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  1. #316

    Daumen hoch Eine abenteuerliche Tage im Leben einer Großfamilie

    Anni E. Lindners
    für Leserinnen und Leser ab einem Alter von 10 Jahren konzipierten Kinder- bzw. Jugendbuch
    "Wie wir die Welt retten wollten und dabei aus Versehen das Bernsteinzimmer fanden"
    überzeugte mich auf Anhieb! Hier werden auf altersangemessene Art wichtige Themen wie Umweltverschmutzung beispielsweise durch sogenannte "wilde Mülldeponien" mit vor sich hingammelnden Lebensmittelresten mitten im Wald sowie in einem See herumschwimmendes Verpackungsmaterial und Plastikgetränkeflaschen und die zunehmend bedrohlicher erscheinende Klimakatastrophe angesprochen.
    Auch Greta Thunbergs Aktion "Fridays for future" wird ausführlich thematisiert.
    Eine Großfamilie mit Hund erlebt innerhalb weniger Tage spannende Abenteuer, die sie sogar mit dem Thema "Zweiter Weltkrieg" konfrontieren, sowohl Polizei als auch Presse auf den Plan rufen und den Lesenden nicht zuletzt den Wert von Vertrauen und Zusammenhalt demonstrieren.
    Das vom drittältesten Kind, der zweitältesten Tochter, der 12-jährigen Tochter Emilia ("Emmi") Himmelreich in der Ich-Form erzählte Buch verfügt über etliche unterhaltsame S/W-Skizzen und ein farbenprächtiges Cover.

    Weitere Buchdetails bei "Verlag Francke Buch"

  2. #317

    Ambivalentes zu Selbstfindung&Krisenbewältigung(sversuchen)

    Bereits beim Lesen der Beschreibung in der Vorschau konnte
    Tamar Noorts
    Buch
    "Die Ewigkeit ist ein guter Ort"
    mein Interesse wecken, denn ich mache mir bereits seit einiger Zeit und zunehmend häufiger Gedanken über die Themen "Festhalten" bzw. "Loslassen" und dies sowohl im Hinblick auf Gegenstände als auch auf Mitmenschen.
    Allerdings war die Lektüre dann doch anders als erwartet.
    Die Schilderung der mit unterschiedlichsten Problemen beladenen Pastorin-Anwärterin Elke ("Elli"), welche auf einmal bei einer ehrenamtlichen Sterbebegleitung in einem Seniorenheim nach den Anfangsworten das "Vaterunser" nicht mehr einfallen will, weist häufige Längen und teilweise störendes "Mäandern" auf.
    Rettende Oasen waren für mich die Szenen um "Röschen" und um den nach Gertrude Stein benamsten Papagei.
    Einige Gedanken (z.B. L. Cohen) hallen nach, abgesehen davon bleibt die Erkenntnis:
    Es kann hilfreich sein, ernste Probleme rechtzeitig anzusprechen.

    Buchdetails beim Kindler Verlag

  3. #318

    Mehr erwartet von Capus' "Susanna"

    Bereits mit seinem Roman "Leon und Louise" konnte Alex Capus mich vor einigen Jahren sowohl durch die Sprache als auch den Erzählstil, vor allem jedoch durch die Intensität der Geschichte überzeugen.
    Die Lektüre der Leseprobe von seinem neuesten Buch "Susanna" vermochte - zumal der historische Hintergrund - erneut mein Interesse zu wecken,
    Leider enttäuschte mich "Susanna" dann doch ein wenig. Erzählt wird die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte von Susanna Faesch, welche zusammen mit ihrer Mutter von Basel nach New York auswanderte und sich als Porträtmalerin unter dem Pseudonym "Caroline Weldon" in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen Namen machte.
    Susanna traf mit Sitting Bull, einem sehr wichtigem Medizinmann und Kriegshäuptling zusammen, der durch die Schlacht am Little Big Horn und später seinen Auftritten in Buffalo Bills Wildwestshow bekannt wurde.
    Im Anschluss an diese Begegnung endet das Buch unvermittelt.
    Und genau das ist der Knackpunkt:
    Wenn das Zusammentreffen so immens wichtig war, dass es danach nicht Erzählenswertes mehr gab, dann kam sie auf jeden Fall zu kurz.
    War sie nur eine Randerscheinung, hätte das Buch hier nicht enden dürfen.

