Ich hätte aber keinen Aufhebungsvertrag unterschrieben, weil mir (und nicht nur mir) das Risiko zu hoch war, das ich dann die leidtragende bin.
Selbst mein Anwalt hat im Vorfeld gesagt, das die mir kündigen sollen und fertig. Letztlich wollte ja die Firmenleitung die Arbeitsplätze abbauen.
Es ist immer wieder eine Freude, morgens in die Büro-Küche zu kommen und die sieht aus wie Sau.
Da stehen schmutzige Tupperdosen und Teller und Gedöns rum, Arbeitsplatte voller Ringe und Krümel, Spüle halb voll mit Schmuddelwasser. Die Spülmaschine blinkt fröhlich vor sich hin (normalerweise muss man die abends runterfahren).
Und im Cateringkühlschrank, an dem extra ein Zettel klebt, dass da persönliche Sachen nichts zu suchen haben,
liegen 2 gammelige Bratwürste auf fettigem Küchenpapier.
Benehmen sich die Leute zuhause auch so?
Ja hier ich
Ist dein Anliegen denn noch aktuell? Was genau willst du denn wissen?
Ich arbeitete bei meinem ersten Beruf in einem größeren Unternehmen, einfacher Arbeitsweg 5 Minuten, gut bezahlte Branche, es gab diverse Sozialleistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld, und da das Unternehmen zum einen recht krisenfest ist und zum anderen kaum Konkurrenz hatte und auch nach wie vor nicht hat, ist eine Anstellung dort fast gleichzusetzen mit einer lebenslangen Festanstellung. Die äußeren Rahmenbedingungen waren perfekt.
Und die inneren ebenso : Traumkollegen, Traumvorgesetzte. Die Arbeit war bedingt abwechslungsreich, aber sie machte Spaß.
Einschränkend muss ich aber erwähnen, dass ich erst Mitte 20 war, als ich dort kündigte. Nach der Schule absolvierte ich die Ausbildung dort und arbeitete anschließend in oben beschriebenen Bereich. Mitte 20 – allgemein ein Alter, in dem man sich ja häufig noch umorientiert und sich auch leichter tut, weil noch nicht gebunden.
Warum ich dort aufhörte? Trotz des Traumjobs befriedigte mich der Gedanke, dort rein theoretisch die nächsten 40 Jahre bis zum Renteneintritt dort arbeiten zu können, nicht wirklich, sondern schreckte mich eher ab. „Soll es das schon gewesen sein? “
Mir fehlte irgendwie – so blöd das klingen mag – die Action, die Abwechslung. Ich war nicht unzufrieden, aber auch nicht wirklich rundum glücklich. Obwohl ich heute noch sehr gerne und wehmütig an die tolle Zeit dort zurück denke
Nach meiner Kündigung studierte ich (Abitur hatte ich allerdings schon vorher, also kein zweiter Bildungsweg o.ä.). Jetzt arbeite ich in meinem absoluten Traumberuf , bei dem wirklich alles stimmt und hier bereitet mir der Gedanke, rein theoretisch noch 30, 35 Jahre dort zu arbeiten, kein unzufriedenes Gefühl
Was ist die Alternative? Dass man sein Leben lang gleichgültig oder schlimmstenfalls unzufrieden Tag ein Tag aus einer Arbeit nachgeht, die einen nicht erfüllt?
Den absoluten Traumjob bei dem wirklich alles alles perfekt ist gibt es warscheinlich höchst selten, aber ich finde es schon wichtig, dass man sich regelmäßig Zeit nimmt und Gedanken darüber macht, ob einen die berufliche Situation wirklich erfüllt und glücklich macht, oder man ihr mit Gleichgültigkeit begegnet oder schlimmstenfalls sogar unglücklich macht. Und da muss jeder für sich selbst rechtzeitig die Reißleine ziehen.
Natürlich ist es leicht daher gesagt, einen beruflichen Neustart zu wagen. Jemand der ein Haus abbezahlen muss, Kinder großzieht, Angehörige pflegt oder sonstige Verpflichtungen hat, kann nicht so einfach aus seinem bisherigen sicheren Arbeitsumfeld einfach „ausbrechen“, wie jemand der ungebunden und daher mehr oder weniger nur für sich selbst verantwortlich ist.
