Schwimm-Weltmeisterin Julia Jefimowa darf bei den Rio-Spielen starten, Whistleblowerin Julia Stepanowa kann auf eine Teilnahme hoffen. Der Internationale Sportgerichtshof hält die IOC-Regel, bereits einmal gedopte Russen von Olympia auszuschließen, für nicht durchsetzbar. Dies teilte das CAS am Donnerstag (Ortszeit) mit.
Das Gericht gab damit der russischen Schwimm-Weltmeisterin Jefimowa und den beiden Ruderern Anastassija Karabelschtschikowa und Iwan Podschiwalow recht. Sie hatten Einspruch gegen diese Doppelbestrafung eingelegt. Die drei Athleten waren in der Vergangenheit wegen Dopings gesperrt worden, haben diese Strafen aber bereits verbüßt.
Das Internationale Olympische Komitee hatte im russischen Dopingskandal nicht nur entschieden, dass die internationalen Sportfachverbände jeden nominierten Sportler aus Russland überprüfen sollen, ob er nachweislich sauber ist und an den Rio-Spielen teilnehmen darf. Vielmehr hatte das IOC auch verfügt, dass ehemals gedopte Russen ein Start bei den Sommerspielen verweigert wird.
Mit dieser Begründung hatte das IOC auch einen Start der russischen Doping-Kronzeugin und 800-Meter-Läuferin Stepanowa in Rio verweigert. Allerdings müsste die 30-jährige Leichtathletin ebenfalls vor dem Ad-hoc-Gericht des CAS in Rio de Janeiro Klage einreichen. Stepanowa hatte ein systematisches Doping in Russland in ihrem Sport aufgedeckt. Daraufhin schloss der Weltverband IAAF die Leichtathleten Russlands komplett von den Rio-Spielen aus. Die IAAF hatte aber das IOC gebeten, Stepanowa wegen ihrer Verdienste im Kampf gegen Doping in Rio starten zu lassen.
"Das IOC respektiert die Entscheidungen des CAS immer", hatte IOC-Präsident Thomas Bach wenige Stunden vor den Sportgerichts-Urteilen erklärt. "Manchmal mögen wir die Entscheidungen, manchmal nicht, aber immer respektieren wir sie." Der CAS sei das höchste Gericht des Sports.