    Buchdetails via Hanser Verlag.

  4. #319

    Daumen runter Sehr spannend, aber zu viele offene Fäden am Ende

    In Ivar Leon Mengers
    Romandebutthriller
    "Als das Böse kam"
    erzählt die 16-jährige Protagonistin Juno in der Ich-Form.

    Gemeinsam mit ihrem Bruder namens "Boy" lebt Juno, soweit sie sich erinnern kann, zusammen mit den Eltern allein auf einer Insel, welche sie auf gar keinen Fall verlassen und sich nicht einmal sehen oder hören lassen darf, wenn ein gewisser "Onkel Ole" gelegentlich vorbei kommt, um u. a. Lebensmittel zu bringen.
    Die ganze Situation ist irgendwie bizarr und Juno erscheint für ihr Alter ziemlich naiv, selbst, wenn man die ungewöhnlich isolierten Lebensumstände berücksichtigen muss.
    Da das Mädchen schließlich doch aufbegehrt und bemerkt wird, eskaliert die Situation und als daraufhin die Ereignisse sich geradezu überstürzen, gerät es in große Gefahr.

    Der Ansatz der Geschichte ist gut, manche Dinge klären sich und lassen gewisse Parallelen zu tatsächlich geschehenen Ereignissen bzw. deren vermuteten und in den Medien diskutierten Konsequenzen erkennen.
    Darüber hinaus kann man ihr ein riesengroßes Spannungspotenzial wirklich nicht absprechen.
    Trotzdem verblieben mir letztendlich leider zu viele Ungereimtheiten.

    Mehr zum Buch via dtv-HP

  5. #320

    Daumen hoch informativ & berührend: Bachmann & Frisch

    Während Ingeborg Bachmann mir zwar vom Namen her ein Begriff ist, ich aber keines ihrer Bücher kenne, zählten Max Frischs "Andorra" und "Homo Faber" bereits in der Schule zur Pflichtlektüre und gefielen mir ausnehmend gut.
    Die Leseprobe von
    Bettina Storks'
    Roman
    "Ingeborg Bachmann und Max Frisch - Die Poesie der Liebe"
    steigerte mein Interesse an diesem Buch - und ich wurde nicht enttäuscht!

    Es beginnt mit je einem Zitat von Bachmann und Frisch sowie einem "München 1958" betitelten Prolog.
    An diesen anschließend wird chronologisch von der ebenso intensiven wie komplizierten Beziehung der beiden Schriftsteller berichtet, was zugleich interessante Einblicke in die damalige Literaturszene vermittelt und Namen wie Paul Celan, Claire Goll sowie Hans Magnus Enzensberger in Erinnerung ruft. Haupthandlungsorte sind Paris, Zürich und Rom.
    Am Ende steht u. a. ein informatives Nachwort der Autorin.
    Ihr Erzählstil ist leicht lesbar; das eines der seltenen beide Protagonisten gemeinsam zeigende Foto aufweisende Cover gefällt mir gut.

    Weitere Buchdetails via Aufbau Taschenbuchverlag

  6. #321

    Daumen hoch Weitgehend wahr, gut erzählt & nachhaltig beeindruckend!

    Caroline Bernards
    (historischer) Roman
    "Die Wagemutige - Sie ist im Widerstand, sie kämpft für die Freiheit – und für die Liebe"
    führt Leserinnen und Leser in einem "Berlin, 2. April 1933" betitelten Prolog in das Jahr 1940 und nach Frankreich, wo wir auf die sympathische, im geheimen Widerstand gegen die deutschen Nationalsozialisten tätige Protagonistin Lisa treffen.
    Lisa Ekstein, später Fittko, hat wirklich gelebt und führte gemeinsam mit ihrem künftigen Ehemann Hans ca. 200 Flüchtlinge von Frankreich über die Pyrenäen nach Spanien, unter den ersten von ihnen war auch der Philosoph und Schriftsteller Walter Benjamin. Überhaupt treffen wir auf viele bekannte Namen wie beispielsweise Hannah Arendt und Rudolf Breitscheid.
    Mit einem interessanten Nachwort rundet die Autorin das ebenso berührend wie spannend erzählte Geschehen gut ab; eine in der hinteren Klappe untergebrachte Landkarte erleichterte es, Lisas Spuren zu verfolgen.
    Das Cover passt zur Handlung: Eine nach der damaligen Mode gekleidete Frau hält sich an einer Säule fest und scheint bereit, sich bei Bedarf entweder hinter dieser schnell zu verstecken oder mit dem Fahrrad zu flüchten.