Ich kenne genügend Beispiele von Menschen, die hier ihren sicheren Job aufgaben, und erfolgreich ihren Traum vom Auswandern leben (allerdings nicht nach VOX-Auswanderer-Manier), Menschen die mit 40 nochmal eine neue Ausbildung oder Studium begannen (sogar oft mit Familie), und wiederum Menschen im Rentenalter, die ihr Leben lange hart arbeiteten und den typischen Spruch brachten: „Ach, des hol ich alles nach, wenn ich in Rente bin, dann verreisen wir viel, erkunden die Welt und üben dies und jenes Hobby aus!“ und wenige Monate nach Renteneintritt waren sie von einem auf den anderen Tag tot (Herzinfarkte, Schlaganfälle)
Lange Rede, kurze Aussage: Ich kenne weder dich Bijou noch deine berufliche Situation (Branche, Jobchancen bei Neuorientierung, etc.), aber stell dir einfach ernsthaft die Frage: Was hindert dich daran, was Neues auszuprobieren?
Geändert von Brontes (01-08-2016 um 14:49 Uhr)
Leider ja
Ich finde die Geschichte sehr interessant und auch nachvollziehbar, gerade im Hinblick darauf, dass Du jung warst also Du Dich verändert hast und die große Sicherheit aufgegeben hast. Wobei ich theoretisch auch finde, dass man sich auch später auf jeden Fall noch umorientieren kann oder sollte wenn man unglücklich ist. Praktisch tue ich mich schwer - ich bin aber auch nicht unglücklichWas genau willst du denn wissen?
Ich arbeitete bei meinem ersten Beruf in einem größeren Unternehmen, einfacher Arbeitsweg 5 Minuten, gut bezahlte Branche, es gab diverse Sozialleistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld, und da das Unternehmen zum einen recht krisenfest ist und zum anderen kaum Konkurrenz hatte und auch nach wie vor nicht hat, ist eine Anstellung dort fast gleichzusetzen mit einer lebenslangen Festanstellung. Die äußeren Rahmenbedingungen waren perfekt.
Und die inneren ebenso : Traumkollegen, Traumvorgesetzte. Die Arbeit war bedingt abwechslungsreich, aber sie machte Spaß.
Einschränkend muss ich aber erwähnen, dass ich erst Mitte 20 war, als ich dort kündigte. Nach der Schule absolvierte ich die Ausbildung dort und arbeitete anschließend in oben beschriebenen Bereich. Mitte 20 – allgemein ein Alter, in dem man sich ja häufig noch umorientiert und sich auch leichter tut, weil noch nicht gebunden.
Warum ich dort aufhörte? Trotz des Traumjobs befriedigte mich der Gedanke, dort rein theoretisch die nächsten 40 Jahre bis zum Renteneintritt dort arbeiten zu können, nicht wirklich, sondern schreckte mich eher ab. „Soll es das schon gewesen sein? “
Mir fehlte irgendwie – so blöd das klingen mag – die Action, die Abwechslung. Ich war nicht unzufrieden, aber auch nicht wirklich rundum glücklich. Obwohl ich heute noch sehr gerne und wehmütig an die tolle Zeit dort zurück denke
Nach meiner Kündigung studierte ich (Abitur hatte ich allerdings schon vorher, also kein zweiter Bildungsweg o.ä.). Jetzt arbeite ich in meinem absoluten Traumberuf , bei dem wirklich alles stimmt und hier bereitet mir der Gedanke, rein theoretisch noch 30, 35 Jahre dort zu arbeiten, kein unzufriedenes Gefühl
Was ist die Alternative? Dass man sein Leben lang gleichgültig oder schlimmstenfalls unzufrieden Tag ein Tag aus einer Arbeit nachgeht, die einen nicht erfüllt?
