Die Mädchen in der Serie sprechen und lüften ihre Geheimnisse. In den Büchern nicht. Sie kommen durch A ans Tageslicht.
Und die Mädchen in den Büchern haben Profil und machen wirklich Fehler. Z. B. schnappt sich Aria Sean (nachdem dieser Hannah gesagt hat, dass sie nicht gut genug für ihn ist) und zieht auch zu ihm als ihre Mutter sie raus schmeißt bis er die Affäre zwischen ihr uns Ezra heraus bekommt.
Auch die Konsequenzen sind viel härter: Spencer klaut das Essay ihrer Schwester, daraufhin ist sie in allen "Gymnasium"Kursen auf Probe. Bekommt sie nicht überall eine 1, muss sie in die normalen ("Realschul"kurse).
Die Bücher sind einfach drastischer. Die Mädchen begehen üble Fehler und sobald alles wieder gut wird (toller Freund, angenehme Situation daheim...) kommt der nächste Hammer und alles liegt in Scherben.
Beim Lesen der Bücher fiebert man mit und weiß genau, dass wieder alles schief läuft und man hält immer wieder den Atem an oder ist traurig, dass ein toller Charakter auf die ein oder andere Weise "ausgeschaltet" (Tod, Trennung...) wird.
Die Serie ist für mich doch sehr flach und amerikanisch. Die Mädels sind sofort wieder BFF und halten zusammen. Auch die Charaktere, die man doch lieb gewinnt, werden total versaut. Und viele andere sind so richtig übel. (Spencers Familie, die ihr alles weg nimmt und sie ausgrenzt, Arias Mutter, die sie rausschmeißt, weil Aria ihr die Affäre so lange verschwiegen hat, Hannas Mutter, die sie mit dem Vater alleine lässt und vorher immer mit Geld abspeist...)
So ist Alisons Bruder gar nicht so ein Arschloch und wird erst viel später eingeführt und ist dann ganz anders. Auch der Cop ist anfangs sehr sympathisch und eigentlich nach kurzem Zwischenspiel schnell wieder. Hannah ist genauso eine dumme oberflächliche bösartige Pute wie ihre Freundin, Aria hält sich für intelligenter als die anderen und für etwas "Besonderes", weil sie im Ausland war und dort viel mehr durfte und viel mehr Tiefgang hatten, Spencer und ihre Schwester MÜSSEN blond sein und Spencer ist viel egoistischer und will alles, was ihre Schwester hat (der Typ aus dem Club ist eine unnötige Erfindung) und Emily? Die ist eine absolute graue Maus und Heulsuse, deren Eltern nicht wollen, dass sie mit Maya befreundet ist, weil sie schwarz ist.
Und genau diese Grausamkeit aller ist irgendwie spannender. Denn jede ist eine individuelle Person und nicht nur eine schöne Hülle. Dennoch mag man viele Personen und langsam, aber wirklich sehr langsam, lernen sie. Sie lernen etwas über sich, Alison und ihre Freundschaft und verändern sich wirklich zum Positiven. In der Serie halte ich das für schwer, denn sie sind alle hübsch, aber nichts Besonderes.