    Weitere Buchdetails via Verlag: Rütten & Loening

  7. #322

    Daumen hoch Highlight auf dem Kinder/Jugendbuch-Markt

    Friedbert Stohners
    für junge Leserinnen und Leser ab einem Alter von 10 Jahren empfohlenes und von Thomas M. Müller illustriertes Kinder/Jugendbuch
    "Bleibt Oma jetzt für immer? - Omas Geschichte oder Wenn man sich im eigenen Leben verirrt"
    hat mich berührt - und zugleich begeistert!
    In dieser altersangemessen erzählten Geschichte lernen wir Klara und ihre Familie kennen, die eines Tages die verunfallte Oma zu sich nimmt, um sie vorübergehend zu betreuen.
    Zunehmend wird erkennbar, dass Oma wesentlich schwerere gesundheitliche Probleme bekommt, Probleme, die nicht heilbar sind.
    Die Problematik der Erkrankungen an Alzheimer/Demenz nimmt bedauerlicherweise von Jahr zu Jahr zu.
    Eine kindgerechte Annäherung zu dieser Thematik ist also zu begrüßen!
    Manchmal traurig, manchmal aber auch lustig, vor allem aber mit vereinten Kräften der ganzen Familie gelingt es, Oma eine würdevolle Zeit zu schenken.

    Ein wichtiges und lesenswertes Buch, auch für der Zielgruppe bereits entwachsene Menschen.

    Weitere Buchdetails über den Hanser Verlag

  8. #323
    Guten Morgen
    Kein Drängeln - nur interessehalber die Frage:
    Hast du mittlerweile Zeit gefunden, das Buch
    "Klänge der Freiheit"
    zu lesen? Und wenn ja, wie hat es dir gefallen?
    LG und ein erholsames Wochenende

  9. #324

    Daumen runter Viel Lärm - wenig dahinter

    Die Lektüre des Buches
    "Liebe machen"
    von
    Susanne Fröhlich und Constanze Kleis
    förderte für mich eigentlich nichts hervor, was mich hätte überraschen können.
    Wie üblich beweist Frau Fröhlich sowohl eine gute Beobachtungsgabe als auch Reflektionsfähigkeit, Humor und Eloquenz.
    Während ich von ihr u. a. bereits "Moppel-Ich" gelesen habe, war mir Constanze Kleis bisher nicht bekannt.

    Das Buch ist unbestreitbar unterhaltsam geschrieben, brachte mir jedoch leider keinerlei erwähnenswerte neue Erkenntnisse.
    Der Preis erscheint mir ein wenig zu hoch.
    Über das Cover kann man geteilter Meinung sein, der mich ohnehin stets nervende orangefarbene Werbeaufkleber steht hier allerdings in einem mMn besonders unangenehmem Kontrast zu dem in Rosa gehaltenen Hintergrund.

    Weiteres zum Buch via Droemer Knaur

  10. #325

    Daumen runter Enttäuschung

    Sowie
    Emanuele Coccias
    Sachbuch
    "Das Zuhause - Philosophie eines scheinbar vertrauten Ortes"
    in der Vorschau auftauchte, interessierte mich auf Anhieb die Beschreibung "wie Wohnzimmer, Flur & Küche die Psyche prägen".
    In der Leseprobe war es das Kapitel "Dinge des Zuhauses", das mich besonders ansprach.
    Umso größer dann die Enttäuschung! Das aus dem Italienischen von Andreas Thomsen in die deutsche Sprache übersetzte und mit 160 Seiten für 22.- € m.M.n. nicht gerade günstige Buch erwies sich für mich als ungewöhnlich schwer lesbar.
    Ich besitze die Fachhochschulreife und lasse mich beim Lesen gern belehren, Fremdwörter pflege ich normalerweise umgehend zu ergooglen. Hier aber sah ich mich mit Latein (2 Jahre auf dem Gymnasium absolviert) und Altgriechisch geradezu überrollt. Ganz abgesehen davon, dass der sich offenbar in einem Hörsaal unter Studenten des Abschlusssemesters fühlende Autor derart sowohl durch seine (zweifelsohne nicht uninteressante) Vergangenheit und dann wieder Zukunft oder Gegenwart mäanderte, dass ich auf der Suche nach dem sprichwörtlichen roten Faden nahezu verzweifelte und Coccia mich bei den Betrachtungen über seinen Zwillingsbruder schließlich "verlor". Ich las "quer". Schade.
    Ein Buch von R. D. Precht erscheint dagegen fast wie ein Pixibuch.
    Hervorzuheben ist allerdings das wundervoll gestaltete Cover!

    Buchdetails via Verlag Hanser

  11. #326

    Daumen hoch Lesehighlight: "Kerl aus Koks" - Michael Brandner

    Der 4jährige Paul, "einer aus dem Heim", lebte Mitte der 50er Jahre glücklich in einem an das Schlaraffenland gemahnenden "Wursthimmel" in Bayern bei Tante Hannah, die sich unermüdlich darum bemühte, dass das "arme Hascherl was auf die Knochen kriegt", und deren Mann, Onkel Hans, welcher ihr an Zuneigung und Fürsorge Paul betreffend nicht nachstand. Ein die Atmosphäre und Pauls Lebenseinstellung kennzeichnendes vorabendbrotliches Gespräch endete: "Hast du dir die Hände gewaschen?" Paul nickte. Das war zwar nicht ehrlich, aber es sparte Zeit.

    Da erschien plötzlich seine "schmallippige" leibliche Mutter, welche - vorsorglich in Begleitung eines Anwalts - ihn aus dem ländlich-einfachen, aber überaus harmonischen Leben reißt, da er es einmal "besser haben und nicht mit Dorfdeppen zur Schule gehen soll".

    Paul wird in den Ruhrpott verpflanzt, wo er sich bis 1965 bleibt. Ihn begrüßt dort ein "großer dunkler Mann mit einer leicht schiefen Nase und einem guten Grinsen", das ist Helmut, sein neuer Papa. Dieser wird einer der wichtigsten Menschen in Pauls Leben werden und bleiben und ist ein gutes Gegengewicht zu der auch charakterlich schmallippigen Mutter.

    Hier liefert der Roman eine beeindruckende Milieustudie über das Ruhrgebiet der damaligen Zeit mit viel menschlicher Wärme, aber auch häufig vorkommenden verzweiflungsbedingten Alkoholexzessen.

    Paul lernt rasch, sich neuen Gegebenheiten und Menschen problemarm anzupassen und zehrt von dieser Fähigkeit bei seinen bis in die 90er Jahre hinein überaus spannend und unterhaltsam erzählten und teilweise auf wahren Begebenheiten beruhenden Abenteuern.

    Das mit einem passenden Cover versehene Buch beginnt mit einer Art Vorwort "Paul und ich" und endet mit der zum Niederknieen guten Betrachtung "Gestern. Heute. Morgen."

    Ein Wort zum Autor: Der Name Michael Brandner sagte mir bisher nichts, obwohl mir aus dem Vorabendprogramm eine in Bayern angesiedelte ARD-Krimiserie flüchtig bekannt ist. Herr Brandner spielt dort "Reimund Girwidz".

    Und ein Wort zu mir: Das Buch hat mir unwahrscheinlich gut gefallen und mich tief berührt. Es war leicht und schwer zugleich, es zu rezensieren, da ich nicht zu viel verraten möchte. Meine Rezension wird deshalb diesem überaus (be)merkenswerten Buch keinesfalls gerecht.


    Fazit:
    Vom Inhalt und vom Erzählstil her definitiv ein Jahres-Lese-Highlight!