Den absoluten Traumjob bei dem wirklich alles alles perfekt ist gibt es warscheinlich höchst selten, aber ich finde es schon wichtig, dass man sich regelmäßig Zeit nimmt und Gedanken darüber macht, ob einen die berufliche Situation wirklich erfüllt und glücklich macht, oder man ihr mit Gleichgültigkeit begegnet oder schlimmstenfalls sogar unglücklich macht. Und da muss jeder für sich selbst rechtzeitig die Reißleine ziehen.
Natürlich ist es leicht daher gesagt, einen beruflichen Neustart zu wagen. Jemand der ein Haus abbezahlen muss, Kinder großzieht, Angehörige pflegt oder sonstige Verpflichtungen hat, kann nicht so einfach aus seinem bisherigen sicheren Arbeitsumfeld einfach „ausbrechen“, wie jemand der ungebunden und daher mehr oder weniger nur für sich selbst verantwortlich ist.
Ich kenne genügend Beispiele von Menschen, die hier ihren sicheren Job aufgaben, und erfolgreich ihren Traum vom Auswandern leben (allerdings nicht nach VOX-Auswanderer-Manier), Menschen die mit 40 nochmal eine neue Ausbildung oder Studium begannen (sogar oft mit Familie), und wiederum Menschen im Rentenalter, die ihr Leben lange hart arbeiteten und den typischen Spruch brachten: „Ach, des hol ich alles nach, wenn ich in Rente bin, dann verreisen wir viel, erkunden die Welt und üben dies und jenes Hobby aus!“ und wenige Monate nach Renteneintritt waren sie von einem auf den anderen Tag tot (Herzinfarkte, Schlaganfälle)
Was hast Du denn für einen Beruf der Dich so glücklich macht?Lange Rede, kurze Aussage: Ich kenne weder dich Bijou noch deine berufliche Situation (Branche, Jobchancen bei Neuorientierung, etc.), aber stell dir einfach ernsthaft die Frage: Was hindert dich daran, was Neues auszuprobieren?
Bei mir geht es nicht um den Beruf an sich (zum Glück kann man sagen), sondern nur um die Aufgabe/Art Arbeitgeber/Inhalte.
Ich bin inzwischen knapp 8 Jahre hier, das ist für mich eine Ewigkeit, ich hatte davor nie einen Job länger als 3 Jahre, habe in 4 Ländern gelebt und bin über 20 Mal in meinem Leben umgezogen - da ist 8 Jahre der selbe Job schon seeehr besonderes Ich glaube das ist das Grundproblem. Dann kommt mit Mitte 40 eine "das kanns doch nicht gewesen sein"-Problematik dazu
Gleichzeitig bin ich aber auch sehr bequem geworden und inzwischen auch sehr auf Sicherheit bedacht. Ich möchte keine finanzielle Einbußen, bzw. keine Verschlechterung meines Lebensstandards in Kauf nehmen. Zum Beispiel hat es mir vor 10-15 Jahren nichts ausgemacht erstmal in eine WG oder irgend eine Klöterbude zu ziehen, wenn ich in eine neue Stadt/neues Land gehe oder DEN Traumjob für wenig(er) Geld hätte - inzwischen absolut unvorstellbar.
Das passt also alles nicht zusammen: Ich will etwas ändern, ohne was zu ändern
Wenn mir aber jemand einen interessanten Job in irgendeiner Metropole dessen Sprache ich spreche, inkl. Wohnung nach meinem Geschmack, den Erhalt meiner Wohnung hier mit einem garantierten Job bei einer Rückkehr hierhier geben würde, wäre ich sofort dabei
Da das wohl nicht passieren wird, spiele ich erstmal Lotto und gucke ganz vorsichtig nach neuen Jobs hier in HH. Habe mir vorgenommen spätestens Ende des März nächsten einen neuen Job zu haben
oh, das kenn ich.
als ich jung war, hab ich auf risiko den unguten job gekündigt. gute entscheidung.
mitte 40, job optimal, alles gut, aber die gleichen gedanken wie bijou. nicht gekündigt. schlechte entscheidung.
jetzt, ein paar jahre später, job immer noch optimal, werd nicht mehr kündigen. aber irgendwie schade.