Beitrag anzeigen

    Oder unterliege ich da einem Denkfehler?
    Ich denke ja.

    Wenn die Grundsteuer für vermieteten Wohnraum nicht über die Nebenkosten weitergegeben werden kann, kann sie (vermutlich) als Werbungskosten angesetzt werden und reduziert dadurch das zu versteuernde Einkommen. Bei einer 1:1-Weitergabe über die Kaltmiete ist es also tatsächlich für alle Beteiligten ein Nullsummenspiel.

  13. #133
    1st Präsident of the IOFF Avatar von Üfli
    Was darf
    Freiheit kosten?

  14. #134
    When we were kings Avatar von *Blue*
    Ort: Behind the wheel
    OT - Wohnraum


    aber ich glaub, selbst die UNO sieht kein WohnRECHT in Ballungszentren vor.
    es gibt massig günstige Wohnungen in Deutschland. da werden Häuser von Gemeinden kostenlos vermietet - manchmal sogar verschenkt.
    ja, mit der Auflage sie zu renovieren und damit den Ortskern, der ausstirbt, wieder zu beleben.

    Gerade Studenten zB MÜSSEN eigentlich nie in ballungszentren - gibt auch sehr gute Unis, wo Wohnraum noch deutlich günstiger ist. ja, ich weiss, nicht überall kann man alles studieren. aber die auswahl ist schon groß.
    Ist halt aber nicht so hip in Ilmenau zu studieren.


    und viele AN, die in die großstadt ziehen, weil sie dort mehr verdienen - die müssen da nicht hin.
    müssen halt abwägen, ob sie eine so teure Miete wirklich zahlen wollen für den mehrverdienst.
    Vll doch lieber bei günstiger Miete in der Provinz bleiben.

    Mittelstand gibts doch wirklich flächendeckend, der auch viele attraktive Jobs hat - ja sogar über Fachkräftemangel klagt.
    Aber auch hier: hip ist es halt nicht, in der Provinz zu wohnen.

    Geändert von *Blue* (07-03-2019 um 09:47 Uhr)

    "Don't you еver dare to wear my Depeche Mode T-shirt"
    There are 10 types of people in the world:
    Those who understand binary, and those who don't.


  15. #135
    Scholz’ Grundsteuer sieht Preisaufschlag in Großstädten vor

    https://www.welt.de/wirtschaft/artic...e.onsitesearch


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