3/10
Trotz einiger Stars und dem guten Komponisten ist mir der Streifen schlicht zu huschig, einfältig und oberflächlich gemacht. Ok, war abzusehen, deutsche Produktion.
Ein kleines Kompliment: Immerhin hat man, gerade in Anbetracht der traurigen Rolle, welche Deutschland während der Operation Condor gespielt hat, wenigstens versucht, sich mit der Ungeheuerlichkeit dieser politischen Phase auseinanderzusetzen. Die USA stecken zu tief drin, von denen kann man wohl keinen Film dazu erwarten. Aber die Umsetzung: die übliche Flower Power Mugge, Allende macht den Ulbricht, Pinochet wirkt wie ein Hutständer und Schäfer (hier mit zwei Augen) ist der (viel zu agile) Superschurke, dem sogar die Junta willfährig hinterherläuft, lachhaft. Atmosphäre hat der Film bis auf diese oder jene Sekunde eigentlich keine, ein wirklich bedrohliches Gefühl wollte sich bei mir einfach nicht einstellen. Als weiteren Kritikpunkt sehe ich, dass der Film trotz seiner flachen Inszenierung einiges an Vorwissen vorraussetzt, wer sich mit Geschichte nicht so auskennt, weiss garnicht, worum es eigentlich geht und wieso. Übrig bleibt ein kleiner Sekten-Thriller mit Lovestory. Zum Glück hab ich in der Schule aufgepasst. Sogar der (deutsch-dämliche) Filmtitel steht eigentlich im Widerspruch zur Handlung.
Mein Fazit: Die Story bietet genug Ausgangsmaterial für einen richtig guten Film, das können die Deutschen aber schon eine Weile nicht mehr.