    Buchdetails beim Verlag "List"

  12. #327

    Daumen hoch

    Bereits die Lektüre der 23 Seiten umfassenden Leseprobe von
    Sandra Byrds
    historischem Roman
    "Die Kunstschätzerin",
    welcher durch Brigitte Hahn in die deutsche Sprache übersetzt wurde, überzeugte mich, dass dieses Buch genau in mein "Beuteschema" passt.
    Es beginnt im September 1866 in Watchfield House in der Grafschaft Oxfordshire in England, wo wir die in der Ich-Form erzählende Protagonistin Eleanor ("Ellie") Sheffield kennen lernen.
    Mit ihrem Onkel Lewis und dem Angestellten Mr. Clarkson arbeitet sie mit großem Engagement in ihrem renommierten Familienunternehmen, wo wertvolle Sammlerstücke restauriert und private Kunstsammlungen betreut werden.
    Zum privaten Umfeld zählen auch ihre gute Freundin und gelegentliche Anstandsdame Marguerite Newsome sowie die Haushälterin, Mrs. "Orchie" Orchard.
    Regelmäßig besucht Eleanor Gefangene im Frauengefängnis. Überhaupt ist dem Roman häufig ein religiöser Unterton spürbar.

    Geschickt werden hier eine Liebesgeschichte, kriminelle Geschehnisse und Intrigen mit interessanten Informationen über sowohl Antiquitäten als auch politische Ereignisse im damaligen Italien miteinander verbunden.
    Die geschilderte Atmosphäre in der Arbeiter- und der Bürgerklasse sowie dem Adel in England um die Mitte des vorvergangenen Jahrhunderts erscheint recht glaubhaft.
    In einem Nachwort nimmt die Autorin zu den Punkten "Sammeln aus Leidenschaft", "Historische Persönlichkeiten" und "Kriege um die Einheit Italiens" Stellung und rundet das erzählte Geschehen damit gut ab.
    Das eine nach der damaligen Zeit gekleidete Dame aufweisende Cover passt.

    Erschienen im Verlag Francke
    Geändert von sheherazade (03-09-2022 um 12:57 Uhr) Grund: Verlag ergänzt, Titel ergänzen ging leider nicht

  13. #328

    Daumen runter Enttäuscht "Bullauge"

    Friedrich Anis
    Kriminalroman
    "Bullauge"
    verfügt über ein attraktives und zum erzählten Geschehen passendes Cover und auch die Lektüre der 23 Seiten umfassenden Leseprobe sprach mich auf Anhieb an. So war ich auf dieses Buch gespannt, zumal es für mich meiner Erinnerung nach das erste Werk dieses Autors war.

    Der in der Ich-Form erzählende Protagonist, ein im Polizeidienst tätiger Middleager namens Kay Oleander, befindet sich momentan im Krankenstand, da er während eines Einsatzes bei einer Demonstration durch eine geworfene Bierflasche verletzt wurde und daraufhin auf dem linken Auge dauerhaft die Sehfähigkeit verlor. Er macht die Bekanntschaft mit Silvia ("Via") Glaser, die sich vor einigen Jahren ebenfalls auf ungewöhnliche Weise eine Körperbehinderung zuzog und deshalb seitdem auf die Benutzung einer Gehhilfe angewiesen ist. Spannung kommt auf, als ein geplantes Attentat aus rechtsradikalen Kreisen thematisiert wird.

    Wirklich ein toller Plot!
    Aber dessen Umsetzung wurde dem bedauerlicherweise in meinen Augen nicht gerecht.
    Außerdem war mir stellenweise der Erzählstil ein wenig zu sprunghaft.
    Was genau ich an der Umsetzung falsch finde, kann ich leider nicht verraten, weil ich damit Hinweise auf den Ausgang gäbe.

    Buchdetails: Verlag "Suhrkamp"
    Geändert von sheherazade (13-09-2022 um 08:15 Uhr) Grund: Rächdschreihpunk

  14. #329

    Daumen hoch Sci-fi mit 13j. Cyberagenten

    Bereits die Lektüre der 38-seitigen Leseprobe von
    Logan Macx'
    aus dem Englischen von Fabienne Pfeiffer in die deutsche Sprache übersetzten und für Leserinnen und Leser ab einem Alter von 10 Jahren empfohlenen Kinder- bzw. Jugendbuch
    "Swift & Hawk - Cyberagenten 1 - Die Entführung"
    konnte auf Anhieb durch gut aufgebaute Spannung und rasanten Stil überzeugen.
    Das auffällige Cover passt gut dazu.
    Auch das Buch selbst enttäuschte nicht:

    Der 13-jährige Caleb Quinn erlebt in seinem im Obergeschoss des allein von ihm und seiner verwitweten Mutter Harper bewohnten Elternhauses gelegenen Zimmer via Computer die Entführung Harpers mit und begibt sich verabredungsgemäß sofort in seine Schule und dort auf die Suche nach einer bestimmten Lehrerin, Prof. Clay. Es handelt sich um eine Schule für Heranwachsende mit ganz besonderen Fähigkeiten, welche dort gefördert werden sollen. Als er Clay nicht antrifft, statt dessen jedoch eine Nachricht seiner gleichaltrigen Mitschülerin Zenobia erhält, versucht er, diese zu finden und trifft dort auch auf die Lehrerin. Es stellt sich heraus, dass auch Zenobias Eltern und Zenobias jüngere Schwester entführt worden sind.
    Clay verpasst den beiden Schülern die Decknamen "Swift" und "Hawk" - selbst agiert sie unter "Goldfinch" - , macht sie mit der Problematik vertraut und erteilt ihnen den Auftrag, einen bestimmten Code zu knacken.
    Statt dessen geraten die Beiden in allergrößte Gefahren, müssen "mal eben kurz die Welt retten", kommen von London aus über Amsterdam bis auf eine kleine norwegische Insel und geraten dabei verschiedenen "Bösewichtern" in die Quere.

    Glücklicherweise sind die Zwei hochtalentierte Musterschüler, eine Mischung von James Bond, Kwai Chang Caine, Indiana Jones, Hercule Poirot, Mr. Spock, Prof. Christiaan Barnard und was es da sonst noch so an Tausendsassas gibt.
    Auch, wenn ich - ähm... der Zielgruppe einige Jährchen entwachsen - von der Technik nicht allzu viel begreifend alles tapfer-gläubig abnicken musste, genoss ich die Lektüre bis zur vorletzten Seite (auf der letzten kam leider ein fiiieeser Cliffhanger) und empfehle es gern weiter...

    Mehr Info-> Verlag "Carlsen"

  15. #330

    Daumen hoch Vorgeschichte zu "101 Dalmatiner"

    Bereits die Lektüre der Leseprobe von
    Maureen Johnsons
    für Leserinnen und Leser ab einem Alter von 10 Jahren gedachtem und von Petra Sparrer aus dem Englischen in die deutsche Sprache übersetztem Kinder/Jugendbuch
    "Disney: Cruella - Hello, wildes Herz!"
    konnte mich auf Anhieb überzeugen und das vollständige Buch enttäuschte mich nicht.

    Obwohl ich den Film "101 Dalmatiner" selbst nicht gesehen habe, war mir dessen Inhalt in groben Zügen bekannt und es war sehr interessant, hier die zukünftige "Bösewichtin" Cruella de Vil kennen zu lernen, nämlich die Teenagerin Estella. Diese lebt nach dem Tod ihrer Mutter mit ihren kleinkriminellen Freunden Horace und Jasper in einem Versteck in einer Londoner Ruine und bestreitet ihren Lebensunterhalt durch Diebstähle.
    Unterbrochen wird dieses "Underdog"-Leben, als sie in eine Clique junger reicher Leute gerät, in deren Alltag sie durch ihr "Anders-Sein" Abwechslung vom im Wohlstand gelangweilten Dasein bringt. Vor allem interessieren sie sich jedoch für "Stellars" außergewöhnliche Begabung zum Entwerfen und Anfertigen extravaganter Mode.

    Die Geschichte spielt zur Hauptzeit des "Swingin' London" Mitte der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Die damalige Prominenz im Musik- und Design-Milieu findet häufig Erwähnung.
    Der Text ist altersangemessen und ansprechend, die Geschichte wird rasant und spannend erzählt.
    Manchmal empfand ich großes Mitgefühl mit der Protagonistin, für deren spätere unsympathische Art durch die hier geschilderten Erlebnisse wohl Erklärung geweckt werden soll.

    Einige Fragen blieben für mich allerdings leider offen, beispielsweise, was es mit den von ihrer Mutter kurz vor deren Tod besuchten Leuten auf sich hatte oder auch mit den schwarz-weißen Haaren.

    Das Cover hingegen passt super!

    Ich schätze dieses Buch für die Zielgruppe als sehr geeignet ein.


    Mehr zum Buch via Carlsen Verlag